Meißen. Das Virus macht weiter, aber langsamer. Seit gestern sind fünf weitere Personen hinzugekommen, bei denen eine Infektion mit Sars-Cov-2-Virus nachgewiesen wurde. Das teilte das Landratsamt Meißen am Mittwoch mit. Im Landkreis Meißen gibt es somit insgesamt 398 positiv getestete Personen, von denen sich 111 Personen in behördlich angeordneter Quarantäne befinden. 270 Kontaktpersonen von positiven Fällen kommen hinzu. Der Inzidenzwert für den Landkreis liegt bei 32,7 und damit unter dem vom Dienstag (35,9).
Eine weitere erkrankte Person wird derzeit im Krankenhaus behandelt. Damit sind aktuell zwölf Personen stationär aufgenommen. Davon befinden sich drei auf der Intensivstation. 21 Personen sind bislang mit oder in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben.
Ob die nach Bekanntwerden der hohen Infektionsfälle vor allem in Coswig und Weinböhla eingeleiteten zusätzlichen Schutzmaßnahmen Ursache für den jetzt relativ geringen Anstieg der Infektionszahlen sind, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. „Das Ergebnis der Nachtestungen, die wir unter anderem bei den Bewohnern und Mitarbeitern mit ursprünglich unauffälligem Befund ab heute im Heim der Meisop in Coswig durchführen, sind für uns daher von besonderer Bedeutung“, so Dr. Ulrike Thieme vom Gesundheitsamt. Allerdings sei dabei die Inkubationszeit von zwei bis 14 Tagen zu berücksichtigen. „Insofern bildet die Statistik das Infektionsgeschehen ohnehin nur mit der entsprechenden zeitlichen Verzögerung ab.“
Vor diesem Hintergrund ist auch die Entscheidung des Krisenstabes des Landkreises vom Freitag zu sehen, den ursprünglich für heute vorgesehenen 9. Wirtschaftstag abzusagen. Das Organisationsteam des Wirtschaftstages – IHK-Regionalbüro Riesa und Wirtschaftsförderung Region Meißen – prüft nun, wie die Veranstaltung als digitales Event in den nächsten Monaten nachgeholt werden kann. Sobald das Konzept für einen Online-Wirtschaftstag steht, werden IHK und Wirtschaftsförderung die Unternehmen informieren.
Neue Forschung für Krebspatienten
Aktuell beteiligt sich die Dresdner Hochschulmedizin an einem Projekt zu Erforschung der medizinischen, ethischen und psychosozialen Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen auf Tumorpatienten. "Als im März und April dieses Jahres die Anzahl von Intensivbetten und Beatmungsgeräten im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, stellte sich für viele Patienten mit Krebserkrankungen die Frage, wie es für sie weitergeht“, so Projektleiter Prof. Jan Schildmann.
Es sei immer noch unerforscht, welche Folgen die vorsorgliche Konzentration des Gesundheitssystems auf die Pandemie auf die Qualität der Versorgung von an Krebs erkrankten Patienten hatte. Gleiches gelte für die Auswirkungen auf an Krebs erkrankte Menschen und deren Angehörige. Diese Wissenslücken zu schließen und klinisch-ethische Empfehlungen zu entwickeln, sei ein Ziel des Forschungsverbunds CancerCovid. Mit ersten Ergebnissen wird im nächsten Jahr gerechnet.
Mehr lokale Nachrichten aus Meißen lesen Sie hier.
Mehr lokale Nachrichten aus Radebeul lesen Sie hier.