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Nur wenige Teilnehmer bei Klimastreik in Bautzen

Deutschlandweit haben am Freitag Menschen gegen die Klimapolitik protestiert. In Bautzen rief ein neues Bündnis dazu auf, fand aber kaum Gehör.

Von Theresa Hellwig
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Nur zwischen 20 und 30 Menschen folgten am Freitag in Bautzen dem Aufruf zum Klimaprotest.
Nur zwischen 20 und 30 Menschen folgten am Freitag in Bautzen dem Aufruf zum Klimaprotest. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. There is no planet B, ganz dünnes Eis, planet over profit: Die Sprüche, die am Freitag auf Plakate gedruckt durch Bautzen getragen wurden, sind mittlerweile altbekannt. Bei den regelmäßigen Klimaprotesten sind sie immer wieder zu sehen.

Getragen wurden sie beim Klimastreik an diesem Freitag in Bautzen allerdings nicht von Kindern und Jugendlichen: Auf die Straße gingen diesmal überwiegend Erwachsene. Zum Protest hatte das Klimabündnis Bautzen, das sich im Dezember neu gegründet und derzeit etwa 25 Mitglieder hat, aufgerufen. Auch der Umweltstammtisch Sohland und Fridays for Future riefen zum Protest. Sonderlich viele waren dem allerdings nicht gefolgt: Zwischen 20 und 30 Menschen hörten erst den Reden zu und liefen später durch die Innenstadt.

Bautzener Chemiker hat Klimabündnis gegründet

Ins Leben gerufen hat das Bautzener Klimabündnis Tobias Mayer-Uhma, der als Chemiker beim Fit-Hersteller arbeitet. In seiner Rede sprach er zum Beispiel von den vielen Borkenkäferschäden in den Wäldern der Region, die durch die trockenen Sommer in den letzten Jahren entstanden sind. „Die bisher existierenden Wärmerekorde führten direkt zu den teilweise völlig kahl stehenden Bergrücken“, sagte er. „Nicht erst in 50, 30 oder 20 Jahren – sondern jetzt.“

Der Bautzener Chemiker Tobias Mayer-Uhma hat das neue Bautzener Klimabündnis ins Leben gerufen.
Der Bautzener Chemiker Tobias Mayer-Uhma hat das neue Bautzener Klimabündnis ins Leben gerufen. © SZ/Uwe Soeder

Er habe Angst, „dass wir unseren Kindern zu große Rucksäcke hinterlassen, die zu schwer sind, um sie unfallfrei zu tragen“. Es müsse jetzt etwas getan werden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Es sei das Ziel des Bündnisses, Klimaschutz-Maßnahmen für Bautzen zu entwickeln. Diese sollen nach der Wahl im Juni an den neuen Oberbürgermeister oder die Oberbürgermeisterin übermittelt werden.

So fordert das Bündnis zum Beispiel einen Klimaschutz-Manager für Bautzen. Ein Energiemanager solle sich darum kümmern, dass die Stadt Energie spart – und damit nicht nur CO2, sondern auch Kosten. „Die Stelle kann sogar zu großen Teilen gefördert werden“, sagt Tobias Mayer-Uhma.

Das Bündnis wünscht sich, dass das Ladenetz für Elektroautos in der Region ausgebaut und Carsharing angeboten wird. Die Stadt solle mehr Strom durch erneuerbare Energien erzeugen, zum Beispiel durch Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden wie Schuldächern. Außerdem will sich das Bündnis für mehr Stadtgrün einsetzen.