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Bischofswerda: So viel kostet nun der Umbau des Kulturhauses

Seit den ersten Überlegungen für den Umbau des Kultis in Bischofswerda zum Kommunal- und Kulturzentrum haben sich die Baukosten verdoppelt. Woher das Geld kommt und wie es nun weitergeht.

Von Miriam Schönbach
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Ortstermin im einstigen Kulturhaus von Bischofswerda: Danyel Pfingsten (l.) und Sabine Schlicke vom beauftragten Planungsbüro sowie Wirtschaftsförderer Manuel Saring mussten überlegen, wie und wo alle künftigen Nutzer ihren Platz finden.
Ortstermin im einstigen Kulturhaus von Bischofswerda: Danyel Pfingsten (l.) und Sabine Schlicke vom beauftragten Planungsbüro sowie Wirtschaftsförderer Manuel Saring mussten überlegen, wie und wo alle künftigen Nutzer ihren Platz finden. © Archivfoto: Steffen Unger

Bischofswerda. Wann geht es denn nun los mit dem Umbau des ehemaligen Kreiskulturhauses in Bischofswerda zu einem modernen Kommunal- und Kulturzentrum? „Momentan warten wir auf den finalen Zuwendungsbescheid. Er ist in Arbeit und wurde uns kurzfristig angekündigt. Danach werden wir den Bauantrag stellen“, antwortet Bauamtsleiterin Heidi Hofmann-Mäder auf die Frage von CDU-Stadtrat Hartmut Horn. Die Gesamtfinanzierung des Umbaus hat der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung final beschlossen.

Unterm Strich stehen nun für eines der wichtigsten städtischen Vorhaben insgesamt rund 30,2 Millionen Euro im Antrag an die Sächsische Aufbaubank. Finanziert wird das Projekt aus den Strukturstärkungsmitteln, umgangssprachlich auch Kohle-Millionen genannt. Vor ihren vertiefenden Planungen hatte die Stadt Bischofswerda Investitionskosten in Höhe von 16,3 Millionen Euro veranschlagt. Es ist eine Zahl aus den Anfängen der Überlegungen für die Zukunft des Baudenkmals am Stadtrand.

Auch der Denkmalschutz ist bei Kulti-Umbau zu beachten

Bereits 2017 hatten Mitglieder des Wirtschaftsfördervereins Bischofswerda vorgeschlagen, das Haus in ein Verwaltungs-, Konferenz- und Kulturzentrum umzubauen. So entstand die Idee, sich Geld aus dem Strukturstärkungsgesetz des Bundes für Kohleregionen zu sichern. In der ersten Bewilligungsrunde der Strukturwandel-Projekte in der Oberlausitz erhielt die Schiebocker Kulti-Idee 2021 den Zuschlag. Es folgten der Kauf der Immobilie durch die Stadt und die Planung. Das Architektenbüro IPROconsult aus Dresden hatte unter anderem den Auftrag, alle Wünsche der künftigen Nutzer unter einen Hut zu bringen.

Infolge dieser vertiefenden Planungen wurden nun auch die Kosten angepasst. „Dazu zählen zum Beispiel erforderliche technische Ausstattungen, Forderungen der Denkmalpflege zu Erhalt und Sicherung denkmalgeschützter Gebäudesubstanz und Einrichtungselemente, erforderliche Untersuchungen und daraus resultierende planerische Folgen, energetische Forderungen, sicherheitsrelevante Aspekte“, zählt Heidi Hofmann-Mäder auf.

Zusätzlich geplant: Bolzplatz und zwei Parkplätze

Außerdem hätten sich die Bau-Preise geändert, und darüber hinaus wurde das Projekt um zwei Parkplätze und einen Bolzplatz für den Hort erweitert. Hinzugekommen ist auch eine Datenleitung ins Rathaus. In das ehemalige Kulti sollen unter anderem das städtische Bauamt, das Familien- und Ordnungsamt, Archiv, Bibliothek, der Innenstadthort und die Sächsische Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung (SAKD) ziehen.

Der Antrag zur finalen Prüfung der Entwurfsplanung liegt seit 16. Februar 2024 beim Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement. Zugleich konnte der Fördersatz von 90 auf 95 Prozent erhöht werden, sodass sich nach der aktuellen Planung ein Eigenanteil der Stadt von gut 1,63 Millionen Euro ergibt. Durch das Plus in der Förderung verändert sich trotz der höheren Baukosten der Eigenanteil der Stadt nicht.

Ende 2026 soll Umbau des Kulturhauses beendet sein

Für die neuen Zahlen der Gesamtfinanzierung hat sich das Rathaus nun nochmals das Okay und die breite Zustimmung des Stadtrats abgeholt. „Ich möchte dafür werben, dem Antrag zuzustimmen. Ich bitte, diese einmalige Chance an Bischofswerda nicht vorbeigehen zu lassen“, sagte Hartmut Horn in der Diskussion.

Ulrich Käppler von der FDP-Fraktion unterstützte seinen Vorredner. „Das Projekt Kulturhaus begleitet uns die gesamte Wahlperiode. Auf deren Zielgeraden ist es deshalb richtig, heute einen nachhaltigen Beschluss zu fassen. Wir haben jetzt klare Verhältnisse, die Zahlen liegen vor. Wir bekommen nie wieder die Chance, ein Projekt in dieser Größenordnung für unsere Region und für unsere Kinder umzusetzen“, sagte er. Käppler gehörte mit dem Wirtschaftsförderverein zu den Ideengebern für das Projekt.

Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) bezeichnete den Kulti-Umbau als Schlüsselprojekt für die Region Bischofswerdaer Land. „Danke an alle in der Stadtgesellschaft, die bisher mitgewirkt haben. Jetzt packen wir es an. Das Ziel heißt 2026“, sagte er – und Bauamtschefin Heidi Hofmann-Mäder versprach Stadtrat Hartmut Horn selbstverständlich einen sofortigen Anruf, wenn die Baugenehmigung erteilt ist. Denn eins ist auf jeden Fall richtig: Es muss zügig gebaut werden. Ende 2026 müssen die Kohle-Millionen für den Umbau zum Kommunal- und Kulturzentrum abgerechnet werden.