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450 Millionen Euro für ein neues Institut der Bauforschung in Bautzen

In der Lausitz entsteht das LAB - das "Living Art of Building". Es ist ein Großforschungszentrum für das Bauen, wie es so weltweit noch nicht existiert.

Von Stephan Schön
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Bauen soll neu gedacht werden, von der Konstruktion bis zu den Materialien. Bautzen bekommt dafür ein Großforschungszentrum.
Bauen soll neu gedacht werden, von der Konstruktion bis zu den Materialien. Bautzen bekommt dafür ein Großforschungszentrum. © 123rf

Bautzen/Dresden. In der Lausitz entsteht das Bundesforschungszentrum fürs Bauen. Es wird seinen Hauptstandort in Bautzen bekommen. Es soll klimaneutrales sowie ressourceneffizientes Bauen entwickeln und praxistauglich machen. Bereits im kommenden Jahr wird der Aufbau beginnen. Das kündigte Projektleiter Manfred Curbach, Professor für Massivbau an der TU Dresden, gestern in Bautzen an.

LAB, das "Living Art of Building", entsteht hier in den kommenden 15 Jahren. Dafür stehen 450 Millionen Euro aus den Strukturwandelmitteln der Kohleregionen zu Verfügung. Der Bund beteiligt sich in den kommenden fünf Jahren daran mit 68,6 Millionen Euro.

„Das Living Art of Building wird die Zukunft der Bauwirtschaft in Europa maßgeblich beeinflussen“, sagte dazu Thomas Schmidt, Sachsens Minister für Regionalentwicklung. „Es wird helfen, Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie Energie- und Ressourceneffizienz zu finden.“

Das neue Forschungszentrum ist ein Gemeinschaftswerk, das der Bund und Sachsen errichten werden. Aber bereits jetzt habe weitere Bundesländer Interesse an einer Beteiligung geäußert.

Mehr als 1.000 Wissenschaftler und Techniker

„Es fehlt an Lösungen und Ideen für ein Neues Bauen, das klimaneutral und ressourceneffizient ist“, heißt es in dem LAB-Konzept. „Die Entwicklung neuer Materialien, Technologien, Verfahren und die weitere Digitalisierung sind dringend und in großem Maßstab erforderlich.“ 1.250 Wissenschaftler und Techniker sollen hier einmal arbeiten. LAB wäre damit das größte Forschungszentrum seiner Art überhaupt. „Partner, national wie international, haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Es ist ein historischer Moment für die Zukunft des Bauens“, sagte Curbach.

Der Dresdner Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst (FDP) hatte sich im Haushaltsausschuss des Bundestags für das Projekt engagiert. In der Nacht zum Freitag war dort dann die Entscheidung für Bautzen gefallen. Im Freistaat Sachsen entstehe damit ein echter Leuchtturm für das Bauen der Zukunft, sagte Herbst gestern bei der Projektpräsentation. Zusammen mit den weiteren bundesweiten Standorten könne man so die besten Kompetenzen für Bauinnovationen zusammenführen und erstmals ganzheitlich forschen. Der Ansatz sei auch international einzigartig und werde weit über den Freistaat hinaus ausstrahlen.