SZ + Wirtschaft
Merken

Französische Spezialfirma will in Nordsachsen Solarzellen recyclen

26 Millionen Euro will eine Firma aus Grenoble nördlich von Torgau investieren. Dort sollen ausrangierte Solarzellen recycelt und 70 Jobs geschaffen werden.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das Recycling ausrangierter Solarzellen ist das Spezialgebiet der französischen Firma Rosi, die bei Torgau einen neuen Standort aufbauen will.
Das Recycling ausrangierter Solarzellen ist das Spezialgebiet der französischen Firma Rosi, die bei Torgau einen neuen Standort aufbauen will. © SZ-Archiv: Thomas Kretschel/Kairospress

Torgau. Der Landkreis Nordsachsen feiert einen Ansiedlungserfolg. Das im französischen Grenoble ansässige Unternehmen Rosi SAS baut in Elsnig nördlich von Torgau eine Anlage zum Recycling von ausgedienten Fotovoltaikanlagen auf. Mit einer Investition von 26 Millionen Euro würden rund 70 Arbeitsplätze geschaffen, teilte die Wirtschaftsförderung Sachsen mit. Der nordsächsische Standort habe sich gegen mehrere Konkurrenten in verschiedenen Bundesländern durchgesetzt.

Landrat Kai Emanuel (parteilos) wertet den Zuschlag als Beleg dafür, dass Torgau mit dem Glas-Campus und dem Glas-Lab "immer mehr zum Kompetenzzentrum für Glas wird". Da zudem Delitzsch ein Großforschungszentrum zur Transformation der Chemie in die Kreislaufwirtschaft bekomme, passe die neue Recyclingtechnologie aus Frankreich genau in dieses Umfeld.

  • Den Überblick über alle Nachrichten aus Sachsens Wirtschaft gibt es zweimal wöchentlich mit unserem Newsletter "Wirtschaft in Sachsen" - hier kostenlos anmelden.

Rosi-Vorstandschefin Yun Luo sagte, das Recycling in der Fotovoltaik sei "unabdingbar für eine aufstrebende Zukunft der erneuerbaren Energien". Ihr Unternehmen schätze die Vision Sachsens in diesem Bereich hoch ein. Sachsens oberster Wirtschaftsförderer Thomas Horn betont, die Ansiedlung passe sehr in die sächsische Rohstoffstrategie.

In der künftig etwa 13.000 Quadratmeter großen Anlage wollen die Franzosen ausrangierte Solaranlagen vollständig recyclen. Der Betrieb soll von 2025 an schrittweise beginnen. Vorstandschefin Luo war vor der Rosi-Firmengründung Technologiemanagerin beim Schweizer Solarzellenhersteller Meyer-Burger, der sein Werk in Freiberg mangels Subventionen aufgeben will. Rosi SAS war 2017 gegründet worden und ist bereits mehrfach von der Europäischen Union gefördert worden. Die erste Recyclinganlage des Unternehmens steht in La Mure im ostfranzösischen Alpen-Department Isère.