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Die meisten sächsischen Unternehmen wollen mehr Öko-Energie

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) hat Unternehmen fragen lassen, ob sie mehr erneuerbare Energien brauchen. Was sie hemmt.

Von Georg Moeritz
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Erneuerbare Energie aus Wind und Sonne wird wichtiger für sächsische Unternehmen, wie eine Umfrage zeigt.
Erneuerbare Energie aus Wind und Sonne wird wichtiger für sächsische Unternehmen, wie eine Umfrage zeigt. © Archivfoto: Solarwatt

Dresden. Hoffnung auf niedrigere Preise: Drei Viertel der sächsischen Unternehmen wollen bis zum Jahr 2025 mehr erneuerbare Energien nutzen. Das geht aus einer Befragung hervor, über die Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag berichtete. Nach seinen Angaben hoffen 60 Prozent der Betriebe auf niedrigere Strompreise und beschäftigen sich deshalb mit Plänen, entweder selbst Ökostrom zu erzeugen oder ihn zu bestellen.

Bei den sächsischen Unternehmen, die schon heute erneuerbare Energien nutzen, liegen laut Günther folgende Technologien auf den vorderen Plätzen: Fotovoltaik auf dem Dach, Ökostrom-Bezug über den Energieversorger, Wärmepumpen, Strom aus Solarparks und Stromspeicher. 19 Prozent der befragten Unternehmen stellen selbst "Grünstrom" für die Eigennutzung her, 49 Prozent planen die Nutzung von Grünstrom von externen Anbietern.

Die Umfrage fand laut Umweltministerium schon vor einem Jahr statt, ganz bewusst "auf dem Höhepunkt der Energiekrise". Die Ergebnisse wurden jetzt anlässlich der Themenwoche "Mehrwert durch Erneuerbare" vorgestellt. Befragt wurden 163 Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen aus den Branchen Automobilindustrie, Elektrotechnik/Mikroelektronik, Ernährungsgewerbe, Metallerzeugung und Maschinenbau. Das Ministerium sagte nicht, dass die Umfrage repräsentativ für die ganze Wirtschaft sei.

Staat soll Hürden beseitigen und Zuschüsse geben

Minister Günther sagte, erneuerbare Energien seien nicht nur ein "knallharter Standortfaktor" und unverzichtbar für den Klimaschutz. Sondern indem Unternehmen erneuerbare Energien nutzten oder selbst erzeugten, verbesserten und sicherten sie ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Hausaufgaben für die Politik seien klar: Die Unternehmen erwarteten weniger Bürokratie und mehr finanzielle Unterstützung. Denn als größtes Hindernis für die Nutzung nannten 41 Prozent der Befragten bürokratische Hürden. 58 Prozent erwarten Zuschüsse vom Staat - die sind allerdings in der Regel mit Bürokratie verbunden.

Laut Günther gab es bereits Verbesserungen: Der Bund habe unter anderem Regeln für Fotovoltaik. "Und mit sächsischen Fördermitteln holen wir die realen Bedarfe von Unternehmen ab", sagte der Umweltminister. Die Frage, ob die Versorgung ihres Unternehmens mit erneuerbaren Energien künftig eine größere Rolle spielen wird, beantworteten 91 Prozent der befragten Elektrotechnik- und Mikroelektronik-Unternehmen mit Ja. Im ländlichen Raum gehen 95 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass die Versorgung ihres Unternehmens mit erneuerbaren Energien künftig eine größere Rolle spielen wird.

Die Umfrage hat auch ergeben, dass vorhandene Erfahrungen den Blick auf das Thema ändern können: Unternehmen, die bereits erneuerbare Energien nutzen, sehen die zukünftige Bedeutung der Erneuerbaren deutlich positiver als die Unternehmen, die diese noch nicht nutzen. Unterstützung beim Einsatz erneuerbaren Energien erhalten Unternehmen durch die Dialog- und Servicestelle Erneuerbare Energien bei der Sächsischen Energieagentur Saena, einer Einrichtung des Freistaats Sachsen.