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Fußball-Oberliga: Bischofswerda gewinnt Spitzenspiel und erobert Tabellenführung

Die Schiebocker bezwingen den VFC Plauen und klettern in der fünften Fußball-Liga auf den Aufstiegsplatz. Bautzen punktet im Heimspiel, Freital verliert auswärts.

Von Jürgen Schwarz
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Tim Wockatz, hier in einem früheren Spiel am Ball, erzielte das entscheidende Tor für Bischofswerda im Plauener Vogtlandstadion.
Tim Wockatz, hier in einem früheren Spiel am Ball, erzielte das entscheidende Tor für Bischofswerda im Plauener Vogtlandstadion. © Florian Richter

Plauen/Bautzen/Wernigerode. Der Bischofswerdaer FV hat die Tabellenführung in der Fußball-Oberliga Süd übernommen. Die Mannschaft von Trainer Frank Rietschel reiste als Staffelzweiter zum Spitzenreiter nach Plauen, gewann mit 1:0 und rangiert nun zwei Zähler von den Vogtländern. Der VFC hat allerdings noch ein Nachholspiel am 1. April zu Hause gegen den 1. FC Magdeburg II in der Hinterhand.

944 Zuschauer sahen im Vogtlandstadion eine Gastgeber-Elf, die in den ersten 30 Minuten auf schwer bespielbarem Untergrund dominierte. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, waren im Mittelfeld und auf den Außenbahnen nicht griffig genug“, sagte BFV-Trainer Frank Rietschel, der kurzfristig auf den erkrankten Maik Salewski verzichten musste, später in seiner Spiel-Analyse. „Da war schon etwas Glück auf unserer Seite, dass wir nicht in Rückstand geraten sind.“ Charlie Spranger verpasste eine Eingabe nur haarscharf (8.), wenig später verzog Johann Martynets knapp (15.). „Erfreulich war, dass wir uns in die Partie reingekämpft haben. Wir konnten unser arteigenes Spiel nicht wie gewohnt aufziehen, was auch dem schlechten Platz geschuldet war“, so Rietschel.

Im Laufe des Spiels kamen dann auch die Gäste zu Chancen. Miguel Pereira Rodrigues scheiterte zuerst noch an VFC-Keeper Jakob Pieles (39.), kurz danach war Tim Wockatz nach einem Freistoß mit dem 1:0 für die Bischofswerdaer zur Stelle (41.). „Psychologisch ein sehr günstiger Zeitpunkt, der uns Sicherheit verliehen hat und zur Folge hatte, dass wir in der zweiten Halbzeit deutlich präsenter waren“, erklärte der BFV-Chefcoach.

Als Lohn für den Sieg gibt es einen zusätzlichen Tag frei

Die Schiebocker hatten nach dem Seitentausch zunächst alles gut unter Kontrolle, aber in der 69. Minute sah Steve Zizka die Gelb-Rote Karte. „Damit fiel uns im Zentrum einer der ballsichersten Akteure aus, aber wir haben es danach gut wegverteidigt“, sagte Rietschel. Und was doch aufs Tor kam, hielt Torhüter Stefan Kiefer. Johann Martynets und der eingewechselte Abraham Yeboah Boateng scheiterten am BFV-Schlussmann. Auf der Gegenseite verpasste Bruno Schiemann nach einem Konter das 2:0.

Am Ende löste sich alles in Gäste-Jubel auf. Nach dem 34. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage gab Frank Rietschel seinen Jungs zusätzlich einen Tag frei. Am Samstag erwartet der BFV ab 14 Uhr den Ludwigsfelder FC, eine Woche später steigt das Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Lok Leipzig, der sein Punktspiel in der Regionalliga beim BFC Dynamo mit 0:4 verlor.

Die FSV Budissa Bautzen gab vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Halle (1:1) eine weitere Vertragsverlängerung bekannt. Steve Schröder hat ein neues Arbeitspapier unterzeichnet. Schröder hatte vor vier Jahren den Sprung aus der vereinseigenen U19 in den damaligen Landesliga-Kader geschafft. Zuvor durchlief er den gesamten Nachwuchsbereich in Bautzen. „Es bereitet uns sehr viel Freude, seine sportliche Entwicklung, die seit Jahren stetig nach oben geht, zu beobachten. Umso glücklicher sind wir nun über sein Bekenntnis für die kommenden beiden Spielzeiten“, sagte Präsident Sven Johne vor der Partie gegen die Saalestädter.

Freitaler Niederlage "ist schwer zu verkraften"

Im Stadion Müllerwiese wurde dann die taktische Marschroute der Hausherren schnell über den Haufen geworfen, denn die Hallenser gingen vor 251 Zuschauern durch Jegor Jagupov schon nach acht Minuten in Führung. „Wir verpennen die erste Viertelstunde komplett und geraten nach einem individuellen Fehler ins Hintertreffen“, sagte Budissas Co-Trainer Torsten Marx. Der Rückstand wirkte allerdings wie ein Muntermacher für die Gastgeber, die sich anschließend einige gute Chancen erspielten (Hentsch, Rülicke, Scharfe, Zech, Hagemann). Der Ausgleich durch Jannik Käppler in der 27. Minute war der verdiente Lohn für die Leistungssteigerung.

In die zweite Halbzeit starteten die Bautzener „mit einem guten Gefühl“, wie Marx später befand. „Unerklärlicherweise verlieren wir aber den Faden, spielen viel zu viele lange Bälle und hatten keine Kontrolle über die Partie. Die zweiten 45 Minuten waren Magerkost.“ So blieb es beim 1:1. Am Samstag reisen die Spreestädter nach Auerbach.

Der SC Freital musste sich auswärts Einheit Wernigerode mit 0:2 geschlagen geben. Im Mannsberg-Stadion fiel der erste Treffer für Wernigerode in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit durch Kevin Hildach. In der 65. Minute sorgte Nick Schmidt für den Endstand. Es war ein glücklicher Sieg für die Harzer vor 204 zahlenden Besuchern. „Es ist schwer zu verkraften, dass wir nach so einem Spiel mit leeren Händen nach Hause gefahren sind“, sagte Freitals Defensiv-Allrounder Eric Ranninger. „Ein Freistoß führt zum 0:1 und ein dicker Bock von mir zum 0:2. Vorher haben wir viele Chancen nicht genutzt, es war ein bitterer Nachmittag.“

Dem konnte der Freitaler Chefcoach Knut Michael nur beipflichten: „Wir hätten wahrscheinlich noch Stunden spielen können und der Ball wäre trotzdem nicht in Netz geflogen.“ Am Samstag erwartet der Sportclub nun den VFC Plauen. Für beide Teams wird es die Generalprobe vor den Sachsenpokal-Viertelfinalspielen am 23. und 24. März - Freital spielt in Grimma gegen Erzgebirge Aue, Plauen tritt gegen Dynamo Dresden an.