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Sachsen bekommt zwei zusätzliche Sommertage geschenkt

Während die Temperaturen im Westen Deutschlands schon abgestürzt sind, bleibt es hier sommerlich. Zwei Tage gibt es dazu. Ein kräftiger Wüstenwind bläst die heiße Luft heran.

Von Stephan Schön
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Das erste Sommerwochenende in diesem Jahr gab es jetzt. Das war so früh wie ganz selten. Und noch bleibt der Sommer ein wenig in Sachsen.
Das erste Sommerwochenende in diesem Jahr gab es jetzt. Das war so früh wie ganz selten. Und noch bleibt der Sommer ein wenig in Sachsen. © Jürgen Lösel

Dresden. Weil Sachsen so weit im Osten liegt, bekommt es zwei zusätzliche Sommertage geschenkt. In den westlichen Bundesländern ist die Temperatur bereits am Montag abgestürzt. In Ostsachsen indes erreichen auch am Dienstag die Temperaturen nochmals bis 28 Grad, teilte Peter Zedler, DWD-Meteorologe in Leipzig, Sächsische.de mit. Im Bergland könnten es ebenfalls 21 bis 25 Grad werden.

Damit ist es in Sachsen an die zehn Grad wärmer als in den westlichen Bundesländern. Noch treibt der Wind aus dem Süden die warme Saharaluft zu uns heran. Mit Wüstenstaub, der die Sonne etwas dimmt. So heftig wie Ostern und am vergangenen Wochenende wird es jetzt aber nicht mehr.

Jeder Tag ab 25 Grad zählt für die Meteorologen als Sommertag. Früher als dieses Jahr war dies in Dresden mal am 5. April 1985 der Fall und am 4. April 1961, teilt der DWD-Klimadienst in Potsdam mit. Eine für diese Jahreszeit extrem warme Luftmasse von Nordafrika kam schnell nach Norden voran. Heftiger Wind und dann die sommerliche Witterung als Folge.

Am Dienstagnachmittag und am Abend folgt jetzt nochmals heftiger Wind. Mit ihm kommt der Temperatursturz letztlich auch in Sachsen an. In der Nacht zum Mittwoch zieht hier die Kaltfront mit Regen von West nach Ost durch, sagt Zedler. Danach werden es auch hier maximal nur noch 15 Grad.

Der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes für Birke am Dienstag.
Der Pollenflug-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes für Birke am Dienstag. © DWD

Trotz des Temperatursturzes und kurzzeitigen Regens, die Pollenbelastung bleibt weiterhin sehr hoch. Allergisch reagierende Menschen müssen sich darauf die gesamte kommende Woche einstellen, warnt die Abteilung Agrarmeteorologie des DWD. Dessen Pollenflug-Gefahrenindex hat Birke und Esche in Sachsen auf die höchste der sieben Stufen gesetzt. Diese Skala beschreibt die zu erwartende Schwere der Belastung für Allergiker. Blühzustand der Pflanzen, Trockenheit und Wind bilden die Basis für die Prognosen.

Aufgrund des warmen Wetters seit Februar ist die Natur in Sachsen vier Wochen ihrer Zeit voraus. Die Pollensaison kommt damit so früh, wie kaum jemals zuvor. Sie ist dann aber auch deutlich zeitiger wieder vorbei.

Saharastaub hat erneut den Himmel über Sachsen eingetrübt

Ein großes Tiefdruckgebiet über dem Ost-Atlantik treibt den Windturbo an. Ein heftiger Sturm hatte zuvor in der Sahara Unmassen Sand aufgewühlt. Die feinsten Partikel kommen als Staubwolke bis zu uns. Das war zu Ostern schon so. Vergangenes Wochenende wieder. Und auch heute noch ein wenig. Statt blauem Himmel ergibt dies eine milchig-weiß-trübe Sicht. Und abhängig davon, wie stark dies der Fall ist, dämpft es die Einstrahlung und damit die Temperatur um drei bis fünf Grad, berichtet Albert Ansmann, Atmosphärenphysiker am Leipziger Tropos-Institut. Diese Staubpartikel, ihre Wolkenbildung und der folgende Niederschlag sind in den Wettermodellen bisher nur unzureichend berücksichtigt. Tropos forscht genau daran, um bessere Vorhersagen zu ermöglichen.

Staubschicht nicht vom Auto abwischen

Saharastaub, das sind winzige, scharfkantige Steinchen. Jedes dritte Körnchen ist kleiner als Eintausendstel Millimeter, erklärt der Tropos-Forscher. Eine Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht, dafür müsste der Staub noch sehr viel feiner sein.

Unangenehm ist er dennoch, wenn er sich als grau-braune Schicht absetzt. Diese beispielsweise vom Auto mit einem Tuch abzuwischen, wäre die schlechteste Idee, warnt der Auto Club Europa (ACE). Der Staub sei scharf wie Sandpapier. Da helfe einzig viel Wasser. Selbst die automatische Vorwäsche in einer Waschanlage reiche nicht. Das gelinge aber dafür ganz gut per Hochdruckreiniger.