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Ein Stück Döbeln in Karls Erlebnis-Dorf

Im Manufakturen-Markt haben mehr als 4.000 Eierbecher ihren Platz gefunden. Das ist aber nur eine von vier Sammlungen.

Von Cathrin Reichelt
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Christiane Hasenwinkel hat ihre Sammlung von mehr als 4.000 Eierbechern an Karls übergeben und Ehemann Thomas lässt über den Setzkästen eine Garteneisenbahn fahren.
Christiane Hasenwinkel hat ihre Sammlung von mehr als 4.000 Eierbechern an Karls übergeben und Ehemann Thomas lässt über den Setzkästen eine Garteneisenbahn fahren. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Sie bestehen aus Porzellan, Kunststoff, Stein, Holz, Metall und Salz und haben gerade ihr „Zuhause“ gewechselt.

Jahrzehntelang hat Christiane Hasenwinkel tausende Eierbecher gesammelt und damit einen ganzen Raum in ihrem Döbelner Haus gefüllt. Aber die Vitrinen dort sind jetzt fast leer.

Exponate sind ins Erlebnis-Dorf umgezogen

In 30 Kisten verpackt ist die Eierbecherei in Karls Erlebnis-Dorf umgezogen. Und Christiane Hasenwinkel hat es sich nicht nehmen lassen, ihre Sammlung selbst am neuen Platz wieder aufzubauen. Aber so schnell geht das nicht.

Vier Tage lang sortiert sie die Eierbecher jeweils sieben Stunden lang in Setzkästen. Inzwischen gehören Hasenwinkels zur Karls-Familie. „Die Frauen grüßen schon, wenn wir kommen“, freut sich Christiane Hasenwinkel.

Am vierten Tag ist sie bereits sichtlich geschafft, aber nach wie vor glücklich über diese Lösung. Im November vergangenen Jahres hatte sie mit Karls-Chef Robert Dahl eine Vereinbarung unterschrieben, nach der Karls die meisten Exemplare der Sammlung als Dauerleihgabe erhält.

Jetzt reihen sich 4.409 Eierbecher in rund 80 Setzkästen mit je acht Etagen sowie in drei Vitrinen aneinander. Hilfe hatte Christiane Hasenwinkel von zwei Frauen, „die unheimlich schnell gearbeitet haben.“

Derzeit ist die Sammlung noch recht undeutlich zu sehen. Alle Setzkästen sind mit Folie abgedeckt. Denn in der Nachbarschaft wird weiter gearbeitet.

Noch hat sich die Döbelnerin nicht von allen Eierbechern getrennt. Aber das wird sie. „Der Rest, das sind etwa 300, geht zu Karls, wenn das Hotel gebaut ist“, erzählt sie.

Wilder Robert rollt über Eierbecher

Auch Ehemann Thomas Hasenwinkel ist schon vor der Eröffnung täglicher Gast bei Karls. Aber er hat ein ganz anderes Ziel als seine Frau. An einer der Wände hat er über der Eierbechersammlung eine Leiste angebracht. Von unten nicht sichtbar verlaufen darauf Schienen.

Thomas Hasenwinkel ist passionierter Modellbahner. Auf dem 21 Meter langen „Brett“ hat er eine Pendelanlage gebaut. Dort wird künftig der „Wilde Robert“ – eine Garteneisenbahn – hin- und herfahren. Auch er ist begeistert von der Kollegialität auf der Karls-Baustelle.

„Eines der Bretter musste noch zugeschnitten werden. Da habe ich einfach bei einer Firma, die hier arbeitet, nachgefragt. Und sie haben sofort geholfen. Das war überhaupt kein Problem“, erzählt Thomas Hasenwinkel.

Auch der Döbelner Spielwarenhändler Heiko Faßbinder hat Thomas Hasenwinkel unterstützt. Dessen Vorrat an Gleisen reichte nicht. „Ein Anruf bei Herrn Faßbinder und 30 Minuten später hat er sie gebracht“, so Hasenwinkel.

Mit ihren Hobbys haben Hasenwinkels genau den Karls-Nerv getroffen. Denn das Unternehmen hat eine große Sammelleidenschaft.

Ein Teil der Weltrekordsammlung

Die größte Sammlung, mit der sogar ein Weltrekord geknackt wurde und ein Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde erfolgte, ist mit 55.269 Stück, die der Kaffeekannen. Hunderte sind auch im Manufakturen-Markt in Döbeln ausgestellt – im selben Bereich, in dem sich die Eierbecher-Sammlung befindet.

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Bereits im Eingangsbereich des Marktes sollten die Besucher auch mal nach oben schauen. Denn von der Decke hängen hunderte Wanderstöcke. In anderen Gebäuden auf dem Areal des Erlebnis-Dorfes sind außerdem Sammlungen von Schreibmaschinen und Milchkannen zu finden.