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Etwas Hoffnung auf weiße Weihnacht in Sachsen

In der Arktis lauert bereits die Kaltluft. Die muss nun noch auf die richtige Bahn nach Süden kommen. Dann gibt’s in Sachsen einen schönen Winteranfang.

Von Stephan Schön
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Die Zutaten für solche Bilder wie hier aus vergangenen Zeiten in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge sind an den kommenden Weihnachtstagen in der Atmosphäre durchaus vorhanden.
Die Zutaten für solche Bilder wie hier aus vergangenen Zeiten in Annaberg-Buchholz im Erzgebirge sind an den kommenden Weihnachtstagen in der Atmosphäre durchaus vorhanden. © Bernd März

Dresden/Offenbach. In Deutschland ist es soeben frühlingshaft mild mit Temperaturen von über zehn Grad. Und selbst im Gebirge schmilzt der Schnee dahin. Doch ausgerechnet das macht Hoffnung auf weiße Weihnacht in diesem Jahr.

„Wir erleben derzeit eine Wetterlage, wie sie sonst sehr häufig erst später im Dezember auftritt“, sagt DWD-Meteorologe Florian Engelmann der SZ. „Das ist das sogenannte Weihnachtstauwetter.“ In sieben von zehn Jahren findet diese mild-nasse Witterung so statt. Klimatologische Singularität nennen dies die Meteorologen. Oder übersetzt: Dies ist ein eigenartiger Witterungsregelfall.

Nur, in diesem Jahr kommt das Weihnachtstauwetter deutlich zu zeitig, mit einer positiven Folge. Danach nämlich wird sich in Sachsen kalte Luft durchsetzen. Ostwärts mehr als westlich. Arktische Kaltluft wird von einem Hoch und einem Tief gemeinsam herangesaugt. Wo aber genau die Einflugschneise für die Kaltluft sein wird, über Ostdeutschland oder über Polen, steht noch nicht fest.

Weiße Weihnachten: "Chancen stehen besser als in den meisten Jahren"

Dennoch, so Engelmann, ab Dienstag kommende Woche wird es selbst im Tiefland wieder kalt. In den Bergen auch mit Schnee. Ein paar weiße Flocken bringt dies möglicherweise die Tage darauf, also Weihnachten, dann auch im Tiefland. „Die Chancen dafür stehen gut, zumindest besser als in den meisten Jahren“, sagt Engelmann.

Erst vergangene Woche hatte eine Analyse des Deutschen Wetterdienstes die Chancen für weiße Weihnacht im sächsischen Elbtal und Schnee an allen drei Tagen mit lediglich eins zu zehn berechnet.

So wie sich derzeit in der Atmosphäre alles zusammenschiebt, könnte 2021 dieses eine Jahr werden. Weniger die Lufttemperatur sei dann wohl der limitierende Faktor für eine geschlossene Schneedecke in Sachsen, erklärt Florian Engelmann. Sondern der fehlende Niederschlag könnte ein Problem werden. Arktische Kaltluft, wenn sie denn sehr direkt von Norden einströmt, ist meist sehr trocken. (SZ/sts)