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Dipps: Windkraftpläne werden jetzt konkret

Es ist eine knifflige Aufgabe, bei Sadisdorf und Hennersdorf eine moderne Groß-Windanlage aufzubauen. Doch dieses Jahr soll es losgehen.

Von Franz Herz
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Hier auf der Wiese zwischen Sadisdorf und Hennersdorf liegt das neue Windvorranggebiet, wo dieses Jahr die erste Anlage gebaut werden soll. Im Hintergrund drehen sich die bestehenden Windräder.
Hier auf der Wiese zwischen Sadisdorf und Hennersdorf liegt das neue Windvorranggebiet, wo dieses Jahr die erste Anlage gebaut werden soll. Im Hintergrund drehen sich die bestehenden Windräder. © Egbert Kamprath

Ein Windkraftwerk zu bauen, erfordert langen Atem. Das erfährt auch das Freiberger Unternehmen Sabowind, das zwischen den Dippoldiswalder Ortsteilen Hennersdorf und Sadisdorf eine neue Windkraftanlage und zwischen der Kernstadt Dippoldiswalde und Reichstädt eine große Fotovoltaikanlage errichten will. Für das Windkraftwerk liegen inzwischen alle Genehmigungen vor. Im vergangenen Jahr hat das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz gegeben, wie Sabowind informiert. Also soll dieses Jahr der Bau beginnen.

Nachbardörfer bekommen etwas von den Einnahmen

Mit der Stadt Dippoldiswalde hat Sabowind einen Vertrag geschlossen. Dabei hat die Stadt Dipps Sabowind mit seinen Windradplänen heruntergehandelt. Anstatt einer erst geplanten Anlage mit 240 Metern Gesamthöhe darf es nun nicht höher als 200 Meter werden. Im Gegenzug unterstützt die Stadt Sabowind bei seinen Fotovoltaikplänen. Dafür benötigt das Unternehmen nämlich einen eigenen Bebauungsplan. Der ist derzeit in Arbeit. Außerdem ist im Vertrag festgelegt, dass die Stadt und dabei bevorzugt die betroffenen Ortsteile aus den Windkrafteinnahmen einen kleinen Anteil bekommt.

Neue Anlage in einer neuen Größenklasse

Sabowind plant den Bau einer Windkraftanlage vom Typ Nordex 149. Diese hat eine Nabenhöhe von 125,4 Meter und eine Nennleistung von 5,7 Megawatt. Diese ergänzt die bestehenden Windanlagen bei Hennersdorf vom Typ Enercon.

Ende 2023 Baubeginn, 2024 dreht es sich

Das aktuelle Vorranggebiet für Windkraft liegt östlich der bestehenden Anlagen in einer Senke, die sich zum Saubachtal hinneigt. Das stellt die Windkraftwerker vor hohe Anforderungen. Sowohl der Antransport der Anlage wird schwierig werden als auch der Anschluss der Anlage ans bestehende Stromnetz. Aber Sabowind zeigt sich zuversichtlich, dass diese Planungen noch dieses Jahr abgeschlossen werden und Ende 2023 die Bauarbeiten für die Nordex-Anlage beginnen können. Ab dem dritten Quartal 2024 soll die Anlage rund 13.500 Megawattstunden pro Jahr produzieren. Damit können rund 4.500 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Dann soll auch Geld fließen, nicht nur in die Taschen der Windfirma, sondern auch der Kommune. Nach dem Beteiligungsmodell, welches das Erneuerbare-Energien-Gesetz vorsieht, erhalten die Gemeinden in einem Umkreis von 2,5 Kilometern um die Windanlage jährlich einen Betrag in Höhe von 0,2 Cent pro tatsächlich erzeugter Kilowattstunde. Wenn die Anlage so läuft wie geplant, wäre das ein Betrag von rund 27.000 Euro im Jahr.