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Schloss Gröditz wird zur Zentrale für Sachsens jüngstes Klassik-Festival

Das Kammermusikfest Oberlausitz bereitet die nächste Nachwuchs-Akademie vor. Sie findet im Schloss in Gröditz statt. Es hat künftig eine große Bedeutung für das Festival.

Von Miriam Schönbach
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Machen gemeinsame Sache: Festival-Intendant Hagen Lippe-Weißenfeld (l.) und Schlossherr Beat von Zenker zu Pommritz haben sich darüber geeinigt, dass Schloss Gröditz künftig Stammsitz des Kammermusikfestes Oberlausitz und seiner Akademie ist.
Machen gemeinsame Sache: Festival-Intendant Hagen Lippe-Weißenfeld (l.) und Schlossherr Beat von Zenker zu Pommritz haben sich darüber geeinigt, dass Schloss Gröditz künftig Stammsitz des Kammermusikfestes Oberlausitz und seiner Akademie ist. © Martin Pizga, Archivfoto: Steffen Unger, Montage: SZ-Bildstelle

Gröditz. Das Kammermusikfest Oberlausitz (KMO) steuert im fünften Jahr seines Bestehens auf die zweite Auflage seiner Akademie für Nachwuchstalente zu: Vom 14. bis 18. Februar 2024 wird die Akademie des jüngsten sächsischen Klassikfestivals unter der künstlerischen Leitung des international gefeierten Bratschisten Nils Mönkemeyer mit 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Schloss Gröditz stattfinden. Dort erhält das Festival mit der Talente-Schmiede nun auch seinen festen Stammsitz.

„Das barocke Schloss Gröditz gehört seit der Festivalgründung 2020 zu den Partnern des KMO. 2023 haben dort zum ersten Mal die allermeisten Künstler gewohnt und das Schloss schätzen und lieben gelernt“, sagt Festivalintendant Hagen Lippe-Weißenfeld. Noch während jenes Festivals habe der Schlossbesitzer Beat von Zenker den Festivalmachern das Schloss als künftige Zentrale für das Kammermusiksfest und die Akademie angeboten - mit Erfolg.

Musikhochschule Dresden will Meisterkurse gestalten

Für den Festivalgründer Hagen Lippe-Weißenfeld bietet das ehemalige Rittergut nahezu ideale Bedingungen für das Kammermusikfest und seine Ableger. Das Areal liege nicht nur vier Kilometer vom Festival-Gründungsort Baruth entfernt, sondern auch in der Nähe der A4-Anschlussstelle Weißenberg und zentral in der Mitte der beiden Landkreise Bautzen und Görlitz. Schließlich finden die Konzerte des KMO in Schlössern und Kirchen des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien statt, zu deren Erhalt es beitragen möchte. „Darüber hinaus hat die Musikhochschule Dresden als KMO-Partner schon Interesse für Meisterkurse angemeldet“, sagt der Kulturmanager.

Weitere Ideen für den neuen KMO-Stammsitz sollen innerhalb der Akademiewoche auf Schloss Gröditz vertieft werden. Zum Workshop am 17. Februar 2024 im Schloss sind zudem Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, dem sozialen Bereich, Umwelt und Verwaltung eingeladen, um unter der Überschrift „Innovations-Campus Rittergut Schloss & Park Gröditz“ weitere Nutzungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Prominenter Gast beim Akademie-Abschluss-Konzert

Für die jungen Talente zwischen 12 bis 18 Jahren heißt es indes in dieser Zeit intensiv üben, acht Schüler von ihnen kommen aus dem Landkreis Görlitz und sieben aus dem Landkreis Bautzen. Eine Jury wählte sie aus. "Ihre Qualität zeigt das musikalische Potenzial in der Region. Als Festival sind wir Bindeglied zwischen den vier Musikschulen. Der Schulterschluss mit der Musikhochschule Dresden, dem Sächsischen Musikrat und dem Verein Jugend musiziert Sachsen/Lausitz schafft optimale Förderbedingungen für die jungen Musiker aus dem ländlichen Raum“, sagt Hagen Lippe-Weißenfeld.

Neben Nils Mönkemeyer erarbeiten Hellen Weiß (Violine), Prof. Joachim Klemm (Klarinette), Prof. Frank van Noy (Posaune) und Ragnar Schnitzler (Saxophon) mit den ausgezeichneten Nachwuchsmusikern aus den Bereichen Streicher, Holz- und Blechbläser ein Kammermusik-Programm. Die Ergebnisse werden in einem Abschlusskonzert am 18. Februar 2024 um 17 Uhr in der evangelisch-lutherischen Kirche Baruth zu hören sein. Zum Konzert hat sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angekündigt.

Nils Mönkemeyer (r.) unterrichtete im Sommer 2022 die Schüler der ersten KMO-Akademie auf Schloss Milkel. Die neuen Jahrgänge wohnen und üben künftig auf Schloss Gröditz.
Nils Mönkemeyer (r.) unterrichtete im Sommer 2022 die Schüler der ersten KMO-Akademie auf Schloss Milkel. Die neuen Jahrgänge wohnen und üben künftig auf Schloss Gröditz. © Archivfoto: Kammermusikfest Oberlausitz

Das Kammermusikfest Oberlausitz, gegründet im Jahr 2020, ist Sachsens jüngstes Klassikfestival und Teil der Stiftung für Kunst und Kultur in der Oberlausitz. Das Festival hat sich der Förderung der Kultur im ländlichen Raum, der musikalischen Nachwuchsförderung sowie dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und bürgerschaftlichen Engagement verschrieben. Das KMO wechselt sich alle zwei Jahre mit der Kammermusikfest Oberlausitz Akademie ab, die sich an Musiktalente der vier Musikschulen Bautzen, Hoyerswerda, Görlitz und Dreiländereck richtet. Die letzte KMO-Auflage holte 100 Klassikstars in die Oberlausitz, die mehr als 1.700 Besucher sahen.

Tickets für das Abschlusskonzert der Akademie sind bei der Gärtnerei Graf in Baruth (Am Park 1), www.kammermusikfest-oberlausitz.de oder an der Abendkasse erhältlich.