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Die Schülerzahlen steigen, doch die Lehrer fehlen

Über 23.400 junge Menschen lernen inzwischen im Landkreis Görlitz - Tendenz steigend. Doch es herrscht Lehrermangel. Und Corona verschärft die Lage.

Von Thomas Christmann
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Symbolbild © Sebastian Gollnow/dpa

Die Zahl der Schüler im Kreis Görlitz steigt weiter an. Das zeigen die jüngsten Daten des Statistischen Landesamtes. Demnach lernten 2021/2022 23.425 Schüler an den allgemeinbildenden Schulen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 0,4 Prozent mehr. Fast ausgeglichen ist dabei die Zahl an männlichen und weiblichen Schülern, die mit 11.825 und 11.600 angegeben sind.

Beim Blick auf die Schulformen wird ersichtlich, dass die meisten derzeit an Grundschulen lernen. Dahinter folgen Oberschulen, Gymnasien, Förderschulen, freie Schulen und Schulen des zweiten Bildungsweges. Bis 2025/2026 sollen über 24.000 Kinder und Jugendliche im Landkreis Görlitz eine der Einrichtungen besuchen, wie das Landesamt schon 2020 berechnete. Ein Trend, der sich sachsenweit abzeichnet.

Ein Problem gibt's jedoch auf der anderen Seite: Die Zahl der Lehrkräfte ist 2021/2022 im Landkreis Görlitz zurückgegangen und liegt bei 1.929, nachdem diese die vergangenen drei Schuljahre kontinuierlich gestiegen war. Mit 1.443 dominieren hier die Frauen in dem Beruf.

Auch wenn die Zahl der Lehrkräfte sachsenweit steigt, reicht diese noch nicht aus. Von den geplanten 800 Stellen blieben nach Angaben des Kultusministeriums vom Februar dieses Jahres 81 bisher unbesetzt, die Einstellungsverfahren laufen weiter. Allein in den Landkreisen Bautzen und Görlitz werden weiter 32 Lehrkräfte gesucht. Die Corona-Pandemie verschärft die Lage. Laut der Lehrergewerkschaft GEW gibt's keinerlei Reserve für krankheitsbedingte Ausfälle, folglich ist das Personal massiv überlastet. Das stelle eine massive Bedrohung für die Bildungsqualität und die Bildungsgerechtigkeit dar, teilt der Sächsische Lehrerverband mit.

Der Freistaat versucht vor allem durch die Verbeamtung von Lehrkräften konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem wird darüber diskutiert, die Hürden für Quereinsteiger zu senken. Auch das Anerkennungsverfahren für Lehrkräfte aus dem Ausland soll beschleunigt werden.