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TSMC-Ansiedlung: Kommt eine zweite Berufsschule?

Die Wirtschaftskammer sieht die Notwendigkeit einer neuen Berufsschule in Dresden, um die Chipindustrie zufriedenzustellen. Wie die Stadt Dresden reagiert.

Von Luisa Zenker
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Im boomenden Silicon Saxony werden die Arbeitskräfte knapp.
Im boomenden Silicon Saxony werden die Arbeitskräfte knapp. © David Chang/dpa

Die Chipindustrie im Silicon Saxony wächst, mehrere tausend Fachkräfte werden deshalb zusätzlich gebraucht. Die Industrie- und Handelskammer Dresden (IHK) befürchtet deshalb nicht nur einen verstärkten Wettbewerb um junge Talente, sondern sieht auch die Notwendigkeit einer weiteren Berufsschule. Nach Spekulationen um ein neues Gebäude herrscht nach einer SZ-Anfrage im Dresdner Rathaus nun Klarheit.

Neubau einer Schule in Dresden-Prohlis

"Eine neue Berufsfachschule ist nicht geplant", antwortet Bildungsbürgermeister Jan Donhauser. Er räumt aber ein, dass weitere Schulplätze über das Berufsschulzentrum Elektrotechnik eingerichtet werden. Man werde dafür ein neues Berufsschulzentrum auf der Boxdorfer Straße in Prohlis bauen. Bedeutet im Klartext: Es wird ein neues Schulgebäude geben, das an das BSZ Elektrotechnik in Strehlen angegliedert ist.

Wann der Bau kommt, hat Donhauser nicht beantwortet. Kurzfristig werde man Räume am Strehlener Platz für die Ausbildung nutzen. Die IHK prognostiziert bis 2028 eine Verdopplung der benötigten Ausbildungsplätze für Mechatroniker und Mikrotechnologinnen durch die Großansiedlungen in der Halbleiterindustrie. Denn nicht nur die Taiwaner suchen Arbeitskräfte. Auch Infineon baut aus und wird für seine neue Fab 4 in Dresden sowie natürliche Fluktuationen in der Belegschaft 1.500 bis 2.000 neue Fachkräfte brauchen. Bei Bosch, Globalfoundries und X-Fab dürften es jeweils mehrere Hundert sein. Einen steigenden Fachkräftebedarf wird es zudem in den vielen kleineren Hightech-Schmieden geben.

Neben einem staatlich finanzierten Trainingsprogramm für sächsische Studenten in Taiwan, plant der Freistaat außerdem eine sächsische Chip-Akademie (SAM) im Raum Dresden. Sie soll rund 1.000 Mikrotechnologen, Mechatroniker und andere Fachleute pro Jahr ausbilden. Einer der möglichen Standorte dafür ist Radeberg.