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Acht Spiele fürs Fest

In der Coronazeit erfreuen sich Brettspiele immer größerer Beliebtheit. Manche eignen sich besonders gut als Weihnachtgeschenk oder Silvester-Spaß.

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Bei "Smart10" gibt es reine Ja-Nein-Fragen, aber auch Fragen, die sich auf Jahreszahlen beziehen.
Bei "Smart10" gibt es reine Ja-Nein-Fragen, aber auch Fragen, die sich auf Jahreszahlen beziehen. © Hanna Haboeck/Piatnik/dpa

Von Benjamin Siebert und Florian Lütticke

Zu Weihnachten stehen Brettspiele jedes Jahr als Geschenk hoch im Kurs. Corona hat den Boom noch mal angeheizt: Laut Branchenverband Spieleverlage steigerte sich der Verkauf bei Erwachsenenspielen um knapp 30 Prozent. Allein 2020 erschienen rund 1.500 Neuheiten.

Im Sommer wurden bereits „Pictures“ als Spiel des Jahres, „Die Crew“ als Kennerspiel des Jahres und „Speedy Roll“ als Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet. Aber welche anderen Spiele sind auch gute Geschenke? Acht Tipps.

1. Für Familien: „Punktesalat“

"Punktesalat": für 2 bis 6 Spieler, ab 8 Jahren, Spieldauer 15-30 Minuten, Preis ca. 13 Euro.
"Punktesalat": für 2 bis 6 Spieler, ab 8 Jahren, Spieldauer 15-30 Minuten, Preis ca. 13 Euro. © Pegasus Spiele/dpa

Das kleine Kartenspiel „Punktesalat“ ist schnell gespielt und besticht vor allem durch unkomplizierte Regeln. Jede Karte zeigt auf der einen Seite ein Gemüse und auf der anderen Seite eine einzigartige Wertungsbedingung: Zum Beispiel zwei Punkte pro Paprika am Ende des Spiels. In ihrem Zug müssen die Spieler entscheiden, ob sie sich entweder eine Gemüsesorte aus dem ausliegenden Markt oder eine Siegbedingung nehmen. Bei der Endabrechnung gibt es dann einen knackigen Punktesalat. Warnung an Fleisch-Fans: Dieses Gemüse kann süchtig machen.

2. Für Quiz-Liebhaber: „Smart 10“

"Smart 10": für 2 bis 8 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 20 Minuten, Preis ca. 25 Euro.
"Smart 10": für 2 bis 8 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 20 Minuten, Preis ca. 25 Euro. © Piatnik/dpa

Allein das Design des Quizspiels „Smart 10“ ist ein Hingucker. In einer Box stecken 100 doppelseitige Karten mit 200 Quizfragen. Zum Beispiel sind Jahreszahlen vorgegeben und es müssen die Gastgeberländer der entsprechenden Fußball-Weltmeisterschaften genannt werden.

Aber es gibt auch Ja-Nein-Fragen. So sind beispielsweise Filmtitel genannt, und die Spieler müssen raten, welche Blockbuster einen Oscar gewannen. Unter zehn schwarzen Knöpfen sind kreisförmig die Lösungen verborgen. Reihum darf jeder Spieler eine Antwort abgeben. Wer zockt, kann in folgenden Runden weitere richtige Antworten geben und damit immer mehr Punkte sammeln , aber auch alle bis dahin gewonnenen Punkte wieder verlieren. Die Qualität der Fragen und Kategorien ist fast durchgehend sehr hoch und zeitlos.

3. Für Spürnasen: "MicroMacro"

"MicroMacro": Crime City": für 1 bis 4 Spieler, ab 8 Jahren, Spieldauer 15-45 Minuten, Preis ca. 25 Euro.
"MicroMacro": Crime City": für 1 bis 4 Spieler, ab 8 Jahren, Spieldauer 15-45 Minuten, Preis ca. 25 Euro. © Pegasus Spiele/dpa

Wer erinnert sich nicht an die Wimmelbücher von früher? Hier knüpft „MicroMacro: Crime City“ an. Autor und Illustrator Johannes Sich zeichnete eine riesige, schwarz-weiße Karte einer Stadt, in der es viel zu entdecken und 16 spannende Kriminalfälle zu lösen gibt. Obwohl es inhaltlich mörderisch zur Sache geht, ist das Spiel dank des niedlichen Zeichenstils auch etwas für Kinder. Es ist mehr eine Beschäftigung als ein Spiel, aber dafür eine äußerst kurzweilige. Hier kann auch ein Achtjähriger gemeinsam mit der Oma sofort nach der Bescherung loslegen. Der erste Fall ist schon auf dem Karton.

4. Fürs Wir-Gefühl: "Paleo"

"Paleo": für 2 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 45-60 Minuten, Preis ca. 43 Euro.
"Paleo": für 2 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 45-60 Minuten, Preis ca. 43 Euro. © Hans im Glück/dpa

Beim Spiel „Paleo“ führen alle Spieler gemeinsam einen Stamm durch Gefahren der Steinzeit. Pro Zug entscheidet sich jeder, welche von drei möglichen Karten aufgedeckt wird. Anhand der Rückseite lässt sich erahnen, was einen erwarten könnte: Holz holen im Wald, Steine sammeln im Gebirge, die Begegnung mit einem Mammut – oder doch etwas Unvorhergesehenes. Die Gruppe rüstet sich immer besser aus, um möglichst alle fünf Teile eines Höhlengemäldes fertigzustellen. Ein thematisches Spielerlebnis, in dem die Gruppe auch scheitern kann. Mit mehreren Modulen ändern sich die Ziele von Partie zu Partie.

5. Für Bluffer: „King of 12“

"King of 12": für 2 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 15 Minuten, Preis ca. 20 Euro.
"King of 12": für 2 bis 4 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 15 Minuten, Preis ca. 20 Euro. © Corax Games/dpa

„King of 12“ ist ein Würfel-Stich-Spiel der Kategorie „Ich glaube, dass du denkst, was ich denke.“ Jeder Spieler versucht, mittels Aktionskarten, einen eigenen zwölfseitigen Würfel so zu manipulieren, dass der Wert zum Rundengewinn reicht. Doch aufgepasst, denn alles Gleiche neutralisiert sich: Gleiche Würfelwerte, gleiche Karten, sogar gleiche Siegpunkte sind am Ende nichts wert. Fix erklärt, schnell gespielt und sorgt für viel Emotionen am Tisch.

6. Für Strategen: "Der Kartograph"

"Der Kartograph": für 1 bis 100 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 30-45 Minuten, Preis ca. 20 Euro.
"Der Kartograph": für 1 bis 100 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 30-45 Minuten, Preis ca. 20 Euro. © Pegasus Spiele/dpa

Spiele, bei denen Ergebnisse von Würfel oder Karten auf einen Block eingetragen werden, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. „Der Kartograph“ ist einer der besten Vertreter dieses Genres: Jeder Spieler hat eine Landkarte, auf die er verschiedene Geländearten von aufgedeckten Karten einzeichnet.

Wenn ein sogenannter Hinterhalt gezogen wird, darf man ein Monster bei seinem Nebenmann auf die Landkarte malen – und diesem damit das Leben schwerer machen. Es gibt vier Wertungen pro Partie, bei denen es für unterschiedliche Anforderungen Siegpunkte gibt.

Das Spiel bietet insgesamt 16 Wertungen und somit immer andere Herausforderungen. Dem Karton liegen Bleistifte bei, wer aber eigene Buntstifte nutzt, macht es sich übersichtlicher.

7. Für Experten: „Anno 1800“

"Anno 1800": für 2 bis 4 Spieler, ab 12 Jahren, Spieldauer 120 Minuten, Preis ca. 49 Euro.
"Anno 1800": für 2 bis 4 Spieler, ab 12 Jahren, Spieldauer 120 Minuten, Preis ca. 49 Euro. © Kosmos Verlag/dpa

Seit über 20 Jahren hat die Computerspielreihe „Anno“ zahlreiche Fans. Auch bei der Brettspielumsetzung „Anno 1800“ geht es darum, die Ansprüche der Bevölkerung nach gewöhnlichen und exotischen Gütern zu befriedigen. Zwar können, wie im PC-Spiel auch, die eigene Insel vergrößert werden und neue Inseln hinzukommen, vor allem steht aber im Fokus, über Arbeiter immer neue Waren zu erwirtschaften. Dabei kann auch die Infrastruktur der Mitspieler genutzt werden, wovon beide Seiten profitieren.

Kriegerische Konflikte gibt es dagegen nicht, das Thema Kolonialismus wird ebenfalls ausgespart. Das Ende dieser komplexen Wirtschafts-Simulation wird eingeläutet, wenn ein Spieler alle Bedürfnisse seiner Menschen erfüllt hat, was die anderen unter Druck setzt, aber noch nicht den Sieg bedeuten muss.

8. Für Silvester: „Krazy Wordz“

"Krazy Pix": für 3 bis 8 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 30-45 Minuten, Preis ca. 18 Euro.
"Krazy Pix": für 3 bis 8 Spieler, ab 10 Jahren, Spieldauer 30-45 Minuten, Preis ca. 18 Euro. © Ravensburger Verlag/dpa

Wie beim Vorgänger „Krazy Wordz“ erhält jeder Spieler bei „Krazy Pix“ einen geheimen Begriff. Mithilfe von neun Piktogrammen, die aus einer großen Auswahl zufällig gezogen wurden, werden dann Fantasiebilder kreiert. Die oft sehr lustigen Gebilde sollen den gezogenen Begriff möglichst gut darstellen.

Wenn andere Mitspieler die Zusammengehörigkeit richtig tippen, bekommt der Künstler ebenso jeweils einen Punkt, wie auch jeder Spieler, der richtig geraten hat. Aber Achtung: Um es schwieriger zu machen, kommen noch weitere Begriffe in die Auswahl, die niemand darstellen musste. (dpa)