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Budissa-Coach Marx: Uns fehlt einfach etwas Lockerheit

Budissa Bautzen konnte in der Fußball-Oberliga zuletzt nicht überzeugen. Co-Trainer Torsten Marx sieht den Klassenverbleib aber nicht in Gefahr - und lobt im Interview den Rivalen Bischofswerda.

Von Jürgen Schwarz
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Das Bautzner Trainerduo Stefan Richter und Torsten Marx (r.) konnte in den vergangenen Wochen mit den Auftritten der Budissen nicht zufrieden sein.
Das Bautzner Trainerduo Stefan Richter und Torsten Marx (r.) konnte in den vergangenen Wochen mit den Auftritten der Budissen nicht zufrieden sein. © Florian Richter

Bautzen. In der Fußball-Oberliga Süd hat sich der Titelkampf durch den 1:0-Sieg der Bischofswerdaer in Plauen zugespitzt. Die Schiebocker führen die Tabelle mit 48 Punkten an, gefolgt vom VFC, der zwei Punkte Rückstand, aber auch eine Partie weniger absolviert hat. Plauen gastiert am Samstag beim SV Freital (8.), Bischofswerda erwartet ab 14 Uhr in der Volksbank-Arena den Ludwigsfelder FC (9.).

Die FSV Budissa Bautzen (11.) ist beim Tabellensiebten in Auerbach zu Gast. Zuletzt enttäuschten die Spreestädter in Marienberg (0:4) und zu Hause beim 1:1 gegen den VfL Halle 96. Co-Trainer Torsten Marx stellte sich vor dem 21. Oberliga-Spieltag zum Interview mit Sächsische.de.

Herr Marx, zuletzt tat sich Budissa gegen Teams der unteren Tabellenhälfte sehr schwer, obwohl der Kader fast wieder komplett ist. Woran liegt das?

Meiner Meinung liegt es daran, dass einige unserer Spieler weit weg von einhundert Prozent sind. Sie können auch nicht auf diesem Level sein, da sie aus Verletzungspausen kommen und einigen Jungs die Vorbereitung in der Winterpause fehlt. Hinzu kommt der Kopf, und den haben einige Spieler nicht frei. Uns fehlt einfach etwas Lockerheit, die sich mit Erfolgserlebnissen automatisch wieder einstellt.

Am Samstag geht es nach Auerbach. Eine Niederlage könnte das Minimalziel Klassenerhalt in Gefahr bringen, oder?

Ich denke, dass selbst bei einer Niederlage in Auerbach der Ligaverbleib nicht in Gefahr wäre, unsere Mannschaft ist stark genug. Wie erwähnt, Spieler wie Tom Hagemann, Paul Jockusch oder Florian Baudisch mussten lange Zeit aussetzen. Wir wissen um ihr Potenzial und sie werden von Woche zu Woche mehr davon zeigen und dadurch wird es bei uns wieder bergauf gehen. Ich gehe aber davon aus, dass wir aus Auerbach etwas mitnehmen werden. Danach steht eine Pause bis nach Ostern an, die uns guttun wird.

Trauen Sie dem Bischofswerdaer FV, bei dem Sie als Spieler zweimal unter Vertrag standen, den Staffelsieg zu?

Ja, nach dem Sieg in Plauen traue ich dem BFV definitiv den Staffelsieg zu. Defensiv sind sie sehr stabil, haben mit 34 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage eine Wahnsinnsserie hingelegt. Großen Respekt auch an das Trainer-Team, mit Robert Koch stehe ich immer im engen Austausch.

Sie hatten sich zusammen mit Ihrem Trainer-Kollegen aus Bischofswerda für die A-Lizenz beworben. Was ist daraus geworden?

Robert Koch und ich hatten uns für die Ausbildung zur A-Lizenz beworben, wurden aus unterschiedlichen Gründen nicht genommen. Es gibt nur wenige Plätze und die Bewerberzahl ist sehr hoch, da gehört auch etwas Glück dazu, um reinzurutschen. Robert ist sicher ein Stück weiter vorn mit seinen vielen Zweitligaspielen auf dem Tacho. Bedingung war aber wohl auch, dass man aktuell als Cheftrainer arbeiten muss.

Die ersten Spieler haben Ihre Verträge verlängert. Wie lange läuft ihr Arbeitspapier bei Budissa?

Die Kaderplanung läuft, es ist erfreulich, dass die ersten Jungs schon verlängert haben. Ich persönlich stehe bis 30. Juni dieses Jahres unter Vertrag. Einen neuen Kontrakt habe ich bisher nicht unterschrieben.

Wie schlägt sich der Sohnemann als Fußballer?

Gut. Viktor wird dieses Jahr elf, wechselt in die D-Jugend. Er ist Torwart und macht es bisher ganz gut. Dienstags trainiert er bei Dynamo mit, spielt auch schon mit einer Gastspiel-Genehmigung bei Turnieren mit. Ich trainiere die Jungs in Radeberg und wir haben mit der E-Jugend eine richtig geile Hallen-Saison in der Winterpause gespielt. Als Papa und Trainer macht das einen schon ein wenig stolz.

Steht ein Wechsel zu Dynamo im Raum?

Wir werden sehen, fußballerisch ist er auf einem guten Weg. Es wäre aber ein sehr großer Schritt für Viktor. Er kommt dieses Jahr in die 5. Klasse, wechselt aufs Gymnasium. So ein Schulwechsel ist nicht ganz einfach, da muss er sich auch erst einmal umstellen. Zudem wohnen wir in Radeberg, da käme viel Fahrerei und natürlich mehr Training hinzu.

Sie sind selbstständiger Unternehmer, betreiben eine Autovermietung und sind Geschäftsführer der Varnkevitz GmbH. Wie läuft das Immobiliengeschäft?

Gut. Wir haben auf der Insel Rügen ein schönes Bauprojekt, bieten Häuser in Putgarten, dem nördlichsten Punkt der Insel, an. Die Planung ist abgeschlossen, der Vertrieb gerade angelaufen. Im ersten Bauabschnitt entstehen neun Häuser. Wir haben ein Sorglospaket mit Festpreisgarantie entwickelt. Man muss nur noch aufschließen und vermieten oder selbst darin wohnen. Ich liebe die Insel, ganz besonders den nördlichen Teil. Da sind nicht viele Touristen und man hat wirklich Ruhe und Erholung. Das Meer ist nur 350 Meter entfernt und bietet wunderschöne Strände.