Diese Harthaer kochen täglich 500 Portionen für Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln
Döbeln/Hartha. Kurz vor 4 Uhr geht in der Küche von Wagners Catering an der Töpelstraße in Hartha das Licht an. Koch Tim Wagner und ein Mitarbeiter beginnen mit der Zubereitung von einer vegetarischen und 500 deftigen Mahlzeiten.
Diese liefern sie täglich von Montag bis Sonnabend pünktlich um 11.30 Uhr auf der Baustelle von Karls Erlebnis-Dorf ab.
Dort warten schon Mitarbeiter, um die Menüschalen zu verteilen. Die Akteure vor Ort wissen, wann es das Essen gibt und freuen sich darauf. Wenn die Mittagszeit heranrückt, dann gibt es auf der Baustelle fast eine kleine Völkerwanderung.
Innerhalb von kurzer Zeit sind fast alle Menüschalen ausgegeben. Denn es schmecke immer sehr lecker, verraten die Mitarbeiter vor Ort einem Reporter des Döbelner Anzeigers. Wagners bekommen von den Mitarbeitern heimischer Firmen oftmals ein positives Feedback.
Absolute Teamarbeit gefragt
Doch bis es soweit ist, ist bei Wagner’s Catering absolute Teamarbeit gefragt. „Sonst würden wir das nicht schaffen. Jeder hat seine Aufgabe, schaut aber auch nach links und nach rechts, wo er noch mit anpacken kann“, sagte Anja Wagner.
Sie und ihr Bruder Reiko Wagner übernehmen die Gesamtplanung und helfen dort, wo sie gerade gebraucht werden. Anke Apel ist für die Planung in der Küche zuständig. Am Herd stehen Katrin Helm, Tim Wagner und Catrin Lodd.
Die Köche bereiten alles vor und bestellen auch die Ware. „Sonst ist bei uns in der Woche immer eine Lieferung von Omega-Sorg angekommen, nun sind es jede Woche drei“, sagte die kaufmännische Leiterin Anja Wagner.
Energiereiche Kost
Was auf den Speiseplan soll, werde gemeinsam besprochen. Da müssen einige Punkte beachtet werden. „Die Nahrung muss energiereich sein. Denn die Leute auf der Baustelle müssen etwas leisten. Da brauchen wir zum Beispiel mit Milchreis gar nicht anzukommen“, so Anja Wagner.
Es gebe jeden Tag Fleisch. Die Portionen sind mit 400 bis 500 Gramm sehr reichlich. „Wir haben erfahren, dass Gemüse nicht gern gegessen wird. Das beachten wir auch. Zwei Mal in der Woche gibt es Nudeln mit einer Fleischbeilage, ansonsten gibt es Braten in verschiedenen Varianten.“
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Heute soll es Schweinefleisch mit Rotkraut und Kartoffeln geben. Doch nicht nur das steht auf dem Arbeitsplan der Mitarbeiter in Hartha. Es werden auch schon Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen. Da soll es Hackbraten geben.
Für diesen lässt Koch Tim Wagner das Fleisch durch den Fleischwolf. Anschließend wird gewürzt und dann muss die Masse ziehen. Auch die Fleischbrühe für die Soßen wird vor Ort hergestellt.
Dass der Koch zehn Kilogramm Zwiebeln geschält und klein gehackt hat, ist ihm nicht anzusehen. So manche Hausfrau hätte in dieser Zeit und Menge so manche Träne vergossen.
Cateringaufträge laufen weiter
Gegen 8 Uhr treffen die nächsten Mitarbeiter ein. Sie bereiten 120 belegte Semmeln zu. „Wir können unsere Kunden nicht vertrösten, weil wir einen Großauftrag haben. Da müssen und wollen wir uns schon drehen, damit wir auch die Wünsche anderer Kunden erfüllen - auch die am Wochenende, wenn ein Catering für eine Familienfeier oder Ähnliches gewünscht wird“, sagte Firmenchef Reiko Wagner. Das sei bei einer guten Organisation aber kein Problem.
Am 17. Januar wurde Anja Wagner angefragt, ob Wagners 180 Mittags-Portionen für die Mitarbeiter von Karls Erlebnis-Dorf herstellen können. Voraussetzung war, dass das in Assietten geliefert wird, da vor Ort keine Kräfte frei sind, die die Mahlzeiten ausgeben oder den Abwasch erledigen können.
„Wir haben kurz überlegt, wie und ob wir dieser Anforderung gerecht werden können und haben einen Tag später zugesagt. Damals war von 180 Portionen die Rede. Jetzt sind es 501“, so Anja Wagner.
Innerhalb von einem Tag sei dann die Zusage von Robert Dahl gekommen und bei uns begannen sich die Räder zu drehen. Wagner’s Catering habe zwar eine gut ausgestattete Küche, aber das eine oder andere musste innerhalb kürzester Zeit besorgt werden. Dazu gehörte eine zweite Siegelmaschine.
„Die wird zum Verschließen der Menüschalen benötigt. Eigentlich sollte diese Maschine nur zum Ersatz vor Ort sein, falls die vorhandene ausfällt. Aber sie läuft von Beginn an heiß“, sagte Anja Wagner.
Zwei Wärmeöfen wurden auch noch benötigt. Die stehen in dem Container, in dem es auch Kaffee und Tee gibt. In den Öfen werden die Menüschalen warm gehalten. Am 22. Januar belieferten die Harthaer zum ersten Mal Karls Erlebnis-Dorf.
Abpacken wie am Fließband
Kurz nach neun Uhr ist alles fertig. Tim Wagner schneidet das Schweinefleisch und legt es in eine Edelstahlschale. In solchen Schalen, die warm gehalten werden, befinden sich auch die Kartoffeln und das Rotkraut. Vier Leute stehen wie am Fließband um die Schalen.
Katrin Helm füllt die Kartoffel und das Rotkraut ein. Tim Wagner übernimmt die Fleischportionen und die Soße. Zwei weitere Mitarbeiterinnen versiegeln die Menüschalen, die dann in Wärmeboxen gestapelt werden.
Spätestens 11.15 Uhr muss alles fertig sein. Dann werden die Boxen in den Bus gepackt, der sie zu Karls Erlebnis-Dorf transportiert.
„Am Anfang sind wir noch mit dem Caddy gefahren, aber die Transportkapazität reichte sehr schnell nicht mehr aus“, so Reiko Wagner. Während er die Menüschalen zum Zielort fährt, gibt es in der Küche noch viel Arbeit.
Es sei ein wunderbares Zusammenarbeiten zwischen dem siebenköpfigen Team und den Verantwortlichen von Karls Erlebnis-Dorf.
„Wir freuen uns jeden Tag, dass wir das so stemmen können und die Möglichkeit erhalten haben, diese Aufgabe zu meistern. Das ist nur zu machen, wenn alle mitziehen. Ich bin stolz auf mein Team und alle Helfer“, so Reiko Wagner.