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Bischofswerdas Kickerinnen greifen endlich wieder an

In der Fußball-Regionalliga kämpfen Trainer Tino Gottlöber und sein Team im Jubiläumsjahr um den Klassenerhalt. Im Interview spricht er, wie der gelingen soll.

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Tino Gottlöber betreut die BFV-Frauen schon lange. Unser Foto zeigt ihn in einer Pause beim Kreispokal-Finale im Juni 2014, das sein Team mit 7:1 gewann.
Tino Gottlöber betreut die BFV-Frauen schon lange. Unser Foto zeigt ihn in einer Pause beim Kreispokal-Finale im Juni 2014, das sein Team mit 7:1 gewann. © Archiv: Christian Kluge

Bischofswerda. Auch hinter der Fußball-Frauen der Regionalliga Nordost liegt eine lange Wettkampfpause. Der Bischofswerdaer FV (10.) bestritt sein letztes Punktspiel am 14. November 2021 zu Hause gegen RB Leipzig II (1:2). Am Sonntag vollzieht die Mannschaft von Trainer Tino Gottlöber den Re-Start gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten Viktoria Berlin. Gespielt wird ab 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.

Nicht mehr dabei ist der FC Phoenix Leipzig, der seine Mannschaft zurückgezogen hat. So mit entfällt das Gastspiel der BFV-Frauen in der Messestadt. Geändert wurde zudem der Modus. Gespielt wird nur eine einfache Runde, danach erfolgt die Endabrechnung.

Tino, was sagen Sie zum Rückzug der Leipzigerinnen?

Die genauen Gründe kenne ich nicht. Generell ist so ein Rückzug mitten in der Saison zum Ersten für die betroffene Mannschaft und zum Zweiten für den Wettbewerb, der so schon durch auf ein Minimum reduziert ist, nicht schön.

Zuvor hatte bereits der SC Staaken sein Regionalliga-Team zurückgezogen und steht damit auch als Absteiger fest. Wie viele Mannschaften steigen ab?

Drei Teams müssen definitiv den Weg in die Landesligen antreten, da die Regionalliga Nordost 2022/23 nur mit 14 Mannschaften an den Start geht. Sollte unser NOFV-Meister die Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen den Vertreter der Regionalliga Nord nicht gewinnen, würde es eine vierte Mannschaft treffen.

Das BFV-Testspiel gegen Fortuna Dresden wurde abgesagt. Warum?

Wir hatten Anfang der letzten Woche sechs Corona positiv getestete Spielerinnen und zusätzlich drei mit Symptomen. Daraufhin haben wir das gesamte Training und auch das Testspiel gegen Fortuna absagen müssen. Das war ein herber Rückschlag, da der Fitnesszustand sehr ordentlich war. Es ist ärgerlich, dass uns das Kapitel Corona nun doch noch eingeholt hat.

Ihre Mannschaft hat drei ihrer acht Saisonpartien gewonnen. War aus Ihrer Sicht mehr möglich?

Wir haben die sehr wichtigen Spiele im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. Leider haben wir aber keine Big Points eingefahren. Es war mehr drin. Wir haben gegen Erfurt und RB Leipzig II sehr gut gespielt, uns aber nicht mit Punkten belohnt. Auch gegen Union Berlin und bei Hohen Neuendorf war zumindest ein Remis möglich. Trotzdem haben wir alles noch in eigener Hand, sind durch die zwei Rückzieher Phönix und Staaken ein ganzes Stück in der Tabelle nach oben gerückt.

Sie sind Nachwuchschef beim BFV und seit 2012 auch Trainer der Frauen, die Sie aus der Bezirksliga bis in die 3. Liga geführt haben. Wie würden Sie diese zehn Jahre zusammenfassen?

Ich würde sie als sehr positiv bezeichnen. Es gab eine kontinuierliche Entwicklung. Wir sind 2017 mit dem Regionalliga-Aufstieg in einer Spielklasse angekommen, in der wir in jedem Punktspiel bis an die Grenzen gehen müssen. Schauen Sie sich die Städte an, aus denen die Konkurrenz kommt. Berlin, Leipzig, Magdeburg, Rostock – alles vertreten. Es imponiert mir, wie sich unsere Mädels dieser Herausforderung stellen. Daher widme ich mich dieser Aufgabe sehr gern.

Und der Nachwuchs?

In unserem aktuellen Team stehen 13 Spielerinnen, die auch in unseren Nachwuchsmannschaften aktiv waren. Das zeigt, dass wir seit Anfang an immer bemüht waren, Mädels in Verbindung mit ihren Heimatvereinen so zu entwickeln, dass sie den Sprung in das Regionalliga-Team schaffen.

Wie viele Frauen haben Sie in diesen zehn Jahren trainiert?

Es haben 75 Mädchen beziehungsweise Frauen seit 2012 mindestens ein Punktspiel in der Ersten bestritten. Dann kommt noch eine Vielzahl Spielerinnen hinzu, die in der Zweiten auflaufen – aber wir trainieren alle zusammen. Vom 1. bis 3. Juli feiern wir unser zehnjähriges Jubiläum im Mädchen- und Frauenfußball. Ein Highlight soll das Freundschaftsspiel unserer ersten Mannschaft gegen den tschechischen Erstligisten Slovan Liberec werden.

Das Gespräch führte Jürgen Schwarz.