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Wilsdruff: Jede Menge Dampf zum zweiten Techniktreff

Mehrere Vereine präsentieren historische Technik in Wilsdruff. Es gibt wieder ganz besondere Raritäten zu sehen. Oft ist Anfassen ausdrücklich erlaubt.

Von Maik Brückner
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Stefan Müller, Siegfried Sautner, Harald Strehle, Jens Weser und Sabine Neumann (v.li.) laden am 20. und 21. April zum 2. Wilsdruffer Techniktreff ein.
Stefan Müller, Siegfried Sautner, Harald Strehle, Jens Weser und Sabine Neumann (v.li.) laden am 20. und 21. April zum 2. Wilsdruffer Techniktreff ein. © SZ/Maik Brückner

Besucher aus ganz Sachsen kamen im vergangenen April zum "Wilsdruffer Techniktreff". Deshalb gibt es nun eine Neuauflage. Diese findet am 20. und 21. April statt. Auch diesmal haben die veranstaltenden Vereine eine Menge organisiert, um den großen und kleinen Besuchern historische Technik nahezubringen.

Dreh- und Angelpunkt des Techniktreffs ist wieder das Gelände des historischen Schmalspurbahnhofs an der Freiberger Straße. Hier präsentiert der Technikverein Sender Wilsdruff zwei Funkwerkstätten. Die eine ist auf einem Lkw vom Typ Ural aufgebaut, die andere auf einem Gaz-Lkw. Beide Fahrzeuge standen früher im Dienst der Nationalen Volksarmee (NVA) und gehören heute einer Firma in Heidenau. "Beide Fahrzeuge werden hier am Bahnhof auf der Rampe stehen", sagt Vereinschef Harald Strehle. "Sie sind komplett mit Funkmesstechnik ausgestattet." Außerdem zeigt der Verein Roboter, die Jugendliche eines Roboterclubs aus Legosteinen gebaut haben. "Mit diesen Robotern kann man sich auch unterhalten", sagt Strehle.

Auch der Modellbahnclub Triebischtalexpress hat an beiden Tagen seine Pforten geöffnet: "Auf unseren Gleisen werden diesmal viele moderne Züge fahren", sagt Vereinschef Stefan Müller. Auf der Terrasse am Bahnhof wird wieder eine große Gartenbahnanlage aufgebaut. Im Außenbereich werden auch einige Lokomobile zu sehen sein. "Das sind Nachbauten, die von Privatleuten ausgestellt werden. Ein Lokomobil ist eine Art Dampftraktor", erklärt Stefan Müller.

Nachbaus der Dampflokomotive "1K" in Wilsdruff

Ein Höhepunkt des Treffs wird die Präsentation des 2009 entstandenen Nachbaus der Dampflokomotive "1K" sein. Die Lok ist eigentlich bei der Preßnitztalbahn stationiert. Nach Wilsdruff wird sie von der IG Verkehrsgeschichte geholt, die an beiden Tagen auch den Historischen Lokschuppen öffnen wird. In Wilsdruff wird die Lok an beiden Tagen mit einem Personenwagen auf den Gleisen vor dem Lokschuppen hin und her fahren.

Diese Weiß- und eines Roséweine mit einem Bild vom "Funkturm" verkauft der Förderverein Funkturm Wilsdruff. Der Wein kommt vom Weingut Tim Strasser aus Meißen.
Diese Weiß- und eines Roséweine mit einem Bild vom "Funkturm" verkauft der Förderverein Funkturm Wilsdruff. Der Wein kommt vom Weingut Tim Strasser aus Meißen. © PR

Auch das Feuerwehrmuseum öffnet seine Pforten. "Wir sind ein Museum zum Anfassen", sagt Museumsleiter Siegfried Sautner. "Hier kann man viel machen, aber nichts mitnehmen." Das Museum zeigt sechs Fahrzeuge, die im Dienst der Wilsdruffer Feuerwehr standen, aber auch Anhänger, Motorspritzen und Leitern. Vor Sautner liegt auch eine großformatige Kopie eines historischen Gruppenfotos von 1885, das er digital bearbeitet hat. "Viele werden es nicht kennen, es hing bei uns im Gerätehaus." Er geht davon aus, dass viele hier nach ihren Vorfahren suchen werden. "Da sind auch bekannte Leute drauf", sagt Sautner, der jahrelang aktiv in der Feuerwehr war.

Auch der Förderverein Funkturm Wilsdruff beteiligt sich am Techniktreff, der einen Teil des abgerissenen Mastes als Denkmal aufstellen will. "Da der Sendemast noch nicht aufgebaut ist, werden wir wieder dafür sorgen, dass niemand durstig nach Hause gehen muss", sagt Vereinschefin Sabine Neumann. Immerhin kann der Verein ein Modell des Wilsdruffer Funkamtes zeigen, das Jörg Schlegel aus Herzogswalde im Maßstab 1:120 nachgebaut hat. Außerdem gibt es am Stand eine Sonderedition eines Weiß- und eines Roséweins vom Weingut Tim Strasser aus Meißen. Für die Gestaltung des Etiketts konnte der Verein wieder auf einen Entwurf der freischaffenden Künstlerin Karla Helbig aus Wilsdruff zurückgreifen.

Siegfried Sautner zeigt zum Techniktreff erstmals diese großformatige Kopie eines historischen Fotos der Wilsdruffer Feuerwehr aus dem Jahr 1885.
Siegfried Sautner zeigt zum Techniktreff erstmals diese großformatige Kopie eines historischen Fotos der Wilsdruffer Feuerwehr aus dem Jahr 1885. © SZ/Maik Brückner

Aber nicht nur auf dem Bahnhofsgelände wird Technik gezeigt. Nicht verpassen sollte man die Ausstellung des Dampfmaschinenvereins in der Fabrikstraße, die nur zum Technik-Treff und zum Tag des offenen Denkmals geöffnet ist. "Wir sind in der glücklichen Lage, drei Dampfmaschinen mit Druckluft betreiben zu können", sagt Vereinschef Jens Weser. Außerdem kann sein Verein eine Dampfturbine und einen Dampfmotor vorführen. "Wir können viel über unsere Technik erzählen", sagt Weser.

Telefonapparate aus der DDR werden gezeigt

Der Technikverein Sender Wilsdruff zeigt in seinem Vereinssitz in der Rosenstraße eine komplette, voll funktionsfähige Vermittlungsstelle. Gezeigt werden auch Telefonapparate, die von 1928 bis in die DDR-Zeit gebaut wurden. Auch sie sind funktionstüchtig. Damit kann man telefonieren", sagt Strehle. Auch eine 1,40 Meter lange Senderöhre wird zu sehen sein. "Das ist die größte, die es noch gibt", sagt Strehle.

Auch Oldtimer werden zu sehen sein. Diese können sowohl beim Autohaus Schelsky an der Umgehungsstraße als auch auf dem Bahnhofsgelände bewundert werden. Neben Pkw werden auch Traktoren und Nutzfahrzeuge ausgestellt.

Den Veranstaltern ist es gelungen, einen Pendelverkehr zwischen den einzelnen Standorten in Form eines historischen Busshuttles einzurichten. Der Bus H6 wird im Halbstundentakt interessierte Besucher durch Wilsdruff fahren.

Der 2. Wilsdruffer Techniktreff findet am 20./21. April, jeweils von 10 bis 17 Uhr statt. Für das leibliche Wohl sorgen Anbieter aus der Region.