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Kreis Meißen: 25 Einwohner wegen Corona im Krankenhaus

Die Inzidenz im Landkreis Meißen steigt weiter leicht. Experten: Mehr Frührentner wegen der Corona-Pandemie.

Von Ulf Mallek
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Das Elblandklinikum Meißen: 25 Einwohner des Landkreises Meißen liegen wegen Corona im Krankenhaus. Die Inzidenz im Landkreis Meißen steigt weiter an.
Das Elblandklinikum Meißen: 25 Einwohner des Landkreises Meißen liegen wegen Corona im Krankenhaus. Die Inzidenz im Landkreis Meißen steigt weiter an. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Zahlen steigen langsam, aber sicher. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch einen Sieben-Tage-Inzidenzwert für den Landkreis Meißen von 224,4. Das ist ein Anstieg von knapp 5 Prozent im Vergleich zum Vortag (214,3). Zuvor stiegen am Dienstag die Werte um ebenfalls 5 Prozent. Es wurden am Mittwoch 224 neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt sind laut RKI seit Beginn der Pandemie 116.872 Fälle im Landkreis Meißen gemeldet worden. Es gab keine neuen Todesfälle. Die Gesamtzahl liegt weiter bei 1.036.

Unabhängig vom Status der Quarantäne sind 25 Einwohner des Landkreises Meißen stationär aufgenommen (Stand: 8. Dezember 2022), teilte das Landratsamt mit. Davon werden zwei Personen auf der Intensivstation behandelt. Alle hospitalisierten Personen sind als ungeimpft erfasst.

Der Kreis Meißen steigt sachsenweit mit der Inzidenz vom vierten auf den dritten Platz im Vergleich mit den zwölf anderen Kreisen und kreisfreien Städten. Erster ist der Kreis Leipzig mit 236,2. Der Freistaat Sachsen landet mit 175,2 bundesweit auf dem viertletzten Platz.

Bei den starken Babyboomer-Jahrgängen, die aktuell auf den Ruhestand zugehen, lassen sich in den letzten Jahren hingegen kaum noch Anstiege bei der Erwerbstätigenquote verzeichnen. Möglicherweise trägt auch die Corona-Pandemie zu diesem Effekt bei, heißt es vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Aktuell scheiden viele bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze.

Eine wichtige Rolle spielt hierbei die seit 2014 bestehende Möglichkeit des frühzeitigen Rentenbezugs ohne Abschläge für besonders langjährig Versicherte, die „Rente mit 63“. Im Jahr 2021 erfolgte fast jeder dritte Zugang zur Altersrente über diesen Weg. Darüber hinaus zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung, dass in den letzten Jahren vermehrt Personen vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand gehen und dafür Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf nehmen. Diese Gruppe macht etwa ein Viertel aus. Im Mittel beginnt die Rente bei ihnen knapp 28 Monate vor der Regelaltersgrenze.

Der vorzeitige Austritt aus dem Erwerbsleben der Babyboomer wirkt bei dieser Generation besonders stark auf das volkswirtschaftliche Arbeitsangebot und verstärkt den Mangel an erfahrenen, qualifizierten Arbeitskräften. Noch offen ist die Entwicklung bei den jüngeren nach 1960 geborenen Babyboomern, die momentan auf den Renteneintritt zugehen. Zum einen steigen die Altersgrenzen für besonders langjährig Versicherte dynamisch an. Das erschwert die frühe Rente. Zum anderen lässt sich schwer einschätzen, in welchem Umfang auch weiterhin Abschläge zur Regelaltersrente für einen vorgezogenen Ruhestand in Kauf genommen werden. Offen ist ebenfalls, welche Rolle der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen für Frührentner ab nächstem Jahr spielt.