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Zwinger-Zugang am Kronentor bald wieder frei

Die Archäologen und Sanierer kommen im Zwingerhof in Dresden gut voran. Wie dieser einmal aussehen soll und warum der Zugang über die Zwingerbrücke so lange gesperrt war.

Von Peter Hilbert
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Bereits seit Mitte 2021 ist dieser Zwinger-Zugang durchs Kronentor gesperrt. Kurz nach dem Jahresauftakt soll er wieder geöffnet werden.
Bereits seit Mitte 2021 ist dieser Zwinger-Zugang durchs Kronentor gesperrt. Kurz nach dem Jahresauftakt soll er wieder geöffnet werden. © Peter Hilbert

Dresden. Bereits seit anderthalb Jahren ist der Durchgang unter dem Kronentor am Dresdner Zwinger gesperrt. Schließlich wird der Zwingerhof umfassend saniert. Bereits seit März vergangenen Jahres untersuchen Archäologen abschnittsweise den geschichtsträchtigen Untergrund. Im Frühsommer 2021 musste die Passage über die Zwingerbrücke in den Hof gesperrt werden, da als Vorarbeit für die Hofsanierung umfangreiche Arbeiten unterm Kronentor nötig waren.

Unter dem Kronentor waren umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig. Doch die sind abgeschlossen. So können bald wieder Besucher über die Brücke in den Zwingerhof spazieren.
Unter dem Kronentor waren umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig. Doch die sind abgeschlossen. So können bald wieder Besucher über die Brücke in den Zwingerhof spazieren. © Sven Ellger

Diese wurden zwar bereits abgeschlossen. Doch wegen der archäologischen Grabungen an der Hofseite blieb der Durchgang weiter gesperrt. Gleich nach dem Jahreswechsel setzen die Archäologen ihre Grabungen auf dem Hauptweg zwischen den großen Zwingerbrunnen und dem Wallpavillon fort. "Deshalb kann der Durchgang unter dem Kronentor ab dem 9. Januar wieder freigegeben werden", erklärt Zwingerbaumeister Kai-Uwe Beger vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).

Ein Bild vom März 2022. Unter dem Kronentor mussten eine Stahlbetonplatte und über 300 Jahre alte Fundamente erneuert werden.
Ein Bild vom März 2022. Unter dem Kronentor mussten eine Stahlbetonplatte und über 300 Jahre alte Fundamente erneuert werden. © Sven Ellger

Der Zwingerzugang unter dem Kronentor führte vor der Sperrung bis Mitte 2021 über die Betondecke eines darunterliegenden alten Leitungskanals. Da die Stahlträger schon angerostet waren, musste die Betondecke erneuert werden, erläutert Beger. Darum hatte er sich mit seinem SIB-Kollegen, Sachgebietsleiter Joachim Thäle, gekümmert.

In dem Zuge wurden im Untergrund unter dem Kronentor auch gut erhaltene Reste der alten Festungsmauer aus der Mitte des 16. Jahrhundert freigelegt, auf denen das Kronentor teilweise steht. Allerdings gab es daneben auch über 300 Jahre alte Fundamente, die abgerutscht waren. Sie wurden aufwendig erneuert.

Bei den Arbeiten stießen die Bauleute auch auf drei alte Sandstein-Bodenplatten aus der Bauzeit des Kronentors zwischen 1713 und 1715. Das war eine große Überraschung. Sie liegen 40 Zentimeter tiefer als der bisherige Durchgang. Nach dem historischen Vorbild wurde der neue Durchgang – auch mit diesen drei alten Pöppelmann-Steinen – angelegt. Das entspricht der Ebene des Zwingerhofs. Die Treppen zu den benachbarten Langgalerien wurden um jeweils zwei untere Stufen ergänzt.

Ein Blick in den Zwingerhof, der bis 2024 saniert wird. Dort untersuchen Archäologen abschnittsweise den geschichtsträchtigen Untergrund.
Ein Blick in den Zwingerhof, der bis 2024 saniert wird. Dort untersuchen Archäologen abschnittsweise den geschichtsträchtigen Untergrund. © René Meinig

Die abschnittsweise Sanierung dauert bis zum Spätsommer 2024. Dafür investiert der Freistaat rund elf Millionen Euro. Der Hof soll eine dunkelbraune wassergebundene Decke erhalten. Der bisherige rötliche Farbton stammt von der letzten großen Hofsanierung unter Zwingerbaumeister Hubert Ermisch zwischen 1924 und 1936. Der genaue Farbton wird derzeit noch mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

Geändert wurde der bisherige Plan für die Hauptwege. Aufgrund der starken Belastung im Zwinger mit bis zu drei Millionen Besuchern im Jahr waren Platten aus Sandstein geplant. Doch der hat die Eigenschaft nachzudunkeln und würde sich sehr stark von den anderen Flächen abheben. Also ist jetzt ein Belag aus beschichtetem Asphalt geplant. Direkt vor der Gemäldegalerie sind bereits Musterflächen angelegt.