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Faeser: Telegram soll aus den App-Stores verschwinden

Die Bundesinnenministerin appelliert an die Internetriesen Apple und Google, den Messengerdienst nicht mehr anzubieten.

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Das Logo der Messenger-App Telegram. ist auf einem Smartphone zu sehen.
Das Logo der Messenger-App Telegram. ist auf einem Smartphone zu sehen. © dpa/Fabian Sommer

Berlin. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Apple und Google wegen Gewaltaufrufen und Hetze auffordern, die Telegram-App aus ihrem Angebot zu verbannen. Sie wolle die beiden Anbieter für Apps auf mobilen Endgeräten an ihre "gesellschaftliche Verantwortung" erinnern, sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin nach einer Besprechung mit den Innenministern der SPD-geführten Landesregierungen.

Telegram habe sich zu einem "Brandbeschleuniger" für Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremisten entwickelt, sagte der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD). Bei pornografischen und islamistisch-terroristischen Inhalten habe das Unternehmen schließlich gezeigt, "dass sie können, wenn sie wollen".

"Das soziale Netzwerk Telegram und vergleichbare Anbieter dienen Menschen in Deutschland als Vernetzungsebene von Querdenkern, Corona-Leugnern und Rechtsradikalen", hieß es in einem gemeinsamen Papier der Innenminister. Man wolle zu diesem Problem gemeinsam mit den europäischen Partnern stärker mit ausländischen Regierungen in Austausch treten "und unsere Erwartungen auch auf hochrangiger politischer Ebene deutlich vertreten".

Mit Blick auf die aktuellen Proteste gegen die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen sagte Faeser, es sei "eine schwere Zeit für die Sicherheitskräfte". Pistorius sagte, die AfD sei "massiv daran beteiligt", angemeldete und unangemeldete Protestaktionen zu organisieren.