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Maskenregel: Sachsen tut sich keinen Gefallen

Maske auf, Maske ab. Wer sieht da noch durch? Sachsen sollte sich von der Bindung an die 10er-Inzidenz verabschieden. Ein Kommentar.

Von Fabian Deicke
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Seit dem Wochenende ist klar: Dresden erlebt das zweite Comeback der Maskenpflicht binnen vier Wochen. Sachsen sollte sich von der Bindung an die 10er-Inzidenz wieder verabschieden, um nicht die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen zu gefährden.
Seit dem Wochenende ist klar: Dresden erlebt das zweite Comeback der Maskenpflicht binnen vier Wochen. Sachsen sollte sich von der Bindung an die 10er-Inzidenz wieder verabschieden, um nicht die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen zu gefährden. © dpa

Dresden. Die aktuelle sächsische Corona-Verordnung gilt noch bis zum 25. August. Mit Blick auf die derzeit darin festgelegte Lockerungslogik ist zu hoffen, dass sich in der nächsten Fassung etwas Grundsätzliches wieder ändert: die Koppelung an den Inzidenzwert von 10.

Das Beispiel Dresden zeigt, wieso: Die Stadt muss am Montag zum zweiten Mal seit Gültigkeit der jetzigen Schutzverordnung Mitte Juli den Status von "locker" auf "wieder verschärft" wechseln, nachdem zwischendurch mal für etwas mehr als eine Woche gelockert werden konnte.

Konkret heißt das: Die Maskenpflicht beim Einkaufen und einige andere Regeln kehren wieder in den Alltag der Hauptstadtbewohner zurück. Die anfänglichen Vermutungen von Experten, dass die an der 10er-Inzidenz festgemachten Lockerungen zu einem Hin und Her der Maßnahmen führen könnten, bestätigen sich gerade.

Das ist unangenehm. Etwa für Gewerbetreibendene, die Warnhinweise wieder neu anbringen oder Schilder wieder aufstellen müssen. Manche von ihnen befürchten auch, dass wegen der Maskenpflicht wieder weniger Kunden kommen könnten.

Passend zum Thema: Hier gilt in Sachsen wieder Maskenpflicht

Entscheidender aber ist, was das Hin und Her mit den Menschen macht. Ein Blick auf die Aussagen, die etwa in Sozialen Medien als Reaktion auf das seit Samstag für Dresden feststehende Comeback der Maske zu lesen sind, deuten es an. „Mir ist es mittlerweile egal“, ist eine häufig verwendete Formulierung.

Und genau das ist problematisch. Es besteht die Gefahr, dass man die Menschen jetzt im Wettrennen mit dem Virus verliert und dann in einem möglicherweise wieder schwierigeren Herbst nicht auf sie zählen kann. Hinzu kommt, dass Sachsen sich gerade eben wieder zu einem Flickenteppich aus gelockerten und nicht gelockerten Regionen entwickelt. Neben Dresden liegen auch Leipzig und der Landkreis Leipzig bereits zu lange stabil über der 10er-Inzidenz.

Was könnte die Regierung tun? Entweder wie die übrigen 15 Bundesländer die Maskenpflicht einfach noch nicht anfassen. Oder den Grenzwert erhöhen, um auch beim Wiedereinführen von Verschärfungen auf die nötige Akzeptanz zu stoßen.

Passend zum Thema - CoronaCast zum Masken-Comeback

Zum ersten Masken-Comeback in Dresden hat Elbepark-Chef Gordon Knabe am 31. Juli im CoronaCast mit Sächsische.de gesprochen. Er sehe die Regeln kritisch, jedoch bereite die Impfquote mehr Sorgen. Außerdem erklärt in dem Podcast SZ-Redakteur Sandro Rahrisch die Regeln, die bei einer Verschärfung wieder gelten, im Detail. Anhören über den hier eingebetteten Player. Mehr zum Podcast: Das bedeutet das Zurück zur Maske für Dresden