Mit Schwung und guter Laune ins neue Jahr. Diese Stimmung wollte Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) am Dienstag in der Saubachtalhalle verbreiten. Kurz nach 18 Uhr begann hier der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt, zu dem auch die Bürger der Stadt eingeladen waren. Knapp 500 Gäste waren der Einladung gefolgt. Zu ihnen gehörten unter anderem auch Doris Reinhardt, Roland Heinrich, Tanja Peters, Jens Rücket und Annett Schweda, die nach dem gut einstündigen Programm mit Ralf Rother auf das neue Jahr angestoßen haben.
Wie schon beim letzten Neujahrsempfang 2019 und der coronabedingten Ersatzveranstaltung - dem Sommerfest im September 2022 - führte der Herzogswalder Robert Drechsler, bekannt als Moderator von Radio Dresden, eloquent und souverän durch den "offiziellen Teil". "Es ist eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen", so Drechsler. Das gelte vor allem für die Ehrenamtlichen, deren Arbeit oft im Verborgenen stattfinde. "Es wird viel telefoniert, aber man sieht es nicht." Letztlich gelinge es diesen Menschen, mit anderen, die oftmals aus ganz anderen Bereichen kommen, ein Projekt auf die Beine zu stellen, so Drechsler. Einige von diesen besonderen Menschen sollten später von Bürgermeister Rother und dem Beigeordneten Carsten Hahn geehrt werden.
Vor der Ehrung begrüßte Rother die verschiedenen Akteure der Stadt und dankte ihnen für ihr Mittun. Lobende Worte gab es unter anderem für die Stadt- und Ortschaftsräte, die Vertreter der Kirchen, die Gewerbetreibenden, die über 7.000 Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen geschaffen haben, die Feuerwehr, die Mitglieder der Vereine, seine Mitarbeiter in der Verwaltung, die Tagesmütter, Lehrer und Erzieher. Rother versprach, dass Bildung auch weiterhin einen hohen Stellenwert haben werde. "Wilsdruff gibt jährlich rund 13 Millionen Euro für Bildung und Betreuung aus, das sind rund 40 Prozent des gesamten Haushaltsvolumens". Daran werde sich nichts ändern.
13 Millionen Euro für Bildung und Kita-Betreuung
Rother begrüßte auch Landrat Michael Geisler (CDU) und stellvertretend für einige seiner Amtskollegen den Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Rothers Wunsch für das neue Jahr: "Wenn jeder an seinem Platz das neue Jahr mit Optimismus angeht, Probleme als Aufgaben sieht und diese löst, statt sich viel darüber aufzuregen, dann hätten wir einige Themen weniger." Und dann zitierte er einen Amerikaner: "Alle sagten, es ginge nicht. Aber dann kam einer, der wusste es nicht und hat es gemacht".
Auch Geisler ergriff das Wort. Er verwies auf das im Landkreis Erreichte, wie den Beginn des Breitbandausbaus oder die Investitionen in die Sportstätten in Altenberg. Der Landrat äußerte sich auch zur Politik der Ampelregierung in Berlin, die sich in einer Dauerkrise zu befinden scheine. "Das Handeln und Nichthandeln der Bundesregierung hat viel Disput und viel Unwohlsein verursacht". Das erinnere ihn teilweise an ein Tollhaus. Die Bundesregierung habe 2023 bewiesen, dass man weder mit der Brechstange noch mit einem Doppelwumms eine Veränderung und einen Umbau der Gesellschaft erreichen könne. Die vielen Vorhaben überfordern die Bürger.
"Das menschliche Gehirn liebt das Vertraute", so Geisler. Für Veränderungen müssten positive Emotionen geweckt werden. "Wir wollen mitgenommen werden", sagt er. Sein Rat an die Besucher: Lassen Sie sich nicht unterkriegen. "Denn morgen beginnt ein neuer Tag, an dem wir alles besser machen können!"
Musikalisch umrahmt wurde das Programm vom Saxophonquartett der Musikschule Wilsdruff. Für ein reichhaltiges Buffet sorgte indes das Team der Wilsdruffer Traditionsgaststätte Amtshof. Beides trug dazu bei, dass ein Wunsch Rothers in Erfüllung ging. Viele Besucher nutzten den Abend, der für einige auch um 21.30 Uhr noch nicht zu Ende war, um miteinander ins Gespräch zu kommen.