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Starkregen: Neue Dresdner Flutkarten zeigen Gefahren für Straßen und Häuser

Bei Starkregen treten Bäche und Flüsse schnell über die Ufer. Neue Karten zeigen, welche Häuser in Dresden besonders gefährdet sind.

Von Christoph Springer
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Wo wie hier im Mai 2014 in der Eisenbahnunterführung Teplitzer Straße/Strehlener Straße bei Starkregen Wasser stehen kann, zeigen neue Karten der Stadt.
Wo wie hier im Mai 2014 in der Eisenbahnunterführung Teplitzer Straße/Strehlener Straße bei Starkregen Wasser stehen kann, zeigen neue Karten der Stadt. © Archiv/Matthias Rietschel

Dresden. Es ist viel zu trocken in der Landeshauptstadt, Regen ist dringend nötig. Doch der ist nicht in Sicht. Schon gar nicht in der Menge, die nötig wäre, um die Dauerdürre zu beenden. Dennoch bereitet sich die Stadt auf Starkregen vor. Dazu hat sie jetzt einen Spezial-Stadtplan veröffentlicht, der vor allem Hausbesitzer interessieren wird.

Der Plan ist Teil des Themenstadtplans, in dem die Stadt unterschiedliche Informationen zur Verfügung stellt. Unter anderem können dort alle Postleitzahlen, Haltestellen und Baustellen angezeigt werden. Nun zeigen zwei neue Karten des Umweltamtes auch die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten auf den Straßen, sollte es stark regnen.

Extreme Überschwemmungen sind bei Starkregen unter anderem im Großen Garten, aber auch zwischen Dynamo-Stadion und St. Petersburger Straße zu erwarten.
Extreme Überschwemmungen sind bei Starkregen unter anderem im Großen Garten, aber auch zwischen Dynamo-Stadion und St. Petersburger Straße zu erwarten. © Themenstadtplan Dresden/Screenshot SZ

Schutz von Leben und Gebäuden

Die Karten sollen laut Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) helfen, sich auf Starkregen vorzubereiten. Umweltamtsleiter Wolfgang Socher ergänzt, auf Grundlage der Karten würden für städtische Einrichtungen Handlungskonzepte erarbeitet und – wenn nötig – Präventionsmaßnahmen vorgeschlagen. Socher appelliert an jeden potenziell Betroffenen, "sich zu einem angemessenen Verhalten bei Starkregen zu informieren und gegebenenfalls auch bauliche Eigenvorsorge zu treffen". Ziel sei es, "bei solchen Extremereignissen den Verlust von Menschenleben zu verhindern und Sachschäden zu minimieren".

Wassertiefen für alle Stadtgebiete

Für die Dresdner Karten wurde ein Regen mit konstanter Intensität von insgesamt 180 Millimeter in sechs Stunden angenommen. Das entspricht der Niederschlagsmenge in der intensivsten Phase des extremen Unwetters im Ahrtal von Juli 2021. Mit dieser Menge wurde dann in einem Rechenmodell das gesamte Stadtgebiet untersucht. In das Modell wurden die Geländeformen in Dresden mit Höhen und Tiefen ebenso aufgenommen, wie die Beschaffenheit des Bodens, Bebauung oder längere Strecken, auf denen Fließgewässer unter der Erde in Rohren verschwinden. Die Karte zeige nun die berechneten Daten zu Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten, so die Stadt.

Gefahr bei Starkregen

Bei extremen Niederschlägen, wo große Wassermengen in sehr kurzer Zeit aufkommen, könne das Wasser nicht mehr schnell genug versickern oder über das Kanalnetz, Flüsse und Bäche abgeführt werden, so die Stadt. Das führe dann zu Hochwasser und Überflutungen, besonders an den kleinen Bächen und Rinnsalen, die bei normaler Witterung kaum auffallen.

Außerdem würden Kanäle überstaut und das Wasser fließe weit jenseits von Bachläufen quer durch die Stadt. Dabei würden dann große Gebiete wild überflutet. Die Karten im Themenstadtplan sollen nun helfen, unter anderem zu erkennen, wo dabei Gebäude in Gefahr sind. Eigentümer sollen daraus schlussfolgern, wie sie ihre Häuser und Anlagen besser sichern können.