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Wird die B169 noch vor Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf gesperrt?

Besucher von Karls Erlebnis-Dorf, die aus Richtung Riesa oder Oschatz kommen, müssen eine Umleitung in Kauf nehmen. Droht ein Verkehrschaos?

Von Sylvia Jentzsch
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Die B169 soll ab dem Abzweig Gadewitz bis zur Kreuzung in Ostrau gebaut werden. Das Vorhaben sollte ab April umgesetzt werden. Jetzt wurde bekannt, dass die Bauarbeiten bereits vor der Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf beginnen sollen.
Die B169 soll ab dem Abzweig Gadewitz bis zur Kreuzung in Ostrau gebaut werden. Das Vorhaben sollte ab April umgesetzt werden. Jetzt wurde bekannt, dass die Bauarbeiten bereits vor der Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf beginnen sollen. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln/Jahnatal. Dass ab April der Abschnitt der B169 vom Abzweig Gadewitz bis zur ersten Kreuzung in Ostrau gesperrt werden soll, stand bereits im vergangenen Jahr fest.

Nun werden die Bauarbeiten an der Bundesstraße bereits am 18. März beginnen. Dieses Datum bestätigte Franz Grossmann, Sprecher des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) am Mittwoch gegenüber Sächsische.de. Die erforderliche Sperrung könne zu einem Verkehrschaos führen.

Denn zur und nach der Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf werden Tausende Besucher erwartet, die die neue Freizeitattraktion im Freistaat besuchen wollen. Viele werden dafür die freie Zeit über Ostern und die Osterferien nutzen wollen.

Neben der Autobahn ist die B169 eine wichtige Zubringerstraße. Besucher, die aus nördlicher Richtung wie Riesa oder Oschatz kommen, werden wegen der Sperrung großräumige Umleitungen in Kauf nehmen müssen oder das Navigationssystem führt sie über die kleinen Dörfer der Gemeinden Jahnatal und Großweitzschen.

Dabei ist die Strecke über Ostrau, Münchhof, Goselitz und Zschaitz wenig attraktiv, da die Kraftfahrer durch die Stadt Döbeln fahren müssten, um auf die B 169 zu gelangen.

Viele werden die Strecke über Rittmitz und Niederranschütz nutzen, um zu Karls Erlebnis-Dorf zu kommen. Die Straßen sind eng und unübersichtlich.

Oberbürgermeister: Baubeginn muss verschoben werden

„Als ich von diesem Termin erfuhr, habe ich sofort interveniert und um die Verschiebung des Baubeginns, so wie geplant, nach den Osterferien, gebeten. Damit soll ein reibungsloser Start für Karls Erlebnis-Dorf gewährleistet werden“, sagte Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU).

Die Schreiben seien an das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) und das Landratsamt Mittelsachsen gegangen. „Ich hoffe, dass meine Bitte um Verschiebung des Termins beachtet wird“, so Liebhauser.

Dass die Arbeiten an der Bundesstraße notwendig seien, daran hat der Oberbürgermeister keinen Zweifel. Eine Anfrage am Mittwochvormittag, ob das Lasuv bereits eine Entscheidung zur Verschiebung des Baubeginns getroffen hat, wurde noch nicht beantwortet.

Auf den Straßen durch die Ortsteile wird es eng

Bekannt wurde der Termin zur Sitzung der Räte der Gemeinde Jahnatal. Ein Bürger fragte nach, wenn es mit der Sanierung weitergehe. „Die bisherige Terminplanung ist sehr unglücklich. Ich hoffe, der Döbelner Oberbürgermeister konnte mit seinem Einspruch eine Verschiebung erreichen“, so der Jahnataler Bürgermeister Dirk Schilling.

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Er befürchtet, dass viele Fahrzeuge über die Straßen der Ortsteile rollen. „Das können wir nicht verhindern“, so Schilling. Positiv sei, dass er die Zusage vom Lasuv habe, dass nach den Bauarbeiten an der B169, die sehr schlechte Staatsstraße in Ostrau, die Karl-Marx-Straße, saniert wird.

Vollsperrung vom Abzweig Gadewitz bis Ostrau

Der zweite Bauabschnitt ist Teil der Gesamtmaßnahme „B169, Erhaltung Gadewitz bis Landkreis Nordsachsen“. Im Auftrag des Lasuv sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten an der Bundesstraße auf insgesamt rund 9,2 Kilometern geplant. Bereits im vergangenen Jahr wurde der erste Abschnitt realisiert.

„Es wird eine vollständige Erneuerung der Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht erfolgen. In größeren Streckenbereichen wird auch die Asphalttragschicht ausgetauscht“, so Franz Grossmann, Sprecher des Lasuv vor einem Jahr.

Bei einbindenden Kreuzungsästen des Nebennetzes soll ebenfalls die Asphaltdeckschicht und die Asphaltbinderschicht neu hergestellt werden. Zudem lässt das Lasuv sämtliche Verkehrszeichen und die wegweisende Beschilderung erneuern.

Für Herbst ist der dritte Bauabschnitt geplant

In der Pressemittelung vom März vergangenen Jahres hieß es: „Nach der Winterpause soll der zweite Bauabschnitt voraussichtlich zwischen April und Juli 2024 bearbeitet werden. Dieser ist rund 5,8 Kilometer lang und reicht bis zur Kreuzung B169/S35 in Ostrau.“

Für den dritten Bauabschnitt von rund 3,2 Kilometern weiterführend bis zum Wirtschaftsweg Pillenstraße zwischen Salbitz und Clanzschwitz sind die Arbeiten im Zeitraum von Juli bis September 2024 geplant.

Für die Arbeiten im zweiten und dritten Bauabschnitt werde die Vollsperrung der B169 erforderlich. Die Umleitung ist über die B175 über Hartha, die S36 über Leisnig, die S31 über Mügeln in Richtung Oschatz und die S30 über Salbitz zurück zur B169 geplant.

Die Gesamtkosten für die umfangreiche Erneuerungsmaßnahme belaufen sich auf rund 7,7 Millionen Euro. Sie werden vom Bund getragen.