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Dresdner Verkehrsunfallforscher: Umgang mit Elektrorollern oft fahrlässig

Die Zahl der Unfälle mit Elektrorollern steigt stark. Die Nutzer halten sich oft nicht an Regeln. Verkehrsexperte der TU Dresden empfiehlt mehr Kontrollen und eine Helmpflicht.

Von Ulrich Wolf
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Auf einem Bürgersteig in Dresden liegen  umgeworfene Elektroroller.
Auf einem Bürgersteig in Dresden liegen umgeworfene Elektroroller. © SZ-Archiv: Rene Meinig

Dresden/Berlin. Wegen drastisch steigender Unfallzahlen hat der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger (BVS) zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Elektrorollern aufgerufen. Im Auftrag des Verbands stellt Henrik Liers, Chef der Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH, fest, Ursachen des "alarmierenden Anstiegs von E-Scooter-Unfällen", seien unter anderem Fahrten auf Bürgersteigen, unter Alkoholeinfluss und allein verursachte Stürze.

Die Roller seien "keine Spielzeuge", sondern elektrische Kleinstfahrzeuge, die den Verkehrsregeln unterlägen, betont Liers. Ihre Nutzer müssten die Radwege benutzen, sofern vorhanden. Fahrten auf Bürgersteigen seien in allen Fällen untersagt. Auch das Fahren zu zweit sei nicht erlaubt. Der Unfallforscher Liers appelliert an die Behörden das stärker zu kontrollieren. Zudem empfiehlt er "allen Fahrern dringend, einen Helm zu tragen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren".

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat die Polizei 2022 elf Tote und rund 8.800 Verletzte bei Unfällen mit Elektrorollern registriert. Insgesamt wurden 8.260 E-Scooter-Unfälle aufgenommen. Das seien 49 Prozent mehr gewesen als 2021. Besonders häufig waren Unfälle zwischen Elektrorollern und Autos. Häufigste Unfallursachen waren die falsche Benutzung der Fahrbahn, Alkohol und zu schnelles Fahren. 81 Prozent der Verunfallten waren jünger als 45 Jahre, knapp 40 Prozent jünger als 25 Jahre. Elektroroller sind seit 2019 für den Straßenverkehr zugelassen.