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Wird die Mitteldeutsche Flughafen AG zum Sanierungsfall?

Für neue Kredite bestanden finanzierende Banken auf einem Gutachten bei der Betreibergesellschaft der Flughäfen in Dresden und Leipzig. Das Papier liegt jetzt vor.

Von Michael Rothe
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Ein Airbus A320 von Sund Air im Landeanflug auf den Dresdner Flughafen. Zwar legten nach der Pandemie auch dort die Passagierzahlen wieder zu, aber mit gut zehn Prozent deutlich geringer als bei den allermeisten deutschen Airports.
Ein Airbus A320 von Sund Air im Landeanflug auf den Dresdner Flughafen. Zwar legten nach der Pandemie auch dort die Passagierzahlen wieder zu, aber mit gut zehn Prozent deutlich geringer als bei den allermeisten deutschen Airports. © dpa-Zentralbild

Leipzig. Wieder mal Unruhe bei der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG), Betreibergesellschaft der Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle. Am Donnerstag waren die rund 1.300 Beschäftigten des Konzerns über „Transformationsmaßnahmen“ und ein Sanierungsgutachten informiert worden. Ein solches IDW-S6-Gutachten wird u. a. zur Liquiditätsbeschaffung benötigt und war nach Sächsische.de-Informationen von der Commerzbank zur Bedingung für weitere Kredite gemacht worden.

Die MFAG fliegt seit Jahren in Turbulenzen, welche durch die Pandemie noch verstärkt wurden. 2022 erwirtschaftete das Unternehmen bei gut 171 Millionen Euro Umsatz ein negatives Ergebnis von 36,5 Millionen Euro. Das fast 300 Seiten starke Papier bescheinigt dem Management der MFAG eine „Strategiekrise“.

Zwar gibt das von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG erstellte Gutachten eine grundsätzlich positive Sanierungsprognose, aber unter Bedingungen. Das Restrukturierungs- und Transformationskonzept „beinhaltet gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität sowie zur Verbesserung der Finanzierungsstruktur“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Hierzu zählten auch die Optimierung von Strukturen sowie von strategischen und operationellen Prozessen. Details nannte er nicht.

Der Aufsichtsrat will in der kommenden Woche über das Papier beraten. Dann steht auch im Raum, wie viel Geld die Gesellschafter nachschießen müssen. Der Freistaat Sachsen ist mit gut 77 Prozent größter Aktionär vor Sachsen-Anhalt (knapp 19 Prozent). Den Rest teilen sich Leipzig, Dresden und Halle/Saale.