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Mehr Sachsen können sich impfen lassen

Kretschmer kündigt Erweiterung der Impfberechtigten an. Bis Ende April stehen 55.000 neue Termine zur Verfügung.

Von Gunnar Saft
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Eine Impfschwester impft einen Mann gegen Corona.
Eine Impfschwester impft einen Mann gegen Corona. © Klaus-Dieter Brühl (Symbolbild)

Dresden. Sachsen will den Kreis der Berechtigten für eine Corona-Schutzimpfung in der kommenden Woche weiter öffnen. Das gab Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) am Mittwochabend bekannt.

Betreffen soll das Personen aus der sogenannten dritten Priorisierungsgruppe. Dazu gehören unter anderem Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute, Mitarbeiter „kritischer Infrastruktur“ etwa im Bestattungswesen, im Transport- und Verkehrswesen, im Lebensmitteleinzelhandel, in der Ernährungswirtschaft oder in der Kinder- und Jugendhilfe – dazu auch Mitglieder von Verfassungsorganen sowie Wahlhelfer. Unterdessen verzeichnete Sachsen am Dienstag einen neuen Impfrekord. Allein in den Impfzentren und von mobilen Teams wurden 18.370 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt. Nach Angaben des DRK Sachsen ist das ein Spitzenwert. Dazu wurde angekündigt, dass bis Ende April 55.000 neue Termine für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stehen.

Insgesamt wurden im Freistaat bisher 670.842 Erst- und 286.496 Zweitimpfungen durchgeführt. Mit einer Impfquote von 16,5 Prozent liegt das Land bundesweit an zwölfter Stelle. Als erstes Bundesland erreichte Bremen jetzt eine Quote von über 20 Prozent und führt die Statistik damit zurzeit an. In Sachsen wurden zuletzt weitere 2.427 Corona-Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 39.

Auch in der Debatte um das sogenannte Potsdamer Modell, bei dem sich impfberechtigte Personen übers Internet in Wartelisten für tagesaktuell ungenutzt gebliebene Impfdosen eintragen können, ist inzwischen eine Entscheidung gefallen. In Sachsen werden die digitalen Wartelisten, die in Brandenburg auf großen Zuspruch stoßen, vorerst nicht eingeführt. Das Sozialministerium erklärte, man halte am bisherigen Verfahren fest, bei dem die Impfzentren selber Listen mit impfwilligen und impfberechtigten Personen anlegen, denen kurzfristig Impfungen mit Restdosen angeboten werden. Dieses Verfahren habe sich bewährt, hieß es. Ministerin Petra Köpping (SPD) hatte zuvor angekündigt, das Potsdamer Modell für Sachsen zu prüfen.

Tatsächlich gibt es im Freistaat demnach nur wenige Verluste an Impfdosen. So habe keine Portion vernichtet werden müssen, weil sich nicht rechtzeitig impfwillige Personen gefunden haben oder zu wenige Impftermine vereinbart wurden. Durch Beschädigungen, eine zu geringe Befüllung oder der unterschiedlichen Handhabung beim Aufziehen des Impfstoffes in eine Spritze habe es von Dezember bis Mitte März Verluste von 1.503 Impfdosen gegeben – das entspreche einem Anteil von 0,34 Prozent der bis dahin durchgeführten Impfungen. (mit dpa)