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Das sind 2024 die größten Straßenbaustellen im Kreis Bautzen

22 Millionen Euro investiert das Straßenbauamt im Landkreis Bautzen. Wohin das meiste Geld fließt und auf welche Umleitungen sich Autofahrer gefasst machen müssen.

Von Tim Ruben Weimer
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Hier wird 2024 gebaut: an der Kreuzung in Wölkau, an der Straße in Mittelbach bei Pulsnitz, an der Steinbogenbrücke in Sohland/Spree und ein Radweg entlang der B6 zwischen Goldbach und Großharthau (v.o.l. im Uhrzeigersinn).
Hier wird 2024 gebaut: an der Kreuzung in Wölkau, an der Straße in Mittelbach bei Pulsnitz, an der Steinbogenbrücke in Sohland/Spree und ein Radweg entlang der B6 zwischen Goldbach und Großharthau (v.o.l. im Uhrzeigersinn). © Fotos: Steffen Unger (3), Matthias Schumann

Bautzen. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) nimmt 2024 insgesamt 22,1 Millionen Euro in die Hand, um Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Bautzen zu reparieren und auszubauen. Im Vergleich zum benachbarten Landkreis Görlitz, wo der Freistaat 31,9 Millionen investiert, ist das verhältnismäßig wenig.

Diesen Unterschied macht jedoch vor allem ein Straßenprojekt aus: Für den Weiterbau der neuen B178 zwischen der A4 bei Weißenberg und der polnischen Grenze bei Zittau hat das Lasuv in diesem Jahr 20 Millionen Euro eingeplant. Auch in diesem Jahr ist der Bau der B178 also wieder die kostenintensivste Baumaßnahme in der Oberlausitz. Bis April 2025 soll der 3. Bauabschnitt fertig werden. Dann ist nur noch der Anschluss an die A4 zu bauen. Dafür befinden sich die Planungen jedoch noch in einer frühen Phase.

Doch auch im Landkreis Bautzen stehen in diesem Jahr kostenintensive Straßenbauarbeiten an. Das sind die wichtigsten:

Radweg bei Medingen soll im August 2024 fertig werden

Seit Juli 2023 wird an der S177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen auf einer Strecke von rund 1,2 Kilometern ein Radweg gebaut, die Straße wird parallel dazu ausgebaut. "Wir sind dort gut über den Winter gekommen, sodass es jetzt so aussieht, dass wir schon im August statt im November fertig werden", berichtet der Bautzener Lasuv-Leiter Andreas Biesold. Ursprünglich war geplant, die Straße über den Winter freizugeben, stattdessen wurden die Bauarbeiten fortgeführt. Das Bauvorhaben kostet 4,3 Millionen Euro und ist damit auch 2024 das teuerste im Landkreis Bautzen.

Ebenfalls aus dem Vorjahr fortgeführt wird die Erneuerung der Fahrbahn zwischen Mittelbach und Pulsnitz, die Bauarbeiten sollen am 2. August beendet sein.

Wie hier im Juni 2023 wird auch im Jahr 2024 an der S177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen weiter an einem Radweg gebaut.
Wie hier im Juni 2023 wird auch im Jahr 2024 an der S177 zwischen Ottendorf-Okrilla und Medingen weiter an einem Radweg gebaut. © Christian Juppe

S94 bei Elstra wird im Herbst vollgesperrt

Mit 2,33 Millionen Euro die kostenintensivste neue Baustelle im Landkreis Bautzen wird ab dem 5. August auf der S94 in der Nähe von Rauschwitz eingerichtet. Bis zum 31. Oktober wird dort auf einer Länge von 4,8 Kilometern zwischen dem Abzweig der Bischofswerdaer Landstraße und dem Abzweig nach Elstra eine neue Decke auf die Staatsstraße aufgetragen. Die 2008 gebaute Straße habe vor allem durch den Lkw-Verkehr zu Industriebetrieben wie Accumotive in Kamenz gelitten und sei schon häufig geflickt worden. Bis Ende Oktober wird deshalb der Verkehr über die alte Staatsstraße über Elstra umgeleitet.

Ab April Straßenbau in Demitz-Thumitz

Die Fahrbahnerneuerung der S155 in Demitz-Thumitz von Wölkau aus ist im Zeitraum 8. April bis 22. November geplant. Während der Feierlichkeiten zum 650-jährigen Jubiläum der Gemeinde Mitte September sollen die Bauarbeiten allerdings unterbrochen werden und die Straße - teils noch im alten Zustand - vorübergehend vollständig befahrbar sein, so Biesold. Im übrigen Bauzeitraum sind je nach Bauabschnitt zwei Umleitungen geplant: Die kleinere führt über Karlsdorf und Rothnaußlitz, die weitaus größere über Putzkau und die B98 nach Bischofswerda. An der Kreuzung mit der S111 in Wölkau wird zudem eine Ampel neu gebaut.

Und noch eine Besonderheit gibt es bei dem Bauvorhaben: Weil Demitz-Thumitz Granitdorf ist, hat die Gemeinde Wert darauf gelegt, dass in den betroffenen Seitenstraßen das Pflaster erhalten bleibt. Ansonsten werde aufgrund des Lärmschutzes Pflaster heutzutage eigentlich nicht mehr neu verlegt.

Die Kreuzung der S155 mit der S111 in Wölkau soll in diesem Jahr erneuert werden, auch eine neue Ampelanlage wird errichtet.
Die Kreuzung der S155 mit der S111 in Wölkau soll in diesem Jahr erneuert werden, auch eine neue Ampelanlage wird errichtet. © Steffen Unger

Große Umleitungsstrecke um Lohsa geplant

Eine große Umleitung müssen ab dem 8. April Autofahrer nehmen, die von Hoyerswerda über Lohsa in Richtung Uhyst/Spree unterwegs sind. Für zwei Millionen Euro lässt das Lasuv auf 1,68 Kilometern die Fahrbahn der S108 in der Ortsdurchfahrt von Lohsa erneuern. Bis zum 16. Oktober wird eine großräumige Umleitung über Uhyst, Königswartha und Groß Särchen eingerichtet. Zwischen Lohsa und Groß Särchen können auch Kreisstraßen als Abkürzung genutzt werden, offiziell ausgeschildert werden diese jedoch nicht, zumal die Beschaffenheit dieser "Schleichwege" nicht allzu gut sei, so Biesold.

Radweglücken an der B6 werden geschlossen

An der B6 werden 2024 zwei wichtige Radweglücken geschlossen: Zwischen Goldbach und Großharthau wird vom 1. Juli bis zum 31. Dezember auf einer Strecke von 2,8 Kilometern ein Radweg gebaut, die Straße wird dafür halbseitig gesperrt. Damit könne künftig, so Biesold, von Goldbach bis nach Bautzen durchgängig geradelt werden. In rund zwei Jahren soll das sogar ab dem Fischbacher Kreuz möglich sein, wenn auch die Radweglücke von dort bis Großharthau geschlossen ist.

Schon ab dem 22. April wird außerdem ein Radweg entlang der B6 zwischen der Kreuzung mit der S177 und der Einfahrt zum Forschungszentrum Rossendorf gebaut. Dadurch können die Forscher nun mit dem Rad nach Dresden fahren. In den Sommerferien muss die Straße dafür vollgesperrt werden, die Umleitung führt über Wallroda und Arnsdorf.

Die B6 soll weitere Radwege bekommen - und zwar hier zwischen Goldbach und Großharthau, genauso auch weiter in Richtung Dresden beim Forschungszentrum Rossendorf
Die B6 soll weitere Radwege bekommen - und zwar hier zwischen Goldbach und Großharthau, genauso auch weiter in Richtung Dresden beim Forschungszentrum Rossendorf © Steffen Unger

Sohland/Spree wird ab April dichtgemacht

In Sohland/Spree wird es in diesem Jahr gleich zwei Straßenbaustellen des Lasuv geben: Vom 15. April bis zum 11. Oktober wird der Kreisverkehr der B98 erneuert. Dafür soll dort eine provisorische Umfahrung über ein Feld gebaut werden, um den Verkehr auf die Umleitung über Großpostwitz und die B96 zu leiten. In dem Zuge werden auch Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Außerdem wird die Steinbogenbrücke über die Spree auf der B98 vom 21. Mai bis zum 28. Juni instandgesetzt. Eine eigene Umleitung wird dafür nicht nötig, weil Sohland durch die andere Baumaßnahme ohnehin gesperrt sein wird.

Die Steinbogenbrücke über die Spree in Sohland wird instandgesetzt.
Die Steinbogenbrücke über die Spree in Sohland wird instandgesetzt. © Steffen Unger