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Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln: Wann ist die Eröffnung?

Döbeln beginnt mit dem Planungsverfahren für Karls Erlebnis-Dorf. Bis zur Genehmigung dauert es aber. Hat Corona Auswirkungen auf den Baustart?

Von Jens Hoyer
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Auf dieser 17 Hektar großen Fläche zwischen A14, B169 und der Eisenbahnlinie Riesa-Chemnitz soll Karls Erlebnisdorf entstehen. Für das Gebiet will die Stadt jetzt einen Bebauungsplan aufstellen lassen.
Auf dieser 17 Hektar großen Fläche zwischen A14, B169 und der Eisenbahnlinie Riesa-Chemnitz soll Karls Erlebnisdorf entstehen. Für das Gebiet will die Stadt jetzt einen Bebauungsplan aufstellen lassen. © Dietmar Thomas

Döbeln. Um die Ansiedlung von Karls Erlebnis-Dorf ist es ruhig geworden. Zumindest nach außen. Tatsächlich laufen die Vorbereitungen für die Ansiedlung auf Hochtouren. Am Donnerstag wird der nächste offizielle Schritt gegangen. Der Stadtrat soll das Aufstellen eines Bebauungsplans für das 17 Hektar große Areal an Schnittpunkt von B169 und A14 in Döbeln Nord beschließen. Das ist die Voraussetzung für alle weiteren Planungen.

Investor Robert Dahl ist vorsichtig mit Prognosen zum Baubeginn. Wenn alles ganz gut läuft, könnten Ende dieses, Anfang kommenden Jahres die Bauanträge gestellt werden, sagte er. „Dann dauert es ja auch noch ein paar Monate bis zur Baugenehmigung.

Bauzeit fürs Erlebnisdorf in Döbeln beträgt neun Monate

Zur Bauzeit hat er schon genauere Vorstellungen. „Nach unseren Erfahrungen dauert das wie bei einer Schwangerschaft neun Monate.“ Wenn im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden kann, wäre also Ende des Jahres die Eröffnung.

Realisiert wird das Vorhaben in Abschnitten. Im ersten Schritt wird etwa 60 Prozent der Fläche bebaut, sagte Dahl. Investitionsumfang: um die 15 Million Euro. Karls wird mehr als 100 Mitarbeiter einstellen. Der Erlebnispark soll aus fünf Säulen bestehen. Zum einen aus dem Erlebnisbereich mit Erdbeer-Raupenbahn, fliegendem Kuhstall, nostalgischer Feldbahn, Traktorbahn, Tobeland und anderen Attraktionen.

Dazu kommen Schau-Manufakturen mit Verkauf, der Handel mit themenbezogenen Waren, Gastronomie und die Beherbergung. Vorgesehen ist ein Hotel mit 200 Betten.

Kein Einfluss durch Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat bisher noch keinen Einfluss auf das Vorhaben in Döbeln. „Das ist keine leichte Phase, aber wir schauen optimistisch in die Zukunft“, sagte Dahl. „Ich hoffe, dass wir bald wieder öffnen können.“ Im Übergang bietet Karls eine andere Dienstleitung an. An diesem Sonnabend organisiert der Erlebnisdorf Rövershagen einen Impftag für seine Gäste.

Die Erlebnisparks sind nicht das einzige Standbein von Deutschlands größtem Erdbeerproduzenten. Bald beginnt die Erdbeerernte. Der Verkauf werde von Corona nicht eingeschränkt, sagte Dahl.Seit der Investor und Döbelns Oberbürgermeister im Oktober den Kaufvertrag für das Gelände abgeschlossen haben, laufen die Vorbereitungen. „Wir stimmen uns alle 14 Tage ab. Wenn nötig, auch dazwischen“, sagte Döbelns Baudezernent Thomas Hanns.

Artenschutzuntersuchung dauert ein Jahr

Bis zum Sommer soll ein Vorentwurf des Bebauungsplans stehen. Die zuständigen Behörden sollen daran frühzeitig beteiligt werden. „Damit können wir dann einen qualifizierten Plan ins Rennen schicken, mit dem wir keine Probleme haben“, sagte Hanns.

Viele Schritte für die Planungen seien an Fristen gebunden, so Hanns. Schon der sogenannte „Artenschutzrechtliche Fachbeitrag“ dauert. Dafür werden ein Jahr lang Flora und Fauna im Plangebiet betrachtet. Damit sei aber schon zu Beginn dieses Jahres begonnen worden.

Dass die Fläche zur Trinkwasserschutzzone des Wasserwerks in Gärtitz gehört, ist nach Hanns‘ Ansicht kein gravierendes Problem. „Das Gewerbegebiet Mockritz gehört auch dazu und dort ist sogar eine Tankstelle möglich.“

Erlebnisdorf auch für Radtouristen interessant

Viele Aspekte sind beim Bebauungsplan zu betrachten. Etwa, wie die Besucher hinkommen. Dafür werden nicht nur Parkplätze für Autos und Busse eingerichtet. Auch per Linienbus oder Shuttle und mit dem Fahrrad sollen die Gäste zu Karls gelangen.

Da ein Hotel geplant ist, könnte Karls Erlebnisdorf auch für Radtouristen interessant sein, meint Hanns. Der Elbe-Mulde-Radweg führt nur ein paar hundert Meter entfernt in Gärtitz vorbei. Er könnte über die ehemalige Kreisstraße, heute Feldweg, an den Erlebnispark angeschlossen werden.

In Rövershagen bei Rostock hatte Karls sogar eine Bahnhaltestelle eingerichtet. „Das ist in Döbeln eine Option für die Zukunft“, sagte Hanns. In den jetzt angeschobenen Planungen ist die Bahnhaltestelle noch nicht vorgesehen.

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