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Sohland will Energie sparen

Der Förderantrag für die Stelle eines Energiemanagers ist gestellt. Bis er kommt, vergeht allerdings viel Zeit. Bei einem Klimamanager wird es noch länger dauern.

Von Bettina Spiekert
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Verstärkt Energie sparen will die Gemeinde Sohland. Dazu wurde jetzt ein Förderantrag für die Stelle eines Energiemanagers gestellt.
Verstärkt Energie sparen will die Gemeinde Sohland. Dazu wurde jetzt ein Förderantrag für die Stelle eines Energiemanagers gestellt. © Claudia Hübschmann (Symbolfoto)

Sohland/Spree. Sparsamer mit Energie umgehen, sie, wo möglich, einzusparen und damit etwas für die Umwelt zu tun, das hat sich die Gemeinde Sohland vorgenommen. In einem ersten Schritt soll dazu ein Energiemanagement aufgebaut und danach kontinuierlich betrieben werden. Einen entsprechenden Förderantrag für die Stelle eines Projektmanagers hat der Gemeinderat jetzt auf den Weg gebracht. Die Stelle ist allerdings auf drei Jahre befristet.

Bereits im April haben sich Verwaltung und Gemeinderat auf einen solchen Schritt verständigt, berichtet Sohlands Bürgermeister Hagen Israel (parteilos). „Dass sich das Thema Energiekosten in den vergangenen Wochen so dramatisch zugespitzt hat, war da noch nicht abzusehen“, sagt er. Das angestrebte Ziel, den Energiemanager bereits Anfang kommenden Jahres einzustellen, geht allerdings nicht auf.

Denn allein die Bearbeitungszeit für einen solchen Förderantrag betrage bei der Sächsischen Energieagentur (Saena) inzwischen bis zu neun Monate, sagt Bauamtsleiter Ralf Fröde. Hinzu komme, dass Sohland die Qualifizierung des neuen Energiemanagers gern über die Agentur abwickeln möchte, da dies kostenfrei sei. Das jedoch bedeute, dass die Stelle dann tatsächlich erst am 1. September kommenden Jahres besetzt werden kann.

Umweltstammtisch erhofft sich mehr

Felix Panitz vom Umweltstammtisch Sohland sieht diesen ersten Schritt der Gemeinde zur Einstellung eines Energiemanagers positiv, hätte sich jedoch etwas mehr gewünscht. „Da hätte Sohland früher einsteigen müssen, denn so gehen uns wieder viele Monate für ein solch wichtiges Vorhaben verloren“, sagt er. Er hofft, dass sich die Verwaltung auch mit dem Thema Klimaschutzmanager auseinandersetzt. „Für diesen gäbe es in Sohland genügend zu tun“, ist er überzeugt. Damit spielt er darauf an, dass die Gemeinde dieses Thema über die Leader-Region Oberland abdecken möchte.

Bereits im März hatten sich Bürgermeister der 13 zur Leader-Region gehörenden Oberlandgemeinden zu diesem Thema getroffen, sagt Susanne Porcu vom Regionalmanagement der Leader-Region. Dabei sei die Idee formuliert worden, dass ein Klimamanager über den Verein eingestellt werden sollte und alle Kommunen betreuen könnte. Allerdings gibt es dabei einen Haken. „Ein solcher Manager kann über diese Förderrichtlinie nur über eine Kommune und nicht über einen Verein eingestellt werden“, sagt sie.

Damit liege das Projekt vorerst auf Eis, da geklärt werden müsse, welche Kommune den derartigen Posten federführend beantragen wolle. „Da gibt es noch viel Diskussionsbedarf, da es dazu in den einzelnen Kommunen völlig unterschiedliche Vorstellungen und Zielsetzungen gibt“, sagt sie. Während ein Energiemanager vor allem Einsparpotentiale für Energie in den kommunalen Gebäuden sucht, auflistet und umsetzt, entwickelt ein Klimamanager dagegen ein komplettes Klimaschutzkonzept für die Kommunen mit einem Zeithorizont von mehreren Jahren.