Wilsdruff: Oberschul-Anbau ist teurer geworden
Die Wilsdruffer Oberschule wird erweitert. Allerdings machen der Stadt die Baukosten zu schaffen. Denn diese sind gestiegen. Wie Bürgermeister Ralf Rother (CDU) in der jüngsten Ratssitzung informierte, sei man in der Konzeptphase Mitte 2020 noch von Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro ausgegangen. Seither habe man diese Zahl mehrmals nach oben korrigieren müssen.
So ging man bereits im Oktober 2021 auf Grundlage der bekannten Marktpreise von 3,5 Millionen Euro aus. Dann sei es im Zuge der Genehmigungs- und Ausführungsplanungen zu einer neuen Kostenberechnung gekommen. Diese belief sich im Juni 2022 auf 3,77 Millionen Euro. Nach der Vergabe der ersten Aufträge mussten die Kostenberechnungen abermals aktualisiert werden. Nun geht die Stadt von 4,2 Millionen Euro aus - dabei sind die Planungshonorare in Höhe von 675.000 Euro nicht berücksichtigt.
Neben einigen Planungsänderungen - so unter anderem für Arbeiten an der Sicherheitsbeleuchtung und den Rauchabzugsanlagen im Altbau - waren es vor allen die Kosten in der Baubranche der letzten zwei Jahre, die das Vorhaben immer teurer werden ließen. "In diesem Zeitraum haben sich alle Preise der Bauprodukte durch die Industrie und durch die unkalkulierbare Entwicklung anderer Nebenkosten geändert und deutlich erhöht", so Rother. So seien die Preise für Stahl zwischen 30 und 40 Prozent gestiegen, Holzpreise zogen um mehr als 300 Prozent an, Kraftstoff um 26 Prozent, Abdichtungs- und Dämmmittel bis zu 32 Prozent. Zudem gab eine Erhöhung des Mindestlohns. "Die Aufzählung ließe sich noch erweitert", so der Rathauschef.
Das sind die Anbaupläne
- Der denkmalgeschützte, 1910 errichtete Schulbau der Oberschule Wilsdruff wird an der Rückseite verlängert.
- Es entsteht ein moderner, mehrgeschossiger, zwölf mal elf Meter großer Anbau mit vier, etwa 80 Quadratmeter großen Fachkabinetten und Vorbereitungsräumen.
- Im kleinen Anbau zwischen Süd- und Hauptflügel wird ein Aufzug installiert. Hier entstehen Toiletten, ein weiterer Vorbereitungsraum und ein Büro.
Holz- und Stahlpreise seien Tagespreise und unkalkulierbar geworden - so seien die Holzpreise inzwischen wieder auf das Vor-Corona-Niveau gesunken. Aufgrund dieser Schwankungen würden die Baufirmen anders als früher mehr Sicherheitsfaktoren bei ihren Angeboten einkalkulieren. Allein in den letzten fünf Monaten haben sich die Baupreise im Durchschnitt um zwölf Prozent erhöht.
Dennoch ist Rother zuversichtlich, dass die Pläne der Stadt aufgehen. Zwar gab es neben höheren Kosten auch vielerorts Lieferengpässe. Von diesen sei man aber bisher verschont worden. Denn fast alle Baufirmen haben bereits jetzt alle Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände geordert. Deshalb geht er nicht davon aus, dass es zu weiteren größeren Kostensteigerungen kommen werde.
Die Arbeiten am großen Anbau haben indes schon begonnen. Hierfür wurde nicht nur die Baugrube ausgehoben, sondern auch schon das Gründungspolster eingebaut. Der Kran wurde am 14. November aufgebaut. Im ersten Halbjahr soll die Planung der Außenanlagen abgeschlossen werden. Bisher wurden nur die Flächen betrachtet, die im Zuge der Erweiterung betroffen sind. Nun soll die gesamte Außenanlage betrachtet werden.