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EU fördert sächsischen Solarhersteller Meyer Burger mit 200 Millionen Euro

Vor kurzem drohte die Solarfirma Meyer Burger in Hohenstein-Ernstthal noch mit dem Weggang in die USA, nun bekommt sie viel Geld aus Brüssel. Davon soll ein ostdeutscher Standort profitieren.

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Gunter Erfurt ist Vorstandschef von Solar-Unternehmen Meyer Burger.
Gunter Erfurt ist Vorstandschef von Solar-Unternehmen Meyer Burger. © Archiv/Arvid Müller

Hohenstein-Ernstthal. Das Solarunternehmen Meyer Burger soll mehr als 200 Millionen Euro Förderung von der Europäischen Union für den Aufbau von zusätzlichen 3,5 Gigawatt Produktionskapazität für Solarzellen und Solarmodule erhalten.

Von dem Fördergeld könnten unter anderem der Standort in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und voraussichtlich ein weiterer Standort in Spanien profitieren, wie das Unternehmen am Freitag in Hohenstein-Ernstthal auf Anfrage mitteilte. Zudem sei Meyer Burger derzeit auf der Suche nach einem weiteren Standort in Deutschland.

Meyer Burger: Kritik an Solar-Förderung in Europa

Demnach zählt das Projekt zu den elf ausgewählten Anwärtern auf die EU-Förderung. Nach Angaben der EU-Kommission hatten sich in allen Fördersegmenten insgesamt 239 Projekte beworben, davon waren 41 erfolgreich. Im Bereich Photovoltaikproduktion habe sich zudem das norwegische Unternehmen Norsun mit einem Projekt zum Ausbau der Wafer-Produktion durchgesetzt. Meyer Burger zufolge befinden sich die beiden Unternehmen bereits in einer Lieferbeziehung für Solarwafer.

"Wir freuen uns sehr, dass die EU-Kommission unser Projekt fördern will", sagte Geschäftsführer Gunter Erfurt. Die EU leiste damit nicht nur einen Beitrag zum Verzicht auf fossile Energieträger und zur Transformation der Industrie. Sie investiere ebenso in die Stabilität der Lieferketten im Bereich der Solarindustrie.

Erst im Juni hatte Gunter Erfurt für Schlagzeilen gesorgt, weil er aus seiner Sicht fehlende Förderungen für die Solarindustrie in Europa kritisiert hatte. In diesem Zusammenhang hatte Erfurt gedroht, das Geschäft stärker in die USA zu verlagern.

Die aktuelle Ausschreibung des "EU-Innovation-Fund" umfasst ein Volumen von 3,6 Milliarden Euro. Die Mittel sollen besonders die Umstellung auf eine Energiewirtschaft ohne Ausstoß des Klimagases CO2 vorantreiben. (dpa)