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So wird die Wilsdruffer A4-Auffahrt verändert

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr baut die A4-Anschlussstelle in Wilsdruff um. Die harten Zeiten für die Autofahrer kommen noch.

Von Maik Brückner
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Die A4-Auffahrt Wilsdruff in Richtung Dresden wird im Zuge der Umgestaltung der Anschlussstelle neu gestaltet. Dadurch sollen Rückstaus vermieden werden.
Die A4-Auffahrt Wilsdruff in Richtung Dresden wird im Zuge der Umgestaltung der Anschlussstelle neu gestaltet. Dadurch sollen Rückstaus vermieden werden. © Karl-Ludwig Oberthür

Nach Einschätzung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) gibt es an der A4-Anschlussstelle Wilsdruff Defizite. Das zeigt sich bei Staus auf der Autobahn, wenn viele hier die A4 verlassen. Der Verkehr läuft dann nicht mehr flüssig. Es kommt zu Rückstaus auf den Abfahrten. Mit einer Umgestaltung soll die Verkehrsführung an dieser Stelle sicherer werden. Mit ersten Arbeiten hat das Lasuv bereits Anfang des Jahres begonnen. Damals wurde unter anderem mit Rodungen das Baufeld frei gemacht. Wie es jetzt weitergeht, erklärt Lasuv-Sprecher Franz Grossmann.

Wie wird die Anschlussstelle umgebaut?

Im Zuge der Neugestaltung werden die beiden Auffahrten von der S177 zur A4 umgebaut. An der südlichen Rampe, die sich auf der Wilsdruffer Seite befindet, wird nur die Kreuzung zur S177 neu gestaltet. Auf der Klipphausener Seite dagegen wird die komplette Rampe erneuert. Beide Auffahrten bekommen zudem neue Ampelanlagen. Außerdem werden rund 900 Meter der Staatsstraße 177 nach den aktuellen Richtlinien umgebaut. Diese wird um ein bis eineinhalb Meter breiter.

Die S177 bekommt in den Bereich auch einen straßenbegleitenden Radweg, der die Geh- und Radweglücke zwischen Wilsdruff und dem Gewerbegebiet Klipphausen schließen soll. Zudem werden zwei Regenrückhaltebecken, vier Kleintierdurchlässe und Stützwände gebaut.

Welche Arbeiten stehen jetzt an?

Gegenwärtig wird ein Regenrückhaltebecken errichtet. Die Arbeiten an Stützwänden, Durchlässen und Leiteinrichtungen für Fledermäuse werden derzeit ausgeschrieben. Die Leistungen für den Straßenbau sowie für die Errichtung der Ampeln und der Schutzplanken werden zurzeit planerischen vorbereitet, so Sprecher Grossmann.

Die Staatsstraße 177 verbindet Pirna und Wilsdruff. Das westlichste Ende der Straße wird in den kommenden Monaten erneuert und verbreitet.
Die Staatsstraße 177 verbindet Pirna und Wilsdruff. Das westlichste Ende der Straße wird in den kommenden Monaten erneuert und verbreitet. © GeoSN

Wird es Vollsperrungen geben?

Bei diesem Umbau werden Vollsperrungen notwendig. Allerdings ist damit erst in den Jahren 2024 und 2025 zu rechnen, so Grossmann. Nach den gegenwärtigen Plänen wird die Anschlussstelle in Richtung Chemnitz im kommenden Jahr unter Vollsperrung gebaut. 2025 soll die Auffahrt in Richtung Dresden unter Vollsperrung umgestaltet werden. Die S177 soll trotz der Arbeiten weiter befahrbar bleiben. Der Verkehr wird während der Bauarbeiten zweistreifig mithilfe eines Provisoriums geführt werden.

Wie lange werden die Arbeiten dauern?

Beim Lasuv geht man derzeit davon aus, dass die Arbeiten an der Anschlussstelle voraussichtlich im Sommer 2025 beendet werden können. "Die zu erwartenden Kosten liegen nach jetzigem Stand bei rund 19 Millionen Euro für das Gesamtvorhaben", sagt Lasuv-Sprecher Grossmann.

Franz Grossmann ist der Sprecher des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv).
Franz Grossmann ist der Sprecher des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). © SZ/Maik Brückner

Wie geht es mit der Wilsdruffer Ortsumfahrung weiter?

Viele Wilsdruffer hoffen auf den baldigen Beginn des Baus einer zweiten Umgehungsstraße, die den Verkehr westlich um die Kernstadt leitet. Dazu soll die S36, die Wilsdruff mit Nossen verbindet, an den Stadtrand verlegt werden. Der Plan dazu liegt vor und befindet sich gegenwärtig in einem Planfeststellungsverfahren bei der Landesdirektion Sachsen.

Dort prüfen Experten, inwieweit das Vorhaben mit privaten und öffentlich-rechtlichen Belangen vereinbar ist. Geprüft werden auch, wie die das Vorhaben umweltverträglich realisiert werden kann.

Wann beginnt der Bau der Ortsumgehung?

Der Bau beginnt erst nach dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens. Denn dann liegt ein "bestandskräftiger Planfeststellungsbeschluss" vor, der den Straßenbauern Baurecht gibt. Erst dann kann das Lasuv zur Ausführungsplanung schreiten und die Vergabe der Bauleistungen vorantreiben. "Zum derzeitigen Stand ist damit noch keine belastbare Aussage zu einem möglichen Baubeginn zu treffen", so Grossmann.