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Sunfire in Dresden organisiert sich eine halbe Milliarde Euro

Investoren, Banken und Fördermittel: Die Technologiefirma Sunfire in Dresden finanziert ihr Wachstum mithilfe mehrerer Geldgeber. Darunter ist auch der Onlinehändler Amazon.

Von Ulrich Wolf
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Die Sunfire GmbH mit Sitz in Dresden kann nun mit mehr als 500 Millionen Euro weiter wachsen.
Die Sunfire GmbH mit Sitz in Dresden kann nun mit mehr als 500 Millionen Euro weiter wachsen. © Foto: PR

Dresden. Das Umweltunternehmen Sunfire GmbH mit Sitz in Dresden hat sich mehr als 500 Millionen Euro besorgt. Das teilte die auf Wasserstofftechnologie spezialisierte Firma am Dienstag mit. Der Deal sei von der US-Großbank J.P. Morgan organisiert worden und werde voraussichtlich im zweiten Quartal abgeschlossen, hieß es. Die Behörden müssten ihn noch genehmigen.

Demnach kommen 215 Millionen Euro von privaten Investoren. Es handle sich dabei um LGT Private Banking aus Liechtenstein, der Fondsgesellschaft GIC in Singapur sowie die Risikokapitalgesellschaften Ahren Innovation Capital und Carbon Equity in Amsterdam, hieß es. Bei der Summe handele es sich um Eigenkapital. Sunfire-Chef Nils Aldag sagte, das Unternehmen untermaure damit "seine Rolle als treibende Kraft in der aufstrebenden grünen Wasserstoffindustrie".

Viel Geld aus Europa und von der öffentlichen Hand

Zu den 215 Millionen Euro kommt ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank von gut 100 Millionen Euro. So werde "Made in Europe" zur Realität, sagte Aldag. Weitere etwa 200 Millionen Euro sind bereits genehmigte Subventionen. Sunfire zählt damit nach eigenen Angaben "zu den kapitalstärksten Unternehmen der Elektrolysebranche".

"Ich freue mich, dass wir weitere Investoren gewonnen haben, die (...) Vertrauen in unsere Produkte und in unsere Fähigkeit haben, industrielle Elektrolyseure schnell und in großen Mengen zu liefern", sagte Aldag. Auch die bisherigen Anteilseigner kommen aus der Investmentszene und habe dem Vorstandschef zufolge "ihre Investitionen in Sunfire erhöht". Dazu gehören Lightrock und Planet First Partners in London, Carbon Direct Capital in New York, das Schweizer Unternehmen Blue Earth Capital sowie der Umweltfonds des Onlinehändlers Amazon.

Sunfire will bis 2030 mehrere Gigawatt an Elektrolyseanlagen in Großprojekten für grünen Wasserstoff installieren und sich damit eine führende Position im Markt sichern. Mithilfe ihrer Elektrolyseure produziert die Dresdner Firma aus Strom, Wasserdampf und Kohlendioxid Synthesegas, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid. Das kann dann als Rohstoff in der Industrie, im Verkehrs- und im Energiesektor eingesetzt werden.