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Das sagen Sachsens Profiklubs zu den neuen Corona-Regeln

Während Dynamo-Geschäftsführer Wehlend von einer "ganz, ganz bitteren Pille" spricht, freuen sich andere Vereine darauf, wieder Fans begrüßen zu können.

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Keine Geisterspiele mehr: Ab Freitag dürfen wieder Zuschauer in die Sportstätten, jedoch weniger als von den Profivereinen wie Dynamo Dresden gefordert.
Keine Geisterspiele mehr: Ab Freitag dürfen wieder Zuschauer in die Sportstätten, jedoch weniger als von den Profivereinen wie Dynamo Dresden gefordert. © dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Nachdem die sächsische Landesregierung am Mittwoch ihre neue Corona-Schutzverordnung vorgestellt hat, dürfen im Profisport am Freitag wieder Zuschauer dabei sein. Am Abend reagierten die ersten Vereine auf die neuen Beschlüsse mit gedämpfter Erleichterung und weiteren Forderungen.

Dynamo Dresden

Als einer der ersten Klubs darf Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden am Freitagabend vor 1.000 Zuschauern antreten. Für Geschäftsführer Jürgen Wehlend kann das aber "nur ein erster Schritt sein. Während am Wochenende in Halle 7.500 der 15.000 Plätze belegt werden dürfen, spielen wir vor gerade einmal 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Das kannst du kaum noch jemandem vermitteln. Wir haben uns die Vergabe der wenigen Tickets auch nicht leicht gemacht – aber egal, wie du dich als Verein entscheidest, dabei gibt es mehr Verlierer als Gewinner. Das ist und bleibt eine ganz, ganz bittere Pille, die wir zugunsten der wenigen Fans im Stadion schlucken müssen.“

Das Kartenkontingent werde diesmal zum einen für die Erfüllung von Vertragspflichten gegenüber Sponsoren genutzt. Es sollten aber auch Fans und Mitglieder ins Rudolf-Harbig-Stadion kommen dürfen. Zudem vergebe man Tickets an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Dresdner SC 98 Volleyball

"Wir sind überglücklich, dass unsere Fans in die Margonarena zurückkehren können und das auch schon zum Top-Spiel gegen Schwerin. Wir werden diesen Moment genießen und hoffen auf zahlreiche Unterstützung", sagt DSC-Managerin Sandra Zimmermann sichtlich erleichtert über die aktuellen Beschlüsse, und sie ergänzt: "Wir hatten mit Teamsport Sachsen viele und intensive Gespräche mit der Politik, in denen wir konstruktiv, aber auch hart um die Lockerungen gerungen haben. Der aktuelle Beschluss ist ein wichtiges Signal, das auch ein Bekenntnis für den Sport und uns ist."

Mit der am Freitag in Kraft tretenden Verordnung gilt für den DSC in der 3.000 Zuschauer fassenden Margonarena damit ein Zuschauerlimit von maximal 750 Zuschauer, das zudem abhängig vom Buchungsverhalten und den damit verbundenen Abstandsregelungen sein wird.

Dresdner Eislöwen

Auch die Dresdner Eislöwen freuen sich wieder vor Zuschauern spielen zu können. 1.000 Zuschauer dürfen am Sonntag in der EnergieVerbund Arena bei der Partie gegen Aufsteiger Selb dabei sein.

"Es ist eine große Erleichterung, dass wir endlich wieder Zuschauer zulassen dürfen. Das haben sich unsere Fans, Sponsoren und natürlich unsere Mannschaft verdient", sagt Eislöwen-Geschäftsführer Maik Walsdorf, und er betont: "Mein und unser Dank gilt der Initiative Teamsport Sachsen, die in sehr arbeitsreichen Wochen und vielen Gesprächen mit unermüdlichem Einsatz für die Zuschauerrückkehr gekämpft hat. Ein besonderer Dank geht dabei an Karsten Günther, dem Sprecher der Initiative. Ohne den beharrlichen Einsatz wäre das so nicht möglich geworden."

Lausitzer Füchse

Bei den Lausitzer Füchsen wurde die Entscheidung ebenfalls "mit Erleichterung aufgenommen", wie Geschäftsführer Dirk Rohrbach erklärte. "Die Begegnungen mit Partnern, Sponsoren und Fans sind für uns elementar. Wir wissen natürlich um die Notwendigkeit der Maßnahmen, hoffen aber dennoch auf weitere Lockerungen in naher Zukunft, um Stück für Stück wieder die von uns allen geliebte Atmosphäre in die Arenen zurückkehren lassen zu können."

SC DHfK Leipzig

Aus Leipzig kam eine kämpferische Reaktion. Karsten Günther, der Geschäftsführer der Handballer des SC DHfK Leipzig sowie Sprecher der Initiative „TeamSportSachsen“ erklärte, dass "das heute von der Landesregierung gesendete Signal sehr wichtig" sei. Es zeige, dass die Belange des Sports ernst genommen werden. "Als elementar ist dabei sicher der Fakt anzusehen, dass es überhaupt wieder möglich ist, Sport zu treiben", so Günther. "Die Anhebung der Altersgrenze auf 18 Jahre spielt in diesem Zusammenhang auch eine bedeutsame Rolle."

Auch habe die Landesregierung deutlich gemacht, dass weitere wirtschaftliche Hilfe für den organisierten Sport auf den Weg gebracht werden sollen. "Alles in allem ist es ein erster Schritt, dem jedoch unbedingt weitere folgen müssen", führte der 40-Jährige weiter aus. "Konkret geht es jetzt um die Erarbeitung eines Stufenplanes zur weiteren Öffnung und die Umsetzung von Wirtschaftshilfen in Sachsen, aber auch die Anpassung auf Bundesebene."