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Fußball-Oberliga: Freital und Bischofswerda gewinnen, Bautzen blamiert sich

Freital und Schiebock feiern teils deutliche Heimsiege. Budissa Bautzen zeigt auswärts eine schwache Leistung. Der Austragungsort für Freitals Pokalspiel gegen Aue steht nun endgültig fest.

Von Jürgen Schwarz
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Freitals Marian Weinhold (links) brachte seine Mannschaft bereits in der Anfangsphase der Partie in Führung.
Freitals Marian Weinhold (links) brachte seine Mannschaft bereits in der Anfangsphase der Partie in Führung. © STEFFEN MANIG

Freital/Bischofswerda/Marienberg. In der Tabelle der Fußball-Oberliga Süd hat der SC Freital seine „Klettertour“ mit einem 2:0-Heimsieg über den FC Grimma fortgesetzt. Vor 211 Zuschauern im Johannes-May-Stadion trafen Routinier Marian Weinhold (7.) und Philipp Schmidt (88.) kurz nach seiner Einwechslung für den Sportclub, der auch auf den zuletzt angeschlagenen Kapitän Robin Fluß zurückgreifen konnte. Die Freitaler, die aus den jüngsten drei Partien sieben Zähler holten, verbesserten sich auf Rang sieben.

„Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben uns direkt mit einem frühen Tor belohnt“, sagte Antonio Frenzel. „In der Folgezeit haben wir etwas nachgelassen und Grimma verzeichnete eine Druckphase, die wir aber schadlos überstanden haben. Ab sofort liegt unser Fokus aber auf dem Sonntagspiel in Wernigerode.“

Daniel Wirth, Abteilungsleiter Fußball, erklärte: „Unser Tabellenplatz spiegelt exakt das wider, was wir vor der Saison analysiert haben. Wir wollten junge Spieler einbinden und das braucht eben seine Zeit und bringt Schwankungen mit sich. Dazu kommt, dass die Liga sehr ausgeglichen ist und Nachlässigkeiten schnell bestraft werden. Umso wichtiger ist es, Mannschaften, die hinter uns rangieren, auf sicherem Abstand zu halten.“ Abgeschlossen sind unterdessen die Absprachen zum anstehenden Sachsenpokal-Viertelfinale gegen Erzgebirge Aue. Wie seit Tagen vermutet, wird die Partie am 23. März in Grimma ausgetragen, teilten die Freitaler mit.

BFV-Coach Rietschel: Bemerkenswert, was die Jungs abliefern

Angerichtet ist alles für das Gipfeltreffen in der Fußball-Oberliga Süd am Samstag im Vogtlandstadion. Dann erwartet Spitzenreiter VFC Plauen (46 Punkte) den Verfolger Bischofswerdaer FV (45). Eine Woche zuvor gaben sich beide Titelanwärter keine Blöße. Die Vogtländer gewannen in Sandersdorf mit 1:0, die weiter ungeschlagenen Schiebocker fertigten zu Hause den FC Einheit Wernigerode mit 5:0 ab. Überragend: Der Brasilianer Miguel Pereira Rodrigues, der seine Saisontore zehn, elf und zwölf erzielte.

„Es ist schon bemerkenswert, was die Jungs abliefern, auch wenn das deutliche Ergebnis etwas über den Spielverlauf hinwegtäuscht. Wernigerode hatte schon die eine oder andere klare Chance“, sagte BFV-Trainer Frank Rietschel, der mit Rajk Lisinski, Steve Zizka und Kapitän Johann Weiß, der Mitte März am Kreuzband operiert wird, drei Leistungsträger ersetzen musste.

Die Partie begann furios. Rodrigues verpasste die frühe Führung für die Hausherren, wenig später scheiterte auf der Gegenseite Jannis Lisowski frei stehend am stark reagierenden BFV-Torhüter Stefan Kiefer (9.). „Geht Wernigerode dort in Führung, kann es anders laufen“, erklärte Rietschel später.

Bischofswerda erzielt Tore wie vom Reißbrett

So aber lieferten seine Schützlinge in der Offensive viele lehrbuchreife Szenen ab, erzielten Tore, die wie auf einem Reißbrett vorgezeichnet schienen. Rodrigues trug sich zunächst dreimal nacheinander in die Torschützenliste ein (11., 43., 61.), ehe Tim Wockatz (64.) und der eingewechselte Bruno Schiemann (82.) auf 4:0 und 5:0 erhöhten.

„Vor allem Bruno dürfte dieses Tor richtig guttun, denn nach so einer langen Leidenszeit ist ein Treffer für einen Stürmer eminent wichtig“, sagte Rietschel, der nach dem 3:0 „endlich einmal entspannt“ auf der Bank Platz nehmen konnte. „Ich hatte schon das Gefühl, dass der Widerstand der Gäste dann gebrochen war. Eine Stunde lang haben sie es aber gut gemacht und uns alles abverlangt.“

Mit Blick auf das Spitzenspiel in Plauen können die BFV-Kicker also mit ganz breiter Brust ins Vogtland fahren. Das Hinspiel endete 1:1. Die letzte Punktspiel-Niederlage kassierten die Schiebocker am 3. Mai 2023 zu Hause gegen Bautzen. Saisonübergreifend haben Rietschels Männer nunmehr 33 Pflichtspiele in Folge nicht verloren.

„Jetzt freuen wir uns alle auf das Duell mit Plauen, ganz sicher vor einer großen Kulisse. Ich denke, auch neutrale Fußball-Fans werden sich diese Begegnung nicht entgehen lassen.“ Rietschels Wunsch für das Gipfeltreffen dürfte gleichbedeutend mit der Zahl „34“ sein: Die Rekordjagd soll weitergehen.

Budissa Bautzen hilft auch das Comeback ihres Kapitäns nicht

Absolut ernüchternd verlief derweil das Gastspiel der FSV Budissa Bautzen beim Fünftliga-Neuling FSV Motor Marienberg. Vor 162 Zuschauern im Lautengrundstadion lieferten die Spreestädter eine erschreckend schwache Vorstellung ab. Auch das Comeback von Kapitän Tom Hagemann, der nach knapp einem halben Jahr wieder auf dem Platz stand, verpuffte. Der 29-Jährige kam beim Stand von 0:1 zur zweiten Halbzeit ins Spiel, konnte aber die zehnte Niederlage im 19. Meisterschaftsspiel nicht abwenden.

Louis Meyer (8.), Danny Gottschalk (63., 90.) und Maximilian Schreiter (75.) erzielten die Tore für die Marienberger, die ihr Fundament für den Klassenerhalt weiter festigten. Bautzen steht nun am Sonntag im Heimspiel gegen den VfL Halle erneut unter Zugzwang. In der Saalestadt hatten die Spreestädter mit 2:5 verloren.