Es geht in ferne Welten. Doch die Nasa hat Angst wie noch nie. Angst, dass irgendetwas schiefgehen könnte mit ihrer neuen Superrakete SLS fürs Mondprogramm Artemis. Die Liste der Pannen bei den zuvor abgesagten Startversuchen ist lang. Sie konnten alle behoben werden. Artemis fliegt. Allerdings mit sehr, sehr viel Zeitverzug.
Doch der ist zweitrangig angesichts dessen, was für die Nasa derzeit auf dem Spiel steht. Artemis 1 muss erfolgreich bleiben bis zur Rückkehr, so wie es eben begann. Andernfalls würde dies wohl das Ende aller Mond-Pläne auf Jahrzehnte bedeuten. Für die Nasa zumindest. Denn längst drängen private Firmen bemannt zum Mond.
Raumfahrttechnik ist ein riesiger Wirtschaftszweig
Ohne Nasa, aber dafür mit Elon Musk, das wäre fatal für die europäische Raumfahrt. Das würde Cash statt Technik bedeuten. Denn SpaceX würde Europa keinesfalls so am Mondprogramm beteiligen wie die Nasa. Europa liefert wichtige Teile für jenes Raumschiff, das schon beim nächsten Start Astronauten zum Mond bringen soll. Es würde nicht fliegen, ohne das in Deutschland gebaute Antriebs- und Servicemodul.
Endet Artemis 1 nicht erfolgreich, wären auch Europas Mondpläne Geschichte. Mit Folgen. Diese Raumfahrttechnik schafft nicht nur Jobs hier und jetzt. Sie schafft Kompetenzen für künftige Anwendungen. Außerirdische wie irdische. Und die machen unabhängig. Daher muss Europa bei den Raumfahrtprogrammen so dran bleiben wie bei der Chipindustrie. Der Himmel über uns, er wird soeben zum Marktplatz.