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Absage: Deshalb gibt es in Dresden in diesem Jahr keine US Car Convention

Die Veranstalter haben die US Car Convention in Dresden abgesagt. Die Gründe und wie es weitergehen soll.

Von Christoph Springer
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Begeisterte Autofahrer, begeisterte Zuschauer: Besonders die Ausfahrt zur US Car Convention war jedes Jahr sehr beliebt.
Begeisterte Autofahrer, begeisterte Zuschauer: Besonders die Ausfahrt zur US Car Convention war jedes Jahr sehr beliebt. © Archiv/Christian Juppe

Dresden. Tausende kamen jedes Jahr zur US Car Convention (USCC) in Dresden, selbst in den Corona-Jahren fanden die Veranstalter einen Weg, gemeinsam zu feiern. Nun kommt das Aus. 2023 wird das Treffen für Liebhaber von Autos aus den USA nicht stattfinden. Per Facebook kam am Dienstagabend die Absage. Etwa zeitgleich verschickten die Organisatoren eine Rundmail mit der schlechten Nachricht.

"Zu viele Faktoren sprechen in diesem Jahr gegen eine erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung", heißt es in dem Schreiben. "Das derzeit immer größer werdende enorme finanzielle Risiko und die große Verantwortung für die zahlreichen Gäste, Mitarbeiter, Aussteller und Sponsoren lasten auf uns", erklären Mathias Linder, Matteo Böhme und Daniela Hesse, die auch das Harley Davidson-Treffen in Dresden organisieren. Das sei aber nicht betroffen.

"Uns fehlt das gute Gefühl im Bauch"

Im Klartext: Die neuen finanziellen Herausforderungen wie gestiegene Energiepreise und Kosten für Organisatorisches wie die Einrichtung des Festplatzes im Ostragehege sind inzwischen aus Sicht der Veranstalter so hoch, dass sie weder die Möglichkeit haben, sie selbst zu stemmen, noch die Preise für die Teilnehmer und Besucher entsprechend zu erhöhen. Es fehle ihnen der Glaube daran, dass das finanzielle Risiko 2023 tragbar sei, heißt es bei Facebook. "Uns fehlt das gute Gefühl im Bauch, was uns von Jahr zu Jahr beflügelte. Uns fehlt der Biss für die gefühlt schier unlösbaren Aufgaben und Herausforderungen..."

"Wir hätten die Preise weit erhöhen müssen", sagt Mathias Lindner auf Anfrage von Sächsische.de. Konkrete Zahlen kann er nicht nennen, erklärt aber dazu, das Treffen sei als Familienevent angelegt und das hätte dagegen gesprochen. Finanzielle Probleme machten vor allem "immer wieder neue Zwänge und Vorgaben für Kosten, die auf Veranstalter wie uns von öffentlicher Seite einwirken."

Die Absage-Entscheidung sei auch deshalb nicht leicht gewesen, weil sie nicht nur die Autofans treffe, sondern auch mehr als 100 Mitarbeiter, "die mit der Einnahme im Sommer gerechnet haben". Außerdem wüssten die Veranstalter bei manchen Lieferanten und Dienstleistern nicht, ob es sie im Sommer überhaupt noch gebe oder ob sie dann womöglich Lieferkosten ansetzen, die die Macher der US Car Convention auch bezahlen könnten.

Mit der Absage verliert Dresden eine Veranstaltung, die es seit 2011 gab. Im vergangenen Jahr fand sie vom 8. bis zum 10. Juli statt. "Mit zirka 2.000 Fahrzeugen und tausenden Besuchern zählt die USCC inzwischen zu den größten Events dieser Art in Deutschland, ja sogar in Europa", so die Veranstalter auf ihrer Internetseite.

In der Facebook-Absage lassen die Veranstalter durchblicken, dass ihnen diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Es sei schwer, "diese Zeilen für Euch zu formulieren, ohne dabei ein kleines Tränchen zu verdrücken", schreiben sie. "Doch die Würfel sind gefallen."

Etwas Hoffnung bleibt aber. "Ob und wie wir in 2024 weitermachen, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen", erklären Mathias Linder, Matteo Böhme und Daniela Hesse in dem Rundschreiben, das unter anderem an Sponsoren und Partner der US Car Convention ging.