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Hochkirch: Das wollen die Bürgermeister-Kandidaten

Am 12. Juni ist in Hochkirch Bürgermeisterwahl. Es gibt drei Bewerber. Sächsische.de hat mit ihnen über ihre Pläne gesprochen.

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Drei parteilose Einzelbewerber stellen sich in Hochkirch als Nachfolger des bisherigen Bürgermeisters, Norbert Wolf, zur Wahl (v. l.): Holger Mitschke, Thomas Meltke und Robert Hörnig.
Drei parteilose Einzelbewerber stellen sich in Hochkirch als Nachfolger des bisherigen Bürgermeisters, Norbert Wolf, zur Wahl (v. l.): Holger Mitschke, Thomas Meltke und Robert Hörnig. © privat, Foto Schmidt Bautzen, privat

Hochkirch. Am 12. Juni sind die Hochkircher dazu aufgerufen, den neuen Bürgermeister für ihre Gemeinde zu wählen. Der bisherige Amtsinhaber Norbert Wolf tritt nicht mehr an. Es kandidieren Holger Mitschke, Thomas Meltke und Robert Hörnig. Die Möglichkeit zur Wahl haben die Bürger aus insgesamt 18 Ortsteilen.

"Junge Familien sollen ansässig werden"

Holger Mitschke (Jahrgang 1971) tritt als Einzelbewerber an. Er arbeitet bislang als Serviceleiter in einem Bautzener Autohaus, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Holger Mitschke ist einer von drei Kandidaten zur Bürgermeisterwahl in Hochkirch.
Holger Mitschke ist einer von drei Kandidaten zur Bürgermeisterwahl in Hochkirch. © privat

Warum wollen Sie Bürgermeister von Hochkirch werden?

Seit vielen Jahren bringe ich mich ehrenamtlich in unserer Gemeinde ein. In Gesprächen und Projekten mit dem amtierenden Bürgermeister, Gemeinderäten, Bürgern und Vereinsmitgliedern habe ich vielfältige Einblicke gewinnen und Erfahrungen sammeln können. Ich fühle mich den Aufgaben des Bürgermeisters gewachsen und möchte für die Gemeinde mehr Verantwortung übernehmen.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Gemeinde ein ?

Hochkirch verfügt über einen ausgeglichenen Haushalt. Größere Projekte müssen langfristig geplant und die erforderlichen Mittel erwirtschaftet sowie über Förderprogramme beantragt werden. Das Durchschnittsalter steigt kontinuierlich, gleichzeitig sinkt die Bevölkerungszahl. Eine Ausnahme bildet der Ortsteil Hochkirch, wo durch die Schaffung von Siedlungsraum Zuzug ermöglicht wurde. Jungen Familien die Möglichkeit zu geben, in der Gemeinde ansässig zu werden, ist langfristig der Schlüssel zu einer Stabilisierung der Bevölkerungszahl.

Was möchten Sie verändern?

Die Attraktivität unserer bestehenden Infrastruktur, das Angebot an Kitas und Schulen, Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätzen und nicht zuletzt die gute Lage an der B6 und der Bahn sind Pluspunkte, die wir nutzen müssen, um Zuzug zu generieren und Wegzug zu minimieren. Der Erhalt und der Ausbau dieser Institutionen sind Kernbestandteile meiner geplanten Arbeit für die Gemeinde.

Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit als Bürgermeister?

Die Förderung des gesellschaftlichen Lebens steht auf meiner Agenda, genauso wie die Digitalisierung der Verwaltung. Freizeitangebote für unsere junge Generation, Nachwuchsförderung und Ausstattung für die Feuerwehren, Erhalt der Heimat- und Sportvereine sowie Wiederansiedlung von Hotel- und Gastgewerbe sind mir wichtig. Aus persönlichen Gesprächen weiß ich, dass das Bedauern über die Schließung der Hochkircher Sauna groß ist. Mein Bestreben ist es, für den Weiterbetrieb eine Lösung zu finden.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Der Kontakt zu allen Ortsteilen der Gemeinde muss gestärkt werden. Ich werde mich persönlich vor Ort umschauen und auf die Bürger zugehen, damit über Probleme, aber auch über Ideen zur Veränderung gesprochen wird.

In welcher Form waren Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Seit 2001 engagiere ich mich ehrenamtlich im SV Grün-Weiß Hochkirch, seit 2014 als Vorsitzender. Ich spiele aktiv Tischtennis, organisiere unser Sportfest, den D-Junioren Cup und helfe bei der Organisation zur 800-Jahr-Feier unserer Gemeinde.

"Vereine sollen von der Gemeinde gut unterstützt werden"

Thomas Meltke (Jahrgang 1971) tritt als Einzelbewerber an. Er arbeitet seit seinem Studium zum Diplom-Betriebswirt (BA) bei der Kreissparkasse Bautzen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Thomas Meltke möchte Bürgermeister von Hochkirch werden.
Thomas Meltke möchte Bürgermeister von Hochkirch werden. © privat

Warum wollen Sie Bürgermeister von Hochkirch werden?

Ein moderner Bürgermeister verwaltet seine Gemeinde nicht nur, sondern gestaltet sie im besten Wortsinn kreativ. Ein Bürgermeister hat Überzeugungsarbeit zu leisten, Begeisterung zu wecken und das „Wir-Gefühl“ zu erzeugen. Um dies erfolgreich zu tun, möchte ich innerhalb der Gemeinde sehr präsent sein. Überzeugungskraft und Durchsetzungswillen bringe ich mit.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Gemeinde ein?

Hochkirch ist schuldenfrei. Maßvolle Investitionen und möglichst geringe Bürgerbelastung sind die Grundsätze einer vernünftigen kommunalen Finanzpolitik. Wir müssen kreativ sein und alle Möglichkeiten mit Augenmaß und Sachverstand ausschöpfen. Wir brauchen Einwohner und müssen Sorge dafür tragen, dass sich junge Menschen aus unserer Gemeinde hier niederlassen können, aber auch Zuzug zulassen. Wir brauchen wieder ein Neubaugebiet und sollten innerörtliche Baulücken gezielt erschließen.

Was möchten Sie verändern?

Der Neubau des Bürgerzentrums in Rodewitz, der barrierefreie Ausbau des Nahverkehrs, die Digitalisierung der Verwaltung, der Bau des Kunstrasenplatzes, die Schulhofgestaltung und die Ertüchtigung der Kläranlage sind Vorhaben, die unsere Gemeinde weiter voranbringen sollen. Vereine und Organisationen machen Hochkirch liebens- und lebenswert. Es ist Aufgabe der Gemeinde, diese bei ihrer Arbeit so zu unterstützen, wie sie es benötigen.

Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit als Bürgermeister?

Ich möchte gern zusammen mit den Bürgern die Entwicklung der Kommune aktiv gestalten - einer Gemeinde, in der soziale Verantwortung, wirtschaftliche Vernunft und das Bewusstsein für unsere Umwelt das Fundament einer lebenswerten Gesellschaft bilden. Mir ist ein gutes Miteinander mit Bürgern und Gemeinderat sehr wichtig. Die konstruktive Zusammenarbeit muss immer im Vordergrund stehen – vor Ort wird über die Lebensumstände entschieden.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Die Ortsteile haben ihre eigene Identität bewahrt. Dies muss beachtet und respektiert werden. Um dem gerecht zu werden, sollen wieder Begehungen in allen Ortsteilen stattfinden. Weiterhin sollen der kommunale Straßenbau und die Sicherstellung der Löschwasserversorgung weiter vorangetrieben werden.

In welcher Form sind Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Seit 2004 bin ich Mitglied des Gemeinderates und konnte die Entwicklung aktiv begleiten. Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Seit vielen Jahren habe ich die Funktion des Ortswehrleiters in Meschwitz inne.

"Attraktive Lebensbedingungen sind der Schwerpunkt"

Robert Hörnig (Jahrgang 1973) tritt als Einzelbewerber an. Er ist Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Kommunalwirtschaft, lebt in langjähriger Partnerschaft und hat ein Kind.

Robert Hörnig tritt zur Bürgermeisterwahl in Hochkirch an.
Robert Hörnig tritt zur Bürgermeisterwahl in Hochkirch an. © privat

Warum wollen Sie Bürgermeister von Hochkirch werden?

Ich stamme von hier, habe hier Kindergarten und Schule besucht und bin Hochkircher mit Herz und Seele. Schon von klein auf am Gemeindeleben interessiert, bin ich seit fast 20 Jahren im Gemeinderat. Sachlich, faktenbasiert und strukturiert gehe ich alle Aufgaben an – Eigenschaften, die einen Bürgermeister auszeichnen sollten.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Gemeinde ein?

Hochkirch ist finanziell gut aufgestellt. Auch durch mein gezieltes Mitwirken im Gemeinderat wurde unter anderem in Kindergarten und Schule, Infrastruktur, Feuerwehr und Sportstätten klug investiert. Es gibt gut aufgestellte mittelständische Unternehmen. Dank dieser Voraussetzungen haben viele junge Familien neu gebaut oder Häuser saniert. Kindergarten und Schulen verzeichnen regen Zulauf.

Was möchten Sie verändern?

Als Bürgermeister diene ich den Bürgerinnen und Bürgern. Durch einen regelmäßigen Bürgerdialog können viele Probleme erkannt und angegangen werden. Unsere öffentlichen Bauwerke und Straßen gilt es zu erhalten und zu pflegen und darüber hinaus Neues zu beginnen, zum Beispiel wieder eine Gaststätte in Hochkirch zu etablieren.

Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit als Bürgermeister?

Hauptsächlich bin ich Ansprechpartner, Vermittler, Problemlöser und Gestalter einer lebenswerten starken Gemeinde. Die Unternehmer sollen sich wohlfühlen. Attraktive Lebensbedingungen für alle mit Grund- und Oberschule, Ärzten, Sport- und Kulturanlagen sowie Einkaufsmöglichkeiten bilden einen Schwerpunkt meiner Philosophie. Kurzum, es gibt viel zu tun – ich packe es gern an.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Ich stehe bereits mit vielen Bürgern aus den Ortsteilen im Kontakt, bekomme Einblick in deren Anliegen. Diesen Austausch gilt es auszubauen. Ich möchte mich stärker mit den Aktiven vernetzen und die Ortsteile zielgerichtet in die jeweiligen Projekte einbeziehen. Ich will die Eigeninitiative der Bürger stärken und sie bei ihren Projekten unterstützen.

In welcher Form sind Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Ich bin Mitglied des Posaunenchores Hochkirch, mittlerweile dessen Vorsitzender und damit im kirchlichen Leben fest verankert. Seit meiner Kindheit spiele ich im örtlichen Fußballverein. Als Gemeinderatsmitglied habe ich seit fast 20 Jahren viele Projekte mit entwickeln und gestalten dürfen – dafür einen herzlichen Dank an all die Bürger, die mir das ermöglicht haben.