Wirtschaft
Merken

Zittau liegt bei der Kaufkraft in Sachsen an letzter, Markkleeberg an erster Stelle

Sachsens Wirtschaftsministerium hat den Handelsatlas 2022 veröffentlicht. Der verdeutlicht gravierende Unterschiede bei der Kaufkraft. Und der Onlinehandel legt zu.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das Rewe-Center in Zittau läuft Dennoch ist die Kaufkraft in Sachsen nirgends niedriger als in Zittau.
Das Rewe-Center in Zittau läuft Dennoch ist die Kaufkraft in Sachsen nirgends niedriger als in Zittau. © Matthias Weber/photoweber.de

Dresden. Nirgendwo in Sachsen ist die Kaufkraft je Einwohner so niedrig wie in der Stadt Zittau. Das geht aus dem Handelsatlas 2022 hervor, den das sächsische Wirtschaftsministerium am Dienstag in Dresden veröffentlicht hat. Demnach lag Zittau mit einer Kaufkraft von 5.284 Euro je Einwohner um gut 840 Euro unter dem sächsischen Durchschnitt von 6.128 Euro. Spitzenreiter in Sachsen ist Markkleeberg. Die Einwohner dieser Kommune haben pro Kopf eine Kaufkraft von 7.435 Euro. Platz zwei in Sachsen belegt Radebeul bei Dresden mit 7.213 Euro.

Generell verfügt die Region Leipzig mit der Stadt sowie den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen mit 6.229 Euro über die höchste Kaufkraft in Sachsen. Das ist aber immer noch ein Wert, der deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 6.760 Euro liegt.

Die Einwohner der Region Dresden mit der Landeshauptstadt sowie den Landkreisen Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kamen pro Kopf auf eine Kaufkraft von 6.173 Euro. Dresden selbst erreichte 6.458 Euro.

Der Landkreis Bautzen kommt im Schnitt auf 6.054 Euro, dort sind die Einwohner Radebergs mit 6.584 Euro jedoch noch kaufkräftiger als die von Dresden. Durchgehend unterdurchschnittlich ist die Kaufkraft im Landkreis Görlitz. Sachsens östlichster Landkreis kommt im Schnitt auf 5.714 Euro. Selbst Landkreis-Spitzenreiter Niesky offenbart mit 6.011 Euro Kaufkraft-Defizite im Sachsen-Vergleich.

16 Prozent der Kaufkraft gehen in den Onlinehandel

Trotz eines herausragenden Radebeul liegt der Landkreis Meißen mit 6.162 Euro bei der Kaufkraft nicht über dem Niveau des sächsischen Durchschnitts. Schlusslicht ist in diesem Landkreis Gröditz mit 5.446 Euro. Die höchste Kaufkraft im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge haben die Wilsdruffer. Sie kommen auf 6.635 Euro je Kopf. Schlusslicht ist Bad Schandau mit 5.538 Euro. Der Landkreis selbst kommt auf 6.161 Euro.

Die gesamte Region Chemnitz mit der Stadt sowie den Landkreisen Erzgebirge, Mittelsachsen, Vogtland und Zwickau kommt auf eine Kaufkraft von 6.000 Euro je Einwohner. Chemnitz selbst kommt auf 6.202 Euro. Döbeln schneidet mit 5.903 Euro unterdurchschnittlich ab.

Der Online-Anteil an der gesamten Kaufkraft in Sachsen nimmt stetig zu. Inzwischen beträgt er 15,8 Prozent. 2015 war es gerade einmal die Hälfte. Insgesamt hat der Handelsatlas 22.875 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von rund 6,72 Millionen Quadratmetern erfasst. Damit stehen jedem Sachsen statistisch 1,66 Quadratmeter zum Einkaufen zur Verfügung. Der Bundesdurchschnitt beträgt 1,5 Quadratmeter. Im Vergleich zur Erhebung von 2015 seien die Flächen von Discountern, Fach- und Supermärkten gestiegen ist, die von Bekleidungs- und Schuhgeschäften hingegen gesunken, hieß es.