Die Wilsdruffer läuten am Sonntag das Superwahljahr 2024 ein: Rund 11.650 Wahlberechtigte sind aufgerufen, am 3. März einen Bürgermeister zu wählen. Auf dem Stimmzettel wird nur der Name des Amtsinhabers Ralf Rother (CDU) stehen. Alle anderen Parteien und Wählervereinigungen haben darauf verzichtet, eigene Kandidaten ins Rennen zu schicken.

"Bei den Bürgermeisterwahlen kommt das nicht selten vor", sagt Thomas Obst, Leiter des Kommunalamtes im Landratsamt Pirna. 2022 war das im Landkreis gleich mehrfach der Fall. So stand in Bad Schandau, Hohnstein, Kreischa, Lohmen, Rathen, Rathmannsdorf und Stolpen jeweils nur ein zugelassener Kandidat auf dem Stimmzettel. Obst hat dafür auch eine Erklärung. Offenbar sei die Zufriedenheit der Wähler mit den Amtsinhabern so groß gewesen, dass sich aus deren Reihen kein Herausforderer fand. 2022 sei das in vier Fällen der Fall gewesen. Bei den anderen Wahlen seien zwar neue Kandidaten angetreten. Diese seien aber offenbar von so vielen Wählern akzeptiert worden, dass andere auf eine Kandidatur verzichtet hätten.

Stimmzettel hat eine freie Zeile

Wenn - wie jetzt in Wilsdruff - nur ein Kandidat auf dem Stimmzettel stehe, sehe der Stimmzettel etwas anders aus, so Obst. Auf dem Stimmzettel wird es eine freie Zeile geben. Dort können die Wähler eine weitere wählbare Person eintragen. Diese muss aber eindeutig benannt werden. Mit dem Eintrag gibt man auch dieser Person seine Stimme. Diese Möglichkeit besteht jedoch nur, wenn ein Kandidat zur Wahl steht. Bei Stimmzetteln mit zwei oder mehr aufgedruckten Kandidaten sei dies nicht zulässig und führe dort zur Ungültigkeit der Stimmabgabe, erklärt Obst.

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In Wilsdruff sind am Wahltag 15 Urnenwahllokale und zwei Briefwahllokale geöffnet, die mit 123 Wahlhelfern besetzt sind. Nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr beginnt die Auszählung. "Wir gehen davon aus, dass gegen 22 Uhr die Auszählung in allen Wahllokalen abgeschlossen sein wird", sagt Hauptamtsleiterin Çağla Yalçinkaya. Erste Teilergebnisse aus kleineren Wahllokalen werden gegen 19 Uhr erwartet.

Einzige Bürgermeisterwahl im Landkreis 2024

Ein Teil der Wahlberechtigten wird sich den Weg ins Wahllokal am Sonntag sparen und per Briefwahl abstimmen. Wie viele Wahlberechtigte das bis Mittwoch getan haben, kann die Hauptamtsleiterin nicht sagen. Aber es werden viele sein: "Bisher haben rund 1.000 Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen beantragt", sagt sie.

Rother ist seit 2003 Bürgermeister in Wilsdruff. Er trat damals die Nachfolge von Arndt Steinbach (CDU) an, der als Landrat nach Meißen wechselte. Bei den bisherigen Wahlen siegte Rother mit deutlichen Mehrheiten. 2003 setzte er sich gegen FDP-Mitbewerber Tilo Lindner mit 67,1 Prozent durch. 2010 holte er 96,9 Prozent - es gab keinen Gegenkandidaten. 2017 siegte er gegen Tobias Fuchs von der AfD mit 77,7 Prozent.

Die Bürgermeisterwahl in Wilsdruff ist übrigens die einzige Oberbürgermeister- bzw. Bürgermeisterwahl, die in diesem Jahr im Landkreis planmäßig stattfindet, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit.