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Schöner Shoppen mit 2G-Stempel

Die Stadt Leipzig ermöglicht das Einkaufen mit tagesaktuellem Stempel auf der Hand statt mehrfachem 2G-Nachweis.

Von Sven Heitkamp
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Dank der neuen Bändchen-Lösung hoffen die Initiatoren in Leipzig wieder auf mehr Kunden in der Innenstadt, die dort trotz Corona bald unkompliziert einkaufen können.
Dank der neuen Bändchen-Lösung hoffen die Initiatoren in Leipzig wieder auf mehr Kunden in der Innenstadt, die dort trotz Corona bald unkompliziert einkaufen können. © dpa/Jan Woitas

Wer in der Leipziger Innenstadt einkaufen geht, muss künftig nicht mehr vor jeder Ladentür seinen Impf- oder Genesenen-Nachweis und den Personalausweis zücken, sondern kann mit einem Stempel auf der Hand von Geschäft zu Geschäft laufen. Dazu soll man lediglich einmal an einem Kontrollpunkt seine Daten vorzeigen und erhält dann mit einem Stempel den Zugang zu allen Geschäften der Innenstadt und am Leipziger Hauptbahnhof.

Die „Bändchen-Lösung“, die in manchen anderen Bundesländern und Österreich bereits Praxis ist, solle im Laufe dieser Woche eingeführt werden, sagt Leipzigs neuer Citymanager Robin Spanke auf Sächsische.de-Nachfrage. „Mit dem Stempelnachweis bekommen wir ein Stück Einkaufserlebnis zurück, ohne die Sicherheit zu verringern.“ Langes Warten werde verhindert, einkaufen mache wieder mehr Spaß.

An sechs Stationen und größeren Geschäften an unterschiedlichen Orten der Innenstadt wie der Tourist-Information, den Promenaden Hauptbahnhof und den Höfen am Brühl können Kunden, die ihre Nachweise als Geimpfte oder Genesene vorlegen, auch gleich den Stempelaufdruck von etwa drei Zentimetern Durchmesser bekommen. „Der Service ist natürlich freiwillig und für diejenigen gedacht, die mehrere Wege zu erledigen haben“, sagt Stadtsprecher Matthias Hasberg. Er gelte überall dort, wo 2G erforderlich sei.

Leipzig ist Vorreiter in Sachsen

Die Messestadt ist mit der Shopping-Lösung Vorreiter im Freistaat. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hatte die Staatsregierung zu einer Freigabe der Idee gedrängt. Schon im Weihnachtsgeschäft hatten das Einkaufszentrum „Höfe am Brühl“ und das Paunsdorf-Center am Leipziger Stadtrand damit begonnen, Bändchen an Kunden auszugeben. Dieses Vorgehen wurde jedoch am Montag vom Freistaat vorerst gestoppt. Jung erklärte daraufhin über die Medien, er könne das Verbot einer „einfachen und unternehmensfreundlichen“ Regelung nicht nachvollziehen. Das Einkaufen in Innenstädten dürfe „nicht zugrunde reguliert“ werden. „Der Freistaat muss die existenzbedrohende Lage des Einzelhandels zur Kenntnis nehmen.“

In der neuen Corona-Notverordnung, die seit Freitag in Sachsen gilt, ist die „Bändchenlösung“ nun ausdrücklich vorgesehen – für alle Kommunen im Freistaat. Zugelassen sei ein fälschungssicheres, personengebundenes, nicht übertragbares und nur am Tag der Prüfung gültiges „Zutrittsberechtigungs-Kennzeichen“. So enthält der Stempel auch das tagesaktuelle Datum, eine Nummer der Ausgabestelle und den gültigen Bereich.

Die ersten Stempel würden zurzeit erstellt und bis spätestens Donnerstag an beteiligte Händler ausgegeben, sagte Spanke. Sie gelten jedoch immer nur in räumlich abgegrenzten Bereichen wie der City, betont Stadtsprecher Hasberg. An weiteren Einkaufsstraßen in anderen Stadtteilen wie der Karl-Liebknecht-Straße könnten aber ebensolche Stempel-Lösungen eingeführt werden. Die Verantwortung liege bei den Händlern, die für die Kontrolle der 2G-Regeln zuständig sind. „Wir als Stadt unterstützen die Händler-Initiative und helfen bei der Koordinierung.“

Auf das Verteilen von Bändchen werde nun verzichtet, weil Stempel schneller und flexibler einsetzbar seien sowie um Kosten und Müll zu sparen. Schätzungen im Rathaus gingen davon aus, dass allein in der Leipziger Innenstadt etwa 300.000 Bändchen im Monat benötigt würden. Jung zeigte sich nach der Neuregelung zufrieden: „Ich freue mich, dass Anregungen aufgenommen worden sind, insbesondere die Bändchen-Lösung.“