SZ + Leben und Stil
Merken

Mehr als dreimal so viele Tote durch Corona wie durch Grippe in Sachsen

Die Grippewelle in Sachsen ebbt langsam ab, Corona-Neuinfektionen gibt es nur noch wenige. Doch einige Menschen überlebten die Krankheiten nicht.

Von Sylvia Miskowiec
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Noch sind die Infektionszahlen hoch, doch die Grippewelle ebbt langsam ab.
Noch sind die Infektionszahlen hoch, doch die Grippewelle ebbt langsam ab. © Maurizio Gambarini/dpa (Symbolbild)

Corona ist gefährlicher als Grippe, ganz besonders für ältere Menschen. Der aktuelle Wochenbericht der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen zeigt: Seit Beginn der Erkältungssaison im Oktober starben in Sachsen 359 Menschen an oder mit einer Sars-Cov-2-Infektion, rund 1,4 Prozent aller Corona-Patienten. Die Hälfte der Toten war mindestens 84 Jahre alt. Durch eine Influenza-Erkrankung starben bisher 73 Menschen (knapp 0,4 Prozent) von denen die Hälfte mindestens 83 Jahre alt war.

Die meisten Corona-Toten gab es seither mit 79 Menschen in Dresden, wo sich 2.965 Menschen bisher mit dem Erreger infiziert haben - rund 2,6 Prozent überlebten folglich nicht. Von den 2.105 Grippekranken war das bei knapp 0,5 Prozent der Fall.

Vier Prozent der Corona-Erkrankten im Vogtlandkreis überlebten nicht

Am gefährlichsten war eine Covid-Infektion für Patienten im Vogtlandkreis: Vier Prozent der 927 Erkrankten überlebten nicht. Von den 900 Influenza-Infizierten verstarb dagegen reichlich ein Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich im Landkreis Bautzen. Gut zwei Prozent der 2.225 Corona-Kranken verstarben, durch Influenza kamen 0,4 Prozent ums Leben. Einzig im Landkreis Zwickau verstarben anteilig mehr Menschen (knapp 0,9 Prozent) mit Grippe als durch Corona (knapp 0,7 Prozent).

Die Zahl der Covid-Neuinfektionen ging indes laut Landesuntersuchungsanstalt in der Woche vom 19. bis 25. Februar mit 94 Fällen erneut stark zurück.

42 Prozent weniger Grippe-Neuinfektionen

Auch die Zahl der Influenza-Fälle nahm mit 1.178 gemeldeten Erkrankungen im Vergleich zur Vorwoche um 42 Prozent beträchtlich ab. Die geringen Fallzahlen seien jedoch "sicherlich mitbedingt durch die Winterferien", so die Landesuntersuchungsanstalt. Allerdings scheinen die Grippeviren in ganz Deutschland auf dem Rückzug, wie das Robert Koch-Institut in seinem Wochenbericht meldet. Nichtsdestotrotz nehmen die Virologen das Label "Grippewelle" noch nicht zurück.

Ähnlich sieht es bei den Erkrankungen mit Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) aus: Zwar sinken die Zahlen seit Anfang Februar, doch mit 412 RSV-Neuinfektionen binnen Wochenfrist gilt auch in Sachsen immer noch erhöhte Aufmerksamkeit. Besonders betroffen vom Erreger teils schwerer Atemwegserkrankungen bleiben Säuglinge und Kinder bis vier Jahren.