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Handwerkspräsident Dittrich über Weselsky: Müsste rausgeschmissen werden

Deutschlands oberster Handwerker Jörg Dittrich ist empört über den Lokführer-Gewerkschaftschef Claus Weselsky. Es geht ihm nicht nur um den Streik, auch um die Wortwahl.

Von Georg Moeritz
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Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, schimpft auf Claus Weselsky, den Chef der streikenden Lokführergewerkschaft.
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, schimpft auf Claus Weselsky, den Chef der streikenden Lokführergewerkschaft. © Archivfoto: dpa/Robert Michael

Dresden. Zwei prominente Dresdner im Konflikt: Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, schimpft auf Claus Weselsky, den Chef der streikenden Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL. Weselsky habe gesagt, dass im Tarifstreit "die Messer gewetzt" würden. "Dafür müsste er eigentlich rausgeschmissen werden", sagte Dittrich bei einem Pressegespräch zur Konjunkturlage in Dresden. Beide Chefs sind Dresdner, Dachdecker Dittrich führt auch die Dresdner Handwerkskammer.

Dittrich nannte den laufenden Lokführerstreik "verantwortungslos", weil damit "die Gesellschaft in Geiselhaft" für eine Tarifauseinandersetzung genommen werde. Weselskys Wortwahl sei unverschämt. "Das ist ein Populismus, den man nicht macht", sagte der Handwerkspräsident. Dem Gewerkschaftschef fehle offensichtlich "die Empathie mit anderen", mit den Betroffenen des Streiks. Dittrich sagte, er wundere sich, dass es keinen stärkeren Shitstorm gegen Weselsky gebe.

Weselsky hatte in einem Interview vor einigen Tagen gesagt: „Die Beschäftigten der Bahn haben die Messer schon gewetzt und wollen die Auseinandersetzung.“ Die Bahn habe alles unternommen, um ihre Beschäftigten auf die Palme zu bringe. „Die Bahn-Basis kocht“, sagte der Gewerkschafter vor dem Streik.

Handwerkspräsident Dittrich äußerte sich nicht zu Details des Tarifstreits bei der Bahn. Er sprach sich nicht grundsätzlich gegen Lohn-Erhöhungen angesichts der Inflation aus. Auf die Frage nach den gestiegenen Preisen beispielsweise auf dem Bau sagte Dittrich, auch die Handwerker bekämen die allgemeine Teuerung zu spüren: "Dass wir den eigenen Kollegen sagen, ihr müsst euch zurückhalten, ist unrealistisch."