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Wirtschaft in Sachsen - Das Wochen-Briefing

Durchwachsene Bike24-Bilanz + Konsum fordert Ende der Sanktionspolitik + Globalfoundries fährt Chipproduktion hoch + Leere Lager bei Bautz'ner

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Der Dresdner Online-Fahrradhändler muss nach Jahren des starken Wachstums etwas kleinere Schritte gehen.
Der Dresdner Online-Fahrradhändler muss nach Jahren des starken Wachstums etwas kleinere Schritte gehen. © Bike24

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Guten Morgen,

haben Sie Ihr Einkaufsverhalten schon umgestellt? Bautz'ner Senf wird gekauft, wenn mal welcher im Regal steht, und dann gleich auf Vorrat. Dabei produziert der Betrieb in Bautzen nach eigener Aussage reichlich. Der Dresdner Online-Fahrradhändler Bike 24 AG dagegen hat sicherheitshalber seine Radvorräte verdoppelt und auch Reifen und Ketten gebunkert, um gegen Lieferausfälle einigermaßen gewappnet zu sein. Die Kunden zeigen sich trotzdem vorsichtiger, berichtete der Vorstand am Mittwoch in einer Präsentation, natürlich online.

Fahrräder sind weiterhin gefragt, teure Extras dazu werden aber angesichts der Inflation auf den Prüfstand gestellt. Das ist zwar aus Sicht des "Premium"-Lieferanten bedauerlich, aber vernünftig – und kann ein Beitrag zum Dämpfen der Inflation sein. Zum Teil reguliert sich die Teuerung nämlich selbst: Wenn die Inflation die Nachfrage bremst, müssen die Händler mit Sonderangeboten und vielleicht sogar mit Preissenkungen reagieren. Freilich wird dann aus dem Wirtschaftswachstum eine Rezession.

Auch wenn die Verbraucherstimmung sich verschlechtert hat und wir alle Energie sparen sollen – insgesamt ist die Wirtschaft intakt. Eines der größten Unternehmen jedenfalls, die Deutsche Bahn, meldete am Mittwoch einen "historischen Run". Trotz Corona und Teuerung wird gerne gereist. Falls Ihr Urlaub noch bevorsteht: Gute Reise! Falls Sie schon zurück sind oder Verwandte in Nordrhein-Westfalen zum Ferienende in dieser Woche bedauern: Alles Gute für die nächsten heißen August-Tage!

Ihr Georg Moeritz, Wirtschaftsredakteur sächsische.de

Das Wichtigste aus Sachsens Wirtschaft

Konsum fordert Ende der Sanktionspolitik

Mit einem offenen Brief haben mehrere ostdeutsche Genossenschaften und mittelständische Unternehmen an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appelliert, "die Embargopolitik gegenüber Russland neu zu justieren". Reaktion rufe immer Gegenreaktion hervor. Das sei, entgegen anfangs geäußerter, gegenteiliger Annahmen, eine logische Konsequenz. "Die Sanktionen sollen Putin treffen, nicht aber den deutschen Mittelstand ruinieren", heißt es in dem unter anderem von Roger Ulke und Sören Goldemann, Vorstände vom Konsum Dresden, unterschriebenen Papier. Die Kosten explodierten, die Einnahmen schrumpften, das Einsparpotenzial sei ausgereizt, die Maßnahmen unterminierten die Existenz der Betriebe, heißt es in dem Appell.

Globalfoundries fährt Chip-Produktion hoch

Der Halbleiterhersteller Globalfoundries fährt angesichts eines weltweiten Chip-Mangels die Produktion in Europa hoch. Nachdem 2020 rund 300.000 Wafer das Dresdner Werk verließen, sollen es in diesem Jahr 700.000 und Ende kommenden Jahres etwa 850.000 sein. Über einen Zeitraum von drei Jahren werde man deutlich mehr als eine Milliarde US-Dollar in den Ausbau des deutschen Werkes investieren, sagt Geschäftsführer Manfred Horstmann.

Ist die Energiewende wirklich gescheitert?

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Energiewende, "so, wie sie geplant war", für "gescheitert" erklärt. Hat er recht? Nach Ansicht von Gerd Lippold, Staatssekretär im sächsischen Energieministerium, ist die Energiewende "well und alive". Michael Beckmann, Professor für Energieverfahrenstechnik an der TU Dresden, ist hingegen nicht so optimistisch. Fakt ist: Parallel zum Ausbau von Photovoltaik und Windkraft braucht es unter anderem auch den Ausbau von Stromnetzen und Speicherlösungen. Als Alternative zu Wind- und Sonnenenergie bringt Lippold aber Stromerzeugung aus Biomasse ins Spiel. Sächsische.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Energie-Streit.

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