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Sächsische Gießerei produziert trotz Pleite weiter

Während der Insolvenzverwalter nach Investoren sucht, kann die HAL-Unternehmensgruppe in Plauen weiter produzieren. Zumindest einmal bis Ende Juli.

Von Ulrich Wolf
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Die Beschäftigten in den Gießereien der HAL-Firmengruppe können bis Ende Juli aufatmen.
Die Beschäftigten in den Gießereien der HAL-Firmengruppe können bis Ende Juli aufatmen. © Foto: PR

Leipzig/Plauen. Trotz der laufenden Insolvenz geht der Geschäftsbetrieb der auf Aluminiumguss spezialisierten HAL-Unternehmensgruppe in vollem Umfang weiter. Da teilte Verwalter Franz-Ludwig Danko am Dienstag in Leipzig mit. Auch die Löhne der 120 Beschäftigten seien bis dahin gesichert.

Die Firmengruppe mit Gießereien im vogtländischen Plauen sowie in Bitterfeld sei nach entsprechenden Vereinbarungen mit den wichtigsten Kunden "bis Ende Juli durchfinanziert". Bis dahin könne er "die Restrukturierung und Investorensuche weiter vorantreiben", sagte Danko. Seit dem 1. März, dem Ende des Insolvenzgeldzeitraums, muss HAL alle Kosten wieder aus den laufenden Einnahmen bezahlen. Die Gruppe hatte im Dezember Insolvenz beantragt.

Verwalter Danko zufolge gebe an der Gruppe "mehrere ernsthafte Interessenbekundungen". Sie stammten sowohl aus der Branche als auch von Finanzinvestoren. Einige hätten "erste unverbindliche Angebote eingereicht". Sie erhielten jetzt detaillierte Unternehmensdaten.

HAL produziert in Bitterfeld Aluminiumteile, in Plauen findet die mechanische Bearbeitung von selbst oder von Dritten gefertigten Rohteilen statt. Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 25 Millionen Euro. Die Kunden kommen aus der Automobil- und Nutzfahrzeugbranche.

Der Umbruch in dieser Branche, also der Umstieg von Verbrenner- auf Elektromotoren, war Danko zufolge auch ein Insolvenzgrund. Hinzu seien "erheblich gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie" gekommen.