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Deutlicher Anstieg bei schweren Unfällen mit E-Scootern in Sachsen

Im Freistaat ist die Zahl der Menschen in die Höhe geschnellt, die bei E-Roller-Unfällen zu Schaden gekommen sind. Für die auch bundesweit gestiegenen Unfälle gibt es zwei Hauptgründe.

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Bei Unfällen mit E-Scootern sind 2022 bedeutend mehr Menschen zu Schaden gekommen als 2021.
Bei Unfällen mit E-Scootern sind 2022 bedeutend mehr Menschen zu Schaden gekommen als 2021. © Oliver Berg/dpa (Archiv)

Dresden/Wiesbaden. In Sachsen hat es im vergangenen Jahr deutlich mehr E-Scooter-Unfälle mit Verletzten gegeben als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte, kamen im Jahr 2022 bei 137 E-Scooter-Unfällen Menschen zu Schaden. 2021 waren es noch 80 registrierte Fälle gewesen. Damit ist die Zahl um rund 71 Prozent gestiegen.

Auch bundesweit ist die Zahl der Unfälle mit E-Scootern im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bei 8.260 Unfällen mit den kleinen elektrobetriebenen Rollern seien in ganz Deutschland Menschen zu Schaden gekommen, das bedeute einen Anstieg um 67 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Den deutlichen Anstieg führte die Behörde auf die steigende Zahl von E-Scootern zurück. Elf Menschen seien ums Leben gekommen, im Vorjahr seien es fünf gewesen.

1.234 Menschen wurden bei E-Scooter-Unfällen im Jahr 2022 schwer verletzt, 7.651 leicht. Mehr als 80 Prozent der Verunglückten waren den Angaben zufolge selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 10 der 11 Getöteten. Bei rund 36 Prozent der Unfälle mit Personenschaden gab es keinen Unfallgegner.

Häufigste Ursachen waren die falsche Benutzung der Fahrbahn sowie Alkohol: In 18,6 Prozent der Fälle wurden die Fahrbahn oder Gehwege vorschriftswidrig benutzt, in 18,0 Prozent waren die Fahrer alkoholisiert und in 7,2 Prozent zu schnell unterwegs.

Insgesamt lege die Polizei den Fahrerinnen und Fahrern in 8.497 Fällen Fehlverhalten zur Last - hiervon könnten auch mehrere bei einem Unfall zusammen kommen, erklärte das Bundesamt. Die Behörde zählte Unfälle nicht mit, die von unachtsam abgestellten E-Scootern verursacht wurden.

Die Scooter flitzen weiter hauptsächlich in größeren Städten umher. Knapp 65 Prozent der Unfälle mit Personenschäden wurden den Angaben zufolge in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern registriert. 40,2 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer waren jünger als 25 Jahre.

Im gesamten Unfallaufkommen spielten die E-Scooter allerdings eine geringe Rolle. An 2,9 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt in Deutschland registrierten 288.000 Verkehrsunfällen mit Personenschaden seien E-Scooter-Fahrer oder -Fahrerinnen beteiligt gewesen. 2021 sei der Anteil mit 2,1 Prozent noch etwas geringer gewesen, erklärte die Behörde. (dpa)