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Wie kommt man ohne Auto zu Karls Erlebnis-Dorf?

Bei Karls ist man vor allem auf die Anreise der Besucher mit dem Auto eingerichtet. Aber wie kommt der hin, der keins hat?

Von Jens Hoyer
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Auf dem Gelände von Karls Erlebnis-Dorf wird an einem Rad- und Fußweg gebaut. Über ihn erreichen Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Gärtitz den Freizeitpark.
Auf dem Gelände von Karls Erlebnis-Dorf wird an einem Rad- und Fußweg gebaut. Über ihn erreichen Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Gärtitz den Freizeitpark. © Jens Hoyer

Döbeln. Karls Erlebnis-Dorf schießt auf fast wundersame Weise in kurzer Zeit aus dem Boden. Der Freizeitpark vor den Toren der Stadt Döbeln soll ab 23. März Massen Besucher anlocken. Die kommen vor allem mit dem Auto.

Die Prognosen gehen von bis zu 900.000 Besuchern im Jahr aus, die mit 300.000 Autos anrollen. Darauf ist man bei Karls vorbereitet. Auf dem Gelände werden insgesamt rund 1.700 Stellplätze für Autos zur Verfügung stehen, dazu noch einige Stellplätze für Reisebusse.

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Aber wie kommen die zu Karls, die kein Auto besitzen oder es nicht benutzen wollen? Für diese gibt es drei Möglichkeiten: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus.

Bisher ist mit der Stadtverkehrslinie C maximal Gärtitz zu erreichen. Entfernung Bushaltestelle bis zu Karls: ein reichlicher Kilometer. Aber schon von Anfang an war eine Bushaltestelle bei Karls vorgesehen. Einzelheiten sind dazu nicht herauszubekommen. Nur so viel: Ab der Eröffnung soll es eine Busanbindung geben. „Da sind wir dran“, sagte Hagen Lorenz, Betriebsleiter bei Regiobus.

Busverkehr soll auf Züge abgestimmt sein

Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) wurde etwas konkreter. „Wir sind dazu in enger Abstimmung. Es ist eine Busanbindung vorgesehen. Wichtig ist, dass die Anschlüsse an die Züge am Hauptbahnhof gut passen. Es wird intensiv daran gearbeitet, dass das Hand und Fuß hat und pünktlich losgehen kann. Der Bus kann dann auch mit dem 49-Euro-Ticket genutzt werden.“

Döbeln ist aus Richtung Leipzig, Chemnitz und Riesa gut mit dem Zug zu erreichen. An der Wiederaufnahme des Personenverkehrs von Dresden über Meißen wird gearbeitet.

„Der Bus ist wichtig für uns“, meint Karls-Chef Robert Dahl. Im Standort Elstal bei Berlin kommen eine ganze Reihe von Besuchern mit der Bahn an. „Wir haben dort vom Bahnhof zu uns einen Shuttleverkehr eingerichtet. Mittlerweile sind die Busse ziemlich voll.“

Und wie sieht es in Döbeln mit dem Zugang für Radfahrer und Fußgänger aus? Die Stadt hatte im vergangenen Jahr die Zufahrt zu Karls bauen lassen: Zwei weitere Spuren an der B 169 und der Autobahnabfahrt von der A 14, eine Ampelkreuzung. Dazu eine Zufahrtsstraße und ein Kreisverkehrsplatz. Für Fußgänger und Radfahrer ist an der vielbefahrenen B 169 nichts vorgesehen.

Mit dem Fahrrad über ehemalige Kreisstraße

Zu Fuß oder per Rad ist Karls „von hinten“ zu erreichen. Aus Richtung Gärtitz führt eine ehemalige Kreisstraße fast bis an die Grundstücksgrenze. Die Verbindung zum Erlebnis-Dorf wird durch einen reichlich 100 Meter langen neu gebauten Fuß- und Radweg geschaffen. An der Fortsetzung des Weges auf dem Gelände von Karls wird gerade gebaut, sagte Robert Dahl.

Für Radfahrer ist das Karls-Gelände leicht zu erreichen. Die ehemalige Kreisstraße von Gärtitz, die beim Ausbau der B 169 vor 15 Jahren stillgelegt wurde, ist in einem relativ guten Zustand. Kurz nach dem letzten Haus von Gärtitz unterbindet ein Verkehrsschild „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ zwar theoretisch die Weiterfahrt. Aber die Beschilderung soll bis zur Eröffnung noch ergänzt werden, um den Radfahrern die Durchfahrt zu erlauben, sagte Stadtsprecher Thomas Mettcher.

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In Gärtitz hat die Zuwegung Anschluss an den Elbe-Mulde-Radweg. Allerdings fehlt bisher in Döbeln eine Beschilderung, die Radfahrer auf Karls-Erlebnisdorf hinweist.

Rein theoretisch wäre auch eine Anbindung des Karls-Geländes an die Eisenbahnlinie Riesa-Chemnitz möglich, die direkt an der Grundstücksgrenze vorbeiführt. Wie Dahl im vergangenen Jahr sagte, könnte er sich für diese Idee begeistern.

Im Mai 2023 hatte Karls am Erlebnis-Dorf in Rövershagen bei Rostock einen Haltepunkt bekommen. Allerdings hatte das Jahre der Vorbereitung gekostet. Und auch 1,7 Millionen Euro, die vom Land Mecklenburg-Vorpommern, der Deutschen Bahn und Karls finanziert wurden.